Ich bin froh das Unternehmen verlassen zu haben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einige tolle Kollegen an der Basis des Unternehmens. Einige brennen für ihre Themen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungsverhalten, Vorstand, Projektvorgehen, starker Fokus auf Firmenwachstum und mediale Darstellung, keine Arbeitnehmervertretung, kein Leben der eigenen Werte
Verbesserungsvorschläge
Eine auf der Oberfläche kollegiale Atmosphäre und gleichzeitig einseitig auf Eigentümer- und Vorstandsinteressen ausgerichtete Richtlinien, machen in Kombination die Kultur kaputt. Das sollte man ändern oder zumindest ehrlich sein. Mich enttäuscht das, weil so ein Verhalten von Wirtschafts- und Gesellschaftsführern junge ambitionierte Menschen verdirbt. Sobald Vertrauen gleichzusetzen ist mit Naivität, ist die Grundlage guter Zusammenarbeit zerstört. Für mich war diese Wahrnehmung der Situation der Grund zu kündigen.
Arbeitsatmosphäre
In manchen Projekten gut an der Basis. Oft aufgesetzt im Umgang mit Führungskräften und Vorstand, die ihre persönlichen Bonusziele oft als „unsere Ziele“ verkaufen und mitwirkende Mitarbeiter nicht oder kaum daran teilhaben lassen. Gleiches mit ambitionierten Kollegen, die dieses Verhalten imitieren und sich in die richtigen Rollen manövrieren. Projektleiter auf dem Papier mit dauerhafter Vertretung ist der Klassiker. Versehen mit der in vielen Firmen üblichen „Wir ziehen doch alle am selben Strang“ Rhetorik.
Work-Life-Balance
Kommt drauf an, was man selbst daraus macht. Ist man empfänglich für die aufgedrückten Erwartungen anderer, findet man sich in einer Situation aus Vollzeit Projektarbeit und vielen firmeninternen Aufgaben ohne Vergütung von Überstunden wieder. Langfristige finanzielle Vorteile hat man dadurch oft nicht. Ich habe Situationen erlebt im Umgang mit jungen Kollegen, die meinen Glauben an diese Firma zerstört haben. Ich selbst kann mich nicht beschweren, weil ich zu weitgehende Erwartungen nach anfänglichen Erfahrungen dieser Art abgeblockt habe.
Interessante Aufgaben
Starker Public Fokus, was in den Projektvorgehensweisen zu spüren ist. Auch wenn ich sehr verärgert bin über dieses Unternehmen, habe ich in der Zeit dort viel gelernt. Das gilt aber nicht für alle Kollegen. Es gibt viele stumpfsinnige Projekte / Tätigkeiten, bei denen Kunden einfach nur Manpower brauchen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Interaktion auf Augenhöhe hört dort auf, wo das Geld beginnt. In einigen Meetings habe ich mich in der Rolle eines zum Dank verpflichteten Bittsteller gefühlt. Gute Qualität der Projektarbeit wird kaum honoriert und sollte daher aus Sicht eines wirtschaftlich handelnden Arbeitnehmers vernachlässigt werden.