Fachlich passend, kulturell kein Match für mich
Gut am Arbeitgeber finde ich
Positiv hervorheben möchte ich das Onboarding: Ich hatte zu Beginn einen dedizierten Paten/Patin, was mir Sicherheit gab und das Stellen von Fragen sehr leicht gemacht hat. Der Einarbeitungsplan und die angebotenen Schulungen waren gut strukturiert und praxisbezogen. Besonders hilfreich war auch der organisierte Austausch mit den Kolleg*innen, die zeitgleich gestartet sind – so fiel das Ankommen deutlich leichter. Außerdem lief das IT-Setup sofort zuverlässig, sodass ich ab dem ersten Tag produktiv arbeiten konnte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich empfand es als belastend, dass zu Vertragsstart als wichtig bestätigte Punkte später nicht mehr galten. In den Abstimmungen habe ich klare Entscheidungen und Unterstützung vermisst; statt eines gemeinsamen Lösungswegs blieb es aus meiner Sicht bei allgemeinen Hinweisen auf laufende Klärungen. Kurz nach meinem erneuten Vorbringen erhielt ich die Kündigung. Für mich entstand der Eindruck, dass unbequeme Themen eher administrativ beendet als konstruktiv bearbeitet werden – unabhängig davon, wie gut jemand fachlich ins Team passt.
Verbesserungsvorschläge
Aus meiner Sicht sollten Vertragsgespräche nicht nur zwischen Mitarbeitenden und HR stattfinden, sondern frühzeitig auch die direkte Führungskraft einbeziehen. So sind Erwartungen, Zuständigkeiten und standortspezifische Regelungen von Beginn an abgestimmt – statt späterer Verweise auf fehlende Beteiligung. Hilfreich fände ich zudem, diese Punkte vor Unterzeichnung kurz schriftlich zu bestätigen (z. B. ein One-Pager „Was ist möglich / was nicht“).
Darüber hinaus würde ich mir wünschen, Führung gezielt zu stärken – etwa durch Trainings zu aktivem Zuhören, klarer Entscheidungsfindung und wertschätzender, klarer Kommunikation.
Arbeitsatmosphäre
Aus meiner Sicht herrscht im Team selbst eine gute Arbeitsatmosphäre und eine angenehme Offenheit. Auf Führungsebene bzw im Management fehlt mir Transparenz in der Kommunikation und der Fokus auf Lösungen statt Schuldige.
Kommunikation
Es gibt viele Informationsveranstaltungen, in denen Ergebnisse und nächste Schritte geteilt wurden. Manchmal sind es etwas zu viele, da diese auf unterschiedlichen Ebenen durchgeführt werden.
Kollegenzusammenhalt
Ich erlebe eine offene und hilfsbereite Kultur unter den Kolleg:innen. Fragen sind jederzeit willkommen und es gibt immer jemanden, der sich Zeit für einen Austausch nimmt oder eine Person nennen kann, die unterstützen kann.
Work-Life-Balance
Es scheint für unterschiedliche Rollen andere Anforderungen an die festgehaltene 40% vor Ort Regel zu geben. Diese wird so kommuniziert, wie es der Führungskraft gerade passt.
Vorgesetztenverhalten
Aus meiner Sicht fehlten in den Gesprächen mit meiner Führungskraft Lösungsorientierung, Empathie und erkennbare Vorbereitung. Ich hatte den Eindruck, dass mein Anliegen häufig unzureichend gespiegelt wurde, Rückendeckung ausblieb und der Hinweis „man sei im Austausch“ so wirkte, als würden konkrete Schritte ausbleiben. Als besonders schwierig empfand ich den Vergleich mit einem früheren eigenen Thema meiner Führungskraft („ich war damals auch nicht so hartnäckig“): Dadurch wurde meine Beharrlichkeit nicht als Engagement verstanden, sondern als Problem. Was ich mir gewünscht hätte: gehört zu werden, klare Ansagen und aktive Unterstützung – inklusive eines einfachen Plans, welche Schritte ich gehen kann und welche die Führungskraft als Nächstes übernimmt. Ein klares „Nein, das geht nicht“ wäre ebenfalls hilfreich gewesen; ich erlebte stattdessen, dass Entscheidungen ausblieben. Positiv hervorheben möchte ich den Betriebsrat: Ich habe ihn als dauerhaft ansprechbar und verlässlich unterstützt erlebt.
Interessante Aufgaben
Mir wurde die Freiheit gelassen, meinen Arbeitstag selbst zu gestalten und proaktiv Aufgaben zu erledigen. In meiner Rolle als laterale Führung hätte ich aber auch nichts anderes erwartet. Die Arbeitsbelastung war mit 2 Teams allerdings schon recht hoch und durch Stellenabbau wurde dies noch vergrößert, da weitere Teams übernommen werden mussten.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsausstattung empfand ich als gut. Höhenverstellbare Tische, zwei Monitore, Docking-Station und maximal 5 Personen gleichzeitig im Raum. Die Headsets haben auch eine gute Geräuschunterdrückung gehabt, weshalb man in einem vollen Raum trotzdem gut an online Meetings teilnehmen konnte. Einziges Manko war das Fehlen einer Klimaanlage, die es bei warmen Temperaturen schwer machte im Büro zu arbeiten.

