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Bewertung

Die Begeisterung verfliegt sehr schnell...

3,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei BioNTech Innovative Manufacturing Services GmbH in Idar-Oberstein gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- den Zusammenhalt der Belegschaft
- die relativ flexible Möglichkeit auf Home-Office (aber wer weiß wie lange noch, wenn es am Standort in Mainz schon "back to the office" Bestrebungen gibt)
- die eigentliche Vision und die wirklich innovativen Produkte. Umso mehr ist es schade, dass man den Rest nicht hinbekommt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- kein Tarifvertrag
- unklare, chaotische Prozesse und Kommunikation
- überfüllte und dadurch enge Büros

Verbesserungsvorschläge

- eine klare und verbindliche Kommunikation
- Strategische Weitsicht bei der Projektplanung - man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen und hoffen dass es gut geht
- Projekte weiter denken, als den unmittelbar nächsten Schritt und weniger auf den letzten Drücker hinschustern: vieles passiert nach dem Motto "Bremsen brauchen wir ja erst in der nächsten Kurve, wir können ja schon mal losfahren und bauen die Bremse dann später ein"
- mehr Wertschätzung der Mitarbeiter:innen (Tarifvertrag): ab und zu ein "Danke ihr tollen Pioniere"-Artikel auf Interna kann nicht darüber hinweg täuschen, dass man sonst sehr wenig für die Belegschaft tun möchte, das Geld kostet

Arbeitsatmosphäre

Die Kolleginnen und Kollegen sind wirklich sehr nett und hilfsbereit und haben immer ein offenes Ohr und versuchen zu helfen. Davon abgesehen merkt man aber, dass einige auf dem Zahnfleisch kriechen. Alles ist immer gleichzeitig dringend, man hat oft nur Zeit, die größten Baustellen anzugehen, alles andere bleibt dann zwangsläufig liegen und viele Abteilungen haben einen großen Backlog. Dazu kommen sich ständig ändernde Prozesse und Vorgaben, bei denen man sich wirklich häufiger fragt, ob das ganze einfach an der Praxis vorbei festgelegt wurde oder mal von jemanden durchdacht wurde, der wirklich Ahnung von den Abläufen hat.

Kommunikation

chaotisch, vieles erfährt man nur über Umwege oder viel zu spät, nachdem man schon eine Woche mit anderen (oft veralteten oder falschen) Informationen gearbeitet hat.
Die Interna-Seite dient häufig nur zur Selbstdarstellung und zum Polieren des Image, relevante Informationen sind häufiger versteckt am Rand oder in irgendeinem verschachtelten Untermenü, in dem man nie auf die Idee gekommen wäre, dort danach zu suchen.
Die Kommunikation mit anderen Standorten ist häufig auch zäh, bis man erst mal den/die zuständigen Ansprechpartner/innen gefunden hat, oder auf Emails wird einfach nicht oder sehr spät geantwortet.
Generell gibt es zu viele unnötige Meetings, in denen geredet wird um des Redens wegen, dann wird aber nichts entschieden, weil man noch in Klärung mit anderen Abteilungen gehen möchte, nur um dann 2 Wochen später quasi das gleiche Meeting nochmal zu haben. Oder es wird tatsächlich mal etwas entschieden und dann wird die Entscheidung wenig später über den Haufen geworfen und es doch anders gemacht.

Kollegenzusammenhalt

Der ist wirklich sehr gut, es sitzen halt alle im selben Boot und versuchen, das beste daraus zu machen. Der Zusammenhalt beim Streicherquartett auf der Titanic war bestimmt auch gut.

Work-Life-Balance

Man kann mit 40 Stunden hinkommen, wenn man die nicht dringenden Sachen auf später aufschiebt und sich zum pünktlichen Feierabend "zwingt". Man kann aber auch Überstunden anhäufen, die man dann abfeiern darf/muss wenn es zu viele werden. Dadurch lässt man aber wieder Arbeit liegen, die man nach der Rückkehr mit Überstunden wieder aufholt. Für viele ein Teufelskreis.

Vorgesetztenverhalten

Kann ich persönlich nichts schlechtes berichten

Interessante Aufgaben

Viele (wissenschaftlich) spannende Aufgaben werden auch gerne an externe Labors vergeben weil man "nicht die Kapazitäten hat" und die eigene Arbeit beschränkt sich dann auf das Erstellen von Auftragsschreiben. Gennerell würde ich sagen, je näher man an wirklich praktischen Dingen dran ist, umso interessanter sind die Aufgaben.
Leider wird viel davon unter sinnlosen Meetings und ausuferndem Papierkram begraben. Wenn ich gewusst hätte, dass die Hauptaufgaben als promovierter Naturwissenschaftler darin bestehen, anderen Leuten vorzuhalten, dass sie ein Formblatt nicht richtig ausgefüllt haben oder dass ein Wort im Worddokument nicht kursiv steht, obwohl es das müsste, dann hätte ich mich sicher auf einen Job näher am Labor beworben. Oft fühlen sich Abläufe an, wie "Passierschein A38" aus dem Asterix-Film. Man kann natürlich versuchen, sich das ganze schönzureden, dass die Erbsenzählerei einen wichtigen Beitrag zum großen Ganzen leisten würde.

Gleichberechtigung

Eine der wenigen Dinge, die wirklich vorbildlich funktionieren

Umgang mit älteren Kollegen

Schwierig zu beurteilen, wenn das Durchschnittsalter in den 30ern liegt, aber soweit es mir aufgefallen wäre, werden alle gleich behandelt

Arbeitsbedingungen

Technische Ausstattung im Büro ist mit 2 Bildschirmen gut. Man kann sich für das Homeoffice auch ein Paket mit Bildschirmen bestellen.
Ansonsten platzt die Firma aus allen Nähten, die Büros sind eng und voll. Ein deprimierender Containerhafen ohne konkrete Aussicht auf Verbesserung.
Was die Prozesse und Vorgaben angeht, herrscht Chaos ohne Ende. Eine Hand weiß oft nicht, was die andere tut oder man spricht viel zu spät miteinander und muss die bisherige Arbeit komplett umwerfen. Oder man hat einen der vielen "das war schon immer so" Fälle, bei dem aber niemand schlüssig erklären kann, warum das überhaupt so eingeführt wurde oder warum man es nicht ändert und vereinfacht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mülltrennung nur teilweise vorhanden.
Sozialbewisstsein würde ich durch die konsequente Weigerung, nach Tarifvertrag zu bezahlen, als nicht vorhanden einschätzen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Grundgehalt ist mittlerweile okay, wenn auch immer noch unter dem Tarifvertrag. Darüber hinaus gibt es nichts - kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Boni.
Sonstige Benefits wie Mitarbeiterrabatte, betriebliche Altersvorsorge oder Jobticket sind eigentlich Standards, die jede Würstchenbude anbietet. Und wie es sich für ein "Startup" gehört, gibt es kostenlosen Kaffee und Wasser. Wer da nicht glücklich wird ...

Image

Nach außen super, aber hinter der Fassade bröckelt es

Karriere/Weiterbildung

Es soll wohl Leute geben, die Fortbildungen machen können.
Die interen Weiterbildungen beschränkt sich zu 95% auf das Selbststudium von aktualisierten SOPs.

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