Wie lange das noch gut geht...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Es gibt das eine oder andere Mitarbeiterevent
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Lassen sich aus den Verbesserungsvorschlägen ableiten:
- Zukunftsstark sein wollen, dabei Zukunftsthemen verpassen
- Veraltetes Warenwirtschaftssystem
- Komplizierte, fehleranfällige Prozesse mit vielen Medienbrüchen
- Überdurchschnittlich viele Mitarbeiter, die nur Dienst nach Vorschrift machen
- Führungskräfte ohne Ahnung von IT, Kunden oder Partnern sowie ohne Fähigkeit wirklich Mitarbeiter führen und entwickeln zu können
- Dem Kunden gegenüber Versprechungen machen und Verpflichtungen eingehen, die man aufgrund mangelnder interner Fähigkeiten nicht einhalten kann
- Ränkespiele, Mauschelei, Zurückhalten von Informationen, Alleingänge durch Führungsebene ohne Rücksprachen und Abstimmungen
- Mitarbeiter und Führungskräfte die nach dem Motto arbeiten "das haben wir schon immer so gemach"
- Egomanische Mitarbeiter und Führungskräfte, die sich selbst beweihräuchern und alle anderen schlechtreden
Verbesserungsvorschläge
Wo soll man da anfangen...
- Festlegen, wo man als Bechtle hin möchte. Will man tatsächlich zukunftsstarker Partner sein oder weiter Client-Hardware vertreiben? Letzteres ist nämlich nicht die Zukunft!
- Wenn man schon zukunftsstark sein will, dann Geld in die Hand nehmen und moderne, durchgängige IT Systeme einführen. Ein Warenwirtschaftssystem, für welches vom Hersteller keinen Support mehr gibt und Prozesse die aus IT-Sicht mit jede Menge Medienbrüchen versehen sind, sind nicht zukunftsstark!
- Prozesse verschlanken - es kann nicht sein, dass kleine Systemhäuser Prozesse und Bearbeitungszeiten eines Konzerns haben. Agil und modern ist anders!
- Viel mehr und offen kommunizieren!
- Abteilungen zu mehr Zusammenarbeit motivieren und weg von diesem "das haben wir schon immer so gemacht"
- Einzelnen Abteilungen die Aufgaben geben, wofür sie eigentlich eingerichtet worden sind
- Proaktive und lernwillige Mitarbeiter mehr fördern und Stellen auch monetär aufwerten; Mitarbeiter, die lieber Dienst nach Vorschrift machen, passendere Aufgaben zuordnen
Arbeitsatmosphäre
Mitunter angespannt und anstrengend, da es im Hintergrund viel Gerede und Ränkespiele gibt. Es geht soweit, dass die Führungsebene sich selbst und eigene Mitarbeiter gegeneinander ausspielt. Es wird tatsächlich relativ oft gelobt, wie ernst der Lob dann zu nehmen ist, kann bezweifelt werden, da teilweise die falschen Personen gelobt werden.
Die meisten Abteilungen und viele Mitarbeiter arbeiten nach dem Motto "ich bin mir selbst der nächste" und unterstützen oder arbeiten mit anderen nur ganz widerwillig zusammen. Und wenn sie es machen, dann klopfen sie sich mit jedem Satz auf die Brust, weil sie die tollsten und besten sind, während die anderen alle nicht auf die Reihe bekommen. Es gibt hier und da ein paar Lichtblicke, also Kollegen mit denen man gut zusammenarbeiten kann und gute Ergebnisse erhält.
Kommunikation
Flurfunk ist die Kommunikationsquelle. Über offizielle Kanäle erfährt man erst etwas, wenn sich die Angelegenheit schon längst erledigt hat. Zudem gibt es das Phänomen, dass Themen an denen man gerade arbeitet in Kreise und Führungsebenen getragen werden, die damit erstmal nichts zu tun haben, dann aktiv werden ohne dass es groß kommuniziert wird und man dann der blöde ist, weil man sich nicht an Absprachen oder Vorgehensweisen hält, die eben der andere Kreis irgendwo getroffen hat. Eigentlich muss man immer sämtliche Kommunikationsflüsse kontrollieren, damit Sachen nicht aus dem Ruder laufen und Entscheidungen irgendwo getroffen werden, die man im Nachhinein ausbaden darf.
Kollegenzusammenhalt
Wie vorhin schon erwähnt, es gibt Lichtblicke und Kollegen mit denen man gut zusammenarbeiten und auch mal über Gott und die Welt sprechen kann. Die meisten machen allerdings ihr Ding, lassen Anfragen gerne liegen und lassen einen vor der Führungsebene oder vor Kunden hängen, obwohl sie selbst mit im Boot waren.
Work-Life-Balance
Es kommt drauf an, wie man es sich einrichtet. Es gibt Kollegen, die täglich die Extrameile gehen und dadurch den Laden am laufen halten (allerdings eher aus intrinsischer Motivation). Diese Kollegen haben mehr Work als Life. Dann gibt es Kollegen, die sich auf die anderen verlassen und nicht mehr als nötig machen, dementsprechend pünktlich bzw. frühzeitig Feierabend machen. Ansonsten bietet das mobile Arbeiten die Möglichkeit zwischendurch private Angelegenheiten bzw. Termine wahrzunehmen. Urlaub kann kurzfristig eingereicht und genommen werden, wenn es denn eine Vertretung gibt. So kann es schon mal vorkommen, dass man einfach Urlaub nimmt, um Urlaubstage abzubauen.
Vorgesetztenverhalten
Sicherlich abhängig von den jeweiligen Abteilungen und Führungskräften, aber in ein paar Sachen ähneln sie sich doch. Da das Kommunikationsverhalten von ganz oben herab gelebt wird, also Sachen irgendwo hintenrum und parallel zu den Mitarbeitern regeln, ohne sie zu informieren, zieht sich dieses Verhalten durch alle Führungsebenen. Des Weiteren zieht sich eine Unkenntnis über die Materie, also keine Ahnung von IT oder dem Kunden oder dem Partnerumfeld durch die einzelnen Führungsebenen. Ein dritter Aspekt, der sich durch die Führungsebenen zieht, ist die Einstellung gegenüber Neuem bzw. die Einstellung "das haben wir schon immer so gemacht". Für ein Unternehmen, welches sich als zukunftsstark bezeichnet eher suboptimal.
Interessante Aufgaben
Aus dem Kunden- und Partnerumfeld kommen immer wieder interessante Aufgaben und Themen rein, aber die kann eine Bechtle, wie sie aktuell aufgestellt ist nicht bedienen. Zum einen beschäftigt man sich sehr oft mit Tätigkeiten, die eigentlich nicht in den Aufgabenbereich fallen, da Mitarbeiter, an die man die Tätigkeiten deligiert sich damit nicht befassen können oder möchten. Andernfalls würden die Aufgaben einfach liegenbleiben. Zum anderen sind die Buzzwords KI, Cloud, Security etc. zwar auf irdendwelchen Bechtle-Websites zu finden, richtig gelebt werden sie nicht, der Anschluss an eine gewisse Führungsrolle in diesen Bereichen, lange verpasst. Man besinnt sich eher auf das Einkaufen und Verkaufen von IT-Produkten ohne großen Mehrwert zu liefern. Wer also gerne MediaMarkt auf Business-Ebene spielen und Laptops, Bildschirme, Mäuse, Drucker, iPads etc. verkaufen möchte, ist hier goldrichtig.
Gleichberechtigung
Wenn man sich die Führungsebene anschaut, so sind Frauen definitiv in der Unterzahl. Inwiefern, dass daran liegt, dass Aufstiegschancen Frauen gegenüber verwehrt sind, kann ich nicht beurteilen.
Umgang mit älteren Kollegen
Meiner Meinung nach gibt es in der Firma in ausgewogenem Maße jüngere, wie ältere Kollegen. Wobei die Arbeitsweisen gefühlt an den älteren Kollegen ausgelegt sind und jüngere eher abschrecken.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt mittlerweile viele Hybride sowie E-Autos im Fuhrpark. Zudem hält die Bechtle ein Nachhaltigkeitszertifikat. In den einzelnen Regionen engagieren sich die Systemhäuser oft sozial.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld. Ein Inflationsausgleich wurde gezahlt. Ansonsten ist das Gehalt durchschnittlich bis unterdurchschnittlich und absolute Verhandlungssache.
Image
Aufgrund der Konzerngröße hat die Firma ein gewisses Standing am Markt, wird aber als altmodisch gesehen und von Arbeitnehmern gerne als Sprungbrett genutzt. Einige Kunden sind auf die Bechtle überhaupt nicht gut zu sprechen.
Karriere/Weiterbildung
An sich gibt es eine breite Auswahl internen sowie externen Weiterbildungsmaßnahmen und das Budget wird auch zur Verfügung gestellt. Es fehlt eher die Zeit sich darum zu kümmern und in Ruhe an den einzelnen Maßnahmen teilzunehmen.
Beim Thema Karriere machen, gibt es leider zwei Seiten. Man bemüht sich durch ein entsprechendes Leadership-Programm objektiv die Menschen zu selektieren, die für eine Führungsrolle gut geeignet sind. Allerdings benötigt man hierfür ein Sponsoring aus den Führungsebenen, was dazu führt, dass Lieblinge in das Programm gepusht werden, obwohl sie als Führungskraft ungeeignet sind.
Arbeitsbedingungen
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein ausführliches Feedback auf Kununu genommen haben. Konstruktive Rückmeldungen ermöglichen es uns, besser zu werden.
Sie haben einige Punkte erwähnt, die wir gerne besser nachvollziehen können möchten. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich für ein persönliches und vertrauliches Gespräch bei uns melden: hr-feedback@bechtle.com.
Ansonsten möchten wir Ihnen ebenfalls ans Herz legen, direkt mit Ihrer Führungskraft oder Ihrer persönlichen HR-Ansprechperson in den offenen Austausch zu gehen.
Ich freue mich von Ihnen zu hören.
Viele Grüße
Julia aus dem Bechtle HR Team