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Berufsförderungswerk 
Schömberg 
gGmbH
Bewertung

Erwachsenenbildung versus Schülerstatus

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Werkstudent/inHat bis 2015 im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung bei BFW Schömberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Mittagessen war immer sehr gut. Das andere Personal, wie Reinigungskräfte, Hausmeister, Kantine, Cafe, im Internat, etc. waren sehr nett und hilfsbereit.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das im Vorfeld, bevor eine Maßnahme beginnt, beim potentiellen Teilnehmer Hoffnungen geweckt werden, die später nicht in Erfüllung gehen (aus welchem Grund auch immer). Auch in den anderen Maßnahmen, wie z. B. im Qualitätswesen, sehen die beruflichen Chancen eher düster aus. Lass dich also nicht täuschen. Es geht um DEINE berufliche Zukunft (und nicht um die berufliche Zukunft eines Ausbilders).

Verbesserungsvorschläge

Ausbilder müssen konsequenter im Umgang mit schwierigen Teilnehmern geschult werden. Hirarchieebenen zwischen Ausbildern und Teilnehmern müssen abgebaut werden (mache Ausbilder meinen, Schüler bzw. Auszubildende vor sich zu haben und keine Erwachsenen; allerdings verhalten sich auch manche Teilnehmer wie Kinder...)

Arbeitsatmosphäre

Entweder machst du eine Erst-Ausbildung oder eine Umschulung. Entweder über das Arbeitsamt oder über die Rentenversicherung. Beides bringt dem BfW GELD; und darum geht es letztendlich nur. Im Metallbereich triffst du alles: Gesichtstätowierte, Kleinkriminelle, Rechtsradikale, Dissoziale, andere Persönlichkeitsgestörte, aber auch "normale" Leute. Dann welche, die lernen wollen, welche die Lernen müssen und die, die nur irgendwie Leistungen beziehen wollen, ohne wirklich etwas dafür zu tun. Lernschwache mit Förderunterricht, gewaltbereite Angsteinflößer aber auch die hochintelligenten. Diese Mischung macht es mitunter schwierig, Lernstoff, der im Betrieb draußen in 3 1/2 Jahren vermittelt wird, in zwei Jahren zu schaffen...

Kollegenzusammenhalt

Zusammenhalt der Teilnehmer oftmals ganz gut; solange, wie es ein Opfer in der Klasse gibt, an dem man die eigenen Unzulänglichkeiten auslassen kann. Das variiert aber von Klasse zu Klasse.

Work-Life-Balance

Jedes Wochenende frei, Urlaub orientiert sich an den Schulferien (im Sommer 3 Wochen).

Vorgesetztenverhalten

Wie gesagt, für das BfW geht es nur ums Geld. Gibt es Konflikte zwischen Teilnehmern, wird das gemeinsame Gespräch gesucht. Dazu werden, je nach Thema, auch schon mal die Geschäftsleitung dazu geholt. Wichtig ist zu wissen, dass meisst bei diesen Konfliktgesprächen nicht viel rumkommt, da dem BfW schlichtweg die "Druckmittel" fehlen, um Teilnehmer zu sanktionieren. Gerne wird mit Abmahnung gedroht. Es gab Teilnehmer, die in einem Jahr bis zu acht Abmahnungen erhielten und trotzdem dort noch an der Ausbildung teilnahmen. Konflikte zwischen Teilnehmern und den Ausbildern gehen immer zu Gunsten der Ausbilder aus. Egal, ob du im Recht bist oder nicht; das spielt für den Teamleiter keine Rolle. Er steht zu seinen Mitarbeitern, doch leider wird oft vergessen, dass es die Teilnehmer sind, die die Ausbilder "bezahlen". Ohne deren Kostenträger, wären die Ausbilder alle arbeitslos. Da gibt es Ausbilder, die haben so ihre "Schätzchen". Mit denen beschäftigen Sie sich gerne. Die anderen müssen zusehen, wie sie klar kommen. Was den Ausbildern gänzlich fehlt: pädagogische Grundkenntnisse im Umgang mit Menschen, die eine psychische Erkrankung haben. Auch wenn es im BfW Ärzte und Psychologen gibt, sollte man als psychisch erkrankter Mensch sich genau überlegen, ob man hier eine Ausbildung macht.

Interessante Aufgaben

Da man selber meißt aus einem ganz anderen beruflichen Kontext kommt, ist es schwierig, das Unterrichtskonzept zu durchschauen. Es wird sehr viel geschrieben; meißt als Arbeitsaufträge. Diese sind von der IHK gefordert und dienen dem Nachweis über den Ausbildungsstand. Ich hatte anfangs gedacht, es würde mehr "praxisbezogener" Unterricht gemacht; doch Fehlanzeige. Meist hat der im Unterricht durchgenommene Stoff wenig mit der Praxis zu tun. So bleiben viele Fragen offen. Und diese offenen Fragen kann mitunter auch nicht jeder Ausbilder beantworten. Schlimm genug. Im 2. Ausbildungsjahr beschäftigt man sich sehr viel mit Getrieben, Zahnradübersetzungen, Antriebe, etc. Allerdings nur in der Theorie, da im Praxisunterricht mangels Modellen, an Getrieben nicht gearbeitet werden kann.

Arbeitsbedingungen

Wer sich für eine Ausbildung im Metallbereich interressiert, sollte sich vorher unbedingt auf youtube folgenden Film ansehen: ZDF zoom, "Die Lüge vom Fachkräftemangel". Im BfW werden Facharbeiter "auf Halde" ausgebildet. Man bekommt immer vermittelt, wie sehr Fachkräfte im MEtallbereich gesucht werden und wie hoch die prozentuale Übernahme / Anstellungsmöglichkeiten später sind. So "angelockt" habe ich mich für diese Ausbildung begeistern lassen. Dann, als es auf die Abschlussprüfung zuging, kam die Enttäuschung. Trotz zig Bewerbungen die ich geschrieben habe: Es bleibt nur die Zeitarbeit. Es wird deshalb auf "Halde" ausgebildet, weil die Indurtrie sonst den Preis, sprich den Stundenlohn entsprechend drücken kann. Wenn du mal die 40 überschritten hast, bist du schlichtweg zu teuer für ein Unternehmen. Und wenn du dann noch aus gesundheitlichen Gründen umgeschult hast, ist es noch viel schwerer, auf dem ersten Arbeitsmarkt unter zu kommen. Zu bemerken wäre noch, dass wenn du es nicht schaffst, von der Firma, bei der du ein Praktikum machst, eine Stellenzusage zu erhalten, bist du selber Schuld. Das wird zwar von den Ausbildern so nicht gesagt, aber du bekommst das Gefühl so vermittelt.

Gehalt/Sozialleistungen

Hängt davon ab, wie du vorher verdient hast. Teilnehmer, die über das Arbeitsamt kommen, bekommen das Mittagessen nicht erstattet. Auch wird nur eine Fahrtstrecke pro Tag abgerechnet. Bei Teilnehmern über die Rentenkasse wird das Mittagessen finanziert und sie bekommen Hin- und Rückfahrkosten erstattet. Bücher und Unterrichtsmaterialien werden gestellt, ebenso einfache Arbeitsschuhe. Arbeitskleidung muss selbst gekauft werden; allerdings stellt das BfW auch Werkstattkittel zur Verfügung.


Kommunikation

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Image

Karriere/Weiterbildung

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