Berufs- und Quereinsteiger aufgepasst
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Teams haben oft einen niedrigen Altersdurchschnitt. Dadurch gibt es ein ganz cooles Miteinander, das dan aber schnell wieder unterbunden wird (egal ob man geschäftlich spricht oder nicht: verbale Kommunikation = böse)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
permanentes Misstrauen gegenüber jedem Mitarbeiter. Immunität gegenüber konstruktiver Kritik. Hier wird alles auf die Goldwaage gelegt, selbst teilt man aber kräftig aus.
Verbesserungsvorschläge
schwer auf einen Nenner zu bringen. Entweder Professionals einstellen, auf die hören und ordentlich vergüten oder junge Mitarbeiter aufbauen und ein Umfeld schaffen, in dem diese dann eben nicht nach kurzer Zeit mangels Entwicklungsmöglichkeiten woanders hingehen. Streng nach dem Motto: was passiert, wenn wir nicht in unsere Mitarbeiter investieren und diese bleiben?!
Arbeitsatmosphäre
Angespannt
Kommunikation
Sehr sehr schlecht. Wer Mitarbeiter einstellt, sollte auf deren Expertise vertrauen. Da das nicht passiert, wird überwacht, was das Zeug hält. Durch die zentrale Führung gibt es dann aber eben auch eine schlechte Kommunikation, weil Abteilunsgleiter bei Überstimmung gerne mal beleidigt sind und unten dann gar nichts mehr ankommt
Kollegenzusammenhalt
Der Altersdurchschnitt ist relativ niedrig. Dadurch fällt es einem leicht, Anschluss zu finden. Es gibt vereinzelt Seilschaften, denen man nicht vertrauen kann, die sind aber sehr offensichtlich, weswegen das kaum ein Geheimnis ist.
Work-Life-Balance
Klagen kann man hier nur, wenn man selbst schuld ist. Überstunden werden nicht vergütet
Vorgesetztenverhalten
Hier zeichnet sich ein Schema ab. Erfahrungsermangelung schlägt sich im organisatorischen Umgang nieder. Dieser Mangel ist umso drastischer zwischen Vorgesetzten und ihren Mitarbeitern spürbar. Dazukommt, dass alle Befugnisse zentral zusammenlaufen und Abteilungsleiter, weil sie ja auch keine Erfahrung als People-Leader haben, in Wahrheit nur Erfüllungsgehilfen sind.
Interessante Aufgaben
Das Potential war da. Es gibt so viele Ecken, an denen man etwas verbessern oder aktualisieren könnte, wenn man dürfte. Leider hat sich das nie ergeben.
Gleichberechtigung
Hier fallen mir als weißem Cis-Mann natürlich keine Nachteile auf und da es mir schwer fällt, das für andere zu beurteilen, tue ich das auch nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
schwer zu sagen. Gibt nicht viele aber die wenigen, die es gibt, machen nicht den Eindruck, dass sie schlecht behandelt werden.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsmaterial ist akzeptabel und Räumlichkeiten sind sogar wirklich gut. Kaffee ist ok. Regelmäßige Teammeatings mit konstruktivem Austausch gibt es nicht, weil deren positive Stimmung dem ungeschulten Auge wie eine auf Arbeitszeit basierende Freizeitaktivität anmutet und dadurch zügig unterbunden wird. Selbst organisiert man dann gerne Meetings in denen man den Unerfahrenen dann aber Unzulänglichkeiten an den Kopf wirft. Ist meistens aber halb so wild, weil man ja keine Befugnisse und somit auch keine Verantwortung hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch hier sind die Potentiale nicht erschöpft aber liegt in der Branche im Fokus
Gehalt/Sozialleistungen
Als Schwäbisches Unternehmen macht man seinem Ruf hier alle Ehre und geizt wo man kann. Das hat aber System. Junge und unerfahrene Mitarbeiter kosten nicht viel und weil sie sich mangels Investment auch nicht entwickeln, muss man nicht mehr bezahlen. Da die Arbeitswelt aber voller extrovertierter junger Opportunisten geradezu am Überschwellen zu sein scheint, mangelt es hier nicht an Nachschub. Hier muss ich mich aber selbst mit hinzuzählen.
Image
Nicht da, wo man sich sieht, aber auch nicht schlecht. Typischer deutscher Mittelstand: We are the best Mentalität. Dafür sind die PR-Mittel, die sich nur um die Firma drehen oder sozial geteilt werden purer cringe und absolute Selbstüberschätzung. Das geht auch an manchem Anwender nicht spurlos vorbei.
Karriere/Weiterbildung
Junge und oft unerfahrene Mitarbeiter, meist mit dem ersten Job nach Ausbildung, Studium oder Quereinsteiger ohne Erfahrung in der Branche, werden mit chancen gelockt, die es durch die flache Hierarchie nicht gibt. Mangels Investment in die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter, gibt es auch keine Optimierung. Dazu gibt es Sprüche wie; jeder ist seines Glückes Schmied. Wer dann schockiert ist, wenn Mitarbeiter zu Arbeitgebern wechseln, die in die Workforce investieren (ihr Glück woanders suchen) muss sich den Vorwurf der Schizophrenie gefallen lassen. Mein Tipp: Jobtitel und Berufserfahrung mitnehmen und dann ganz schnell wechseln.