Empfehlenswerter Arbeitgeber mit marktüblichen Schwächen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegialer und kultivierter Umgang, Entwicklungsraum, Work-Life-Balance
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Teilweise geringe Entscheidungsfreude, inkonsequenter Umgang mit Missständen, ein deutlich zu hohes Maß an Bequemlichkeit
Verbesserungsvorschläge
Ganz wichtig: Leistungsträger fördern und gleichzeitig Gegenteiliges konsequent sanktionieren. Führungsverantwortung klar einfordern.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut, weil im Bankhaus Metzler ein gepflegter Umgangston und -stil gelebt werden. Der kultivierte Umgang ist ein besonderes Plus, insbesondere im Vergleich zu anderen Großbanken. Für Humor ist Raum und die Kollegen sind „gut zueinander“. In meiner Zeit habe ich keine böswilligen Kollegen kennengelernt. Ellenbogen-Typen gibt es im Vergleich zu anderen Großbanken nur sehr wenige. Das Bankhaus ist kein Haifischbecken (, obwohl sich das Geschäft nicht von dem der anderen Großbanken unterscheidet).
Kommunikation
Bei der Kommunikation fällt die Bewertung weniger eindeutig aus. Auf der einen Seite ist es positiv, dass über alle Hierarchieebenen offen miteinander gesprochen wird und auch jede Führungsebene ansprechbar ist. Das ist in anderen Großbanken nicht selbstverständlich! Hier hat der Vorstand auch für Sachbearbeiter ein offenes Ohr; der Zugang zum Partnerkreis ist nicht der Bereichsleiterebene vorbehalten. Hier sehe ich ein großes Plus! Auf der anderen Seite sind die Fehlerkultur und insbesondere das offene Hinweisen auf Versäumnisse weniger stark ausgeprägt. Der Hausfrieden steht im Vordergrund. Diesen aufrecht zu halten, bedingt zwangsweise, dass unangenehme Themen ausgeblendet werden. Das ist für die Entwicklung der Bank ein großer Bremser.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist hervorragend. Geburtstage, Jubiläen und andere persönliche Schlüsselereignisse werden geschätzt und gefeiert. Man ist als Kollege nicht anonym und vor allem den anderen nicht egal. Obwohl die Bank als groß bezeichnet werden kann, ist der Umgang doch sehr familiär. Das werte ich positiv! Ich denke, in anderen Großbanken ist ein „härterer“ Umgang eher Usus.
Work-Life-Balance
Nach meiner Auffassung ist die WLB hervorragend. Die Vertrauensarbeitszeit-Regelung wird gelebt. Bei Bedarf kann man immer mal früher gehen oder später kommen - kein Problem. Im Bankhaus Metzler ist der Umgang mit der Vertrauensarbeitszeit mehr als fair. Wie ich finde, hat aber auch der Arbeitnehmer seine Pflichten: Wer ein Spitzengehalt beansprucht, muss im Gegenzug auch bereit sein, über das Mindestmaß hinaus zu arbeiten. Das ist bei vielen Kollegen nicht der Fall! Bei einigen würde ich sogar behaupten, dass nicht mal das Mindestmaß erreicht wird. Konsequenzen gibt es hingegen keine. Das ist schade, da es die Leistungskultur nachhaltig stört. Leistungsträger können sich nur wundern. Ich empfehle ausdrücklich, hier disziplinarische Ordnung durchzusetzen. Wenn es erstmal so weit ist, dass Leistungsträger das Maß ihres Einsatzes als im Vergleich unverhältnismäßig einstufen, sind Frustration und eine damit losgelöste Abwärtsspirale unvermeidbar.
Vorgesetztenverhalten
Wie in jeder Großbank gibt es hervorragende und weniger gute Vorgesetzte. Ich denke, der Großteil der Vorgesetzten im Bankhaus macht einen guten Job. Leider gibt es vereinzelt jedoch Leitungsfunktionsträger, die ihre Verantwortungsrolle nicht wahrnehmen und wenig entscheidungsfreudig sind. Ich kann nur empfehlen, dies konsequent zu sanktionieren.
Interessante Aufgaben
Meiner Meinung nach gibt es im Bankhaus Metzler genügend Themenfelder, die entwickelt und ausgebaut werden können. Als Arbeitnehmer kann ich diese Felder identifizieren und deren Umsetzung bzw. Ausbau aktiv gestalten. Aus diesem Grund gibt es viele „interessante Aufgaben“. Natürlich liegt es an einem selbst, seinen Aufgabenraum zu gestalten und „interessant“ zu machen - der Ball ist bei mir. Wer sich als reinen Aufgabenkonsumenten sieht und „interessante Aufgaben“ nur im Zuruf erwartet, wird hier (aber ganz sicher auch woanders) nicht glücklich.
Gleichberechtigung
In meiner Zeit habe ich nichts negatives in dieser Hinsicht erlebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist vermutlich in der gesamten Bankenwelt ein schwieriges Thema. In Folge von Effizienzmaßnahmen gehen in der Regel ältere Kollegen zuerst (z.B. Altersteilzeitregelung). Dies führt zu schlechter Stimmung und erzeugt das Gefühl, dass der Umgang mit älteren Kollegen unfair wäre. Ich persönlich glaube nicht, dass im Bankhaus Metzler der Umgang mit älteren Kollegen ein anderer ist als mit jüngeren Kollegen. In Einzelfällen kann dieser Eindruck aufkommen. Auf der anderen Seite hilft es älteren Kollegen nicht, ständig über die bevorstehende Altersteilzeit zu sprechen und sich gedanklich bereits früh darauf einzustellen. Wenn sich dann der Umgang mit ihnen verändert, ist die Ursache sicherlich nicht einseitig. Mit Kollegen im Alter 50+, die nach wie vor Spaß an der Arbeit haben und Ihre Leistung bringen, ist der Umgang einwandfrei. Mehr noch: diese werden vor allem wegen ihrer Erfahrung sehr geschätzt!
Arbeitsbedingungen
Der Hauptstandort ist bestens ausgestattet und die Räumlichkeiten sind einer Bank würdig. Der Nebenstandort ist leider in die Jahre gekommen und stellenweise auch ungepflegt - also eher bankuntypisch. Sinnvoll und auch willkommen sind die beiden Kantinen. IT-Anwendungen könnten durchaus schneller laufen. Aber die Geräte und Peripherie sind alle in Ordnung. Wenn man etwas an Komponenten benötigt, bekommt man diese auch schnell. Hervorzuheben sind definitiv die hochfahrbaren Tische.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Beides in - nach meiner Auffassung - ausreichendem Maße ausgeprägt.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vergleich sehr attraktive Vergütung einschl. Sonderleistungen wie Job-Ticket, bAV, Versicherungen etc.
Image
Ich denke, das Bankhaus Metzler genießt eine hervorragende Reputation.
Karriere/Weiterbildung
Hierzu kann ich nicht viel sagen.