Sehr mitarbeiterfreundlich, kundenorientiert, technologisch etwas veraltet
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. Für Entwickler(innen) ist Reisezeit auch Arbeitszeit. Das nimmt den Stress aus dem Reisen raus.
2. Es wird unterstrichen, dass Überstunden nicht die Regel sein sollten.
3. Es wird viel dafür getan, dass man Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen aus anderen Projekten hat und nicht nur im einen Projekt unterwegs ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Durch die Größe wirkt Capgemini oft behördenähnlich. Kleinere Dinge, die privat sehr, sehr einfach sind, sind bei Capgemini oft unmöglich.
2. Was Technologie angeht, wird zu sehr gespart und zu sehr auf Microsoft-Produkte gesetzt. Eine Zeitreise in die Vergangenheit ist als Filmidee super, im Arbeitsalltag jedoch sehr nervig.
Verbesserungsvorschläge
1. Eine Projektbörse einrichten, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit haben, Projekte nach ihren Fähigkeiten selbst auszuwählen. Projekte, die niemand machen möchte, sollten dann mit Kunden neu verhandelt werden.
2. Technologisch mehr Freiraum lassen, z.B. bei der Wahl von Laptops und Betriebssystem. Man könnte z.B. pro Tag sicher eine halbe Stunde Leerlaufzeiten sparen, wenn man Macs verwenden würde (auf denen ja sowohl MacOS, als auch Windows und Linux laufen würden). Die Kosten dafür hätten sich nach 16 Arbeitstagen amortisiert.
3. Lieber mal jemanden "auf der Bench" sitzen lassen und die Zeit für Weiterbildung nutzen, anstatt sie oder ihn auf ein suboptimales Projekt zu "staffen".
Arbeitsatmosphäre
Fairness und Vertrauen werden groß geschrieben. Der Firmenleitung ist dieser Punkt besonders wichtig.
Kommunikation
Die Kommunikation des Unternehmen zu seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen) funktioniert größtenteils gut. Infos im Intranet zu finden, ist jedoch oft sehr schwer.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt und gegenseitige Hilfsbereitschaft zwischen Kolleginnen und Kollegen war vorbildlich.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind relativ flexibel. Es wird versucht, Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse zu nehmen. In manchen Projekten ist aber aufgrund mehrschichtiger Genehmigungsprozesse der Urlaub schwer zu planen, bzw. zu ändern.
Vorgesetztenverhalten
Sowohl was Leistungsansprüche, als auch Verhalten im Konfliktfall angeht, waren meine Vorgesetzten mehr als vorbildlich.
Interessante Aufgaben
Ob Aufgaben interessant sind oder nicht, ist stark projektabhängig. Leider führt auch die starke Kundenorientierung manchmal dazu, dass Dinge vergebens oder stark suboptimal abgearbeitet werden.
Arbeitsbedingungen
Meine Niederlassung war größtenteils OK. Beim Ausbau wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark eingebunden, was sehr positiv ist.
Zeitweise war die Internetverbindung sehr langsam, aber das wurde verbessert.
Was im Großraumbüro jedoch etwas stört, ist die Tatsache, dass viele Calls gleichzeitig geführt werden.
Als wirklich stark negativen Punkt würde ich das Festhalten an langsamen Uralt-Betriebssystemen nennen und die doch stark UNIX-feindliche Einstellung vieler Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nennen. Für Microsoft-affine Menschen ist dieser Punkt aber irrelevant.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sowohl Umwelt- als auch Sozialbewusstsein scheint nicht nur der Unternehmensleitung, sondern auch den Verantwortlichen der Niederlassungen ein wichtiges Anliegen zu sein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden für einen umweltschonenden Einsatz von Ressourcen geschult.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt lässt etwas zu wünschen übrig. Als Software Engineer habe ich etwa so viel verdient wie ein Post-Doc im Öffentlichen Dienst.
Capgemini hat mehrmals geäußert, dass sie richtig gute Bewerberinnen und Bewerber möchten. Dafür fehlt es aber an monetären Anreizen. Für manche Menschen überwiegen aber vielleicht die anderen Aspekte des Unternehmens.
Image
Die meisten Menschen scheinen Capgemini gegenüber sehr positiv eingestellt zu sein. Der mitarbeiterfreundliche Ruf eilt dem Unternehmen voraus.
Karriere/Weiterbildung
Sowohl bei Weiterbildung als auch bei Karriere besteht definitiv Verbesserungsbedarf! Man sollte sich z.B. keine Schulung in die zweite Jahreshälfte legen lassen, da dort die Chance sehr hoch ist, dass diese aufgrund von Profilstreben gecancelt wird.
Was Karriere betrifft sind zwar klare, für alle einsehbare Kriterien niedergeschrieben. Die Auslegung dieser ist jedoch sehr subjektiv. Wer schnell die Karriereleiter klettern möchte, wird vermutlich schneller durch Unternehmenswechsel Erfolg haben.
Ein "Zurückkommen" zu Capgemini ist aber sehr willkommen, Empfehlungen dafür werden sogar prämiert.