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CEWE 
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KGaA
Bewertung

Geht es allen schlecht, geht es keinem schlecht?

2,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2021 im Bereich IT bei CEWE Stiftung & Co. KGaA in Oldenburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den zusammenhalt im eigenen Team und mit anderen Teams.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Intransparente Kommunikation und Entscheidungskultur, Gehalt, Überarbeitung der Mitarbeiter, 37,5 Std Ausschreibungen bei effektiv (durch das Umfeld) geforderten ~40 Std

Verbesserungsvorschläge

Faire Gehälter die am Markt und nicht am Tarifvertrag gemessen sind.
Genügend Personal einstellen, bevor es dazu kommt dass Personen an Ihre persönliche Belastungsgrenze kommen. Dies würde auch ein entstehen von Kopfmonopolen verhindern.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist Okay bis Gut. Je nachdem mit wem man arbeitet, kann man hier gut Vertrauen fassen und begegnet sich auf Augenhöhe.
In einigen Teilen des Geländes findet man fabrikneue Kickertische. Nicht, weil sie vor Kurzem gekauft wurden, sondern weil sie in einem Großraumbüro stehen und so bekommt man den Eindruck, lediglich das Gefühl eines Start-ups imitieren möchten. Direkt daneben finden sich Sitzsäcke, welche ebenso wenig Beachtung finden.
In den meisten Fällen (bitte schauen Sie nicht zu weit nach oben in der "flachen" Hierarchie) Verhalten sich die Vorgesetzten Fair, logisch und angemessen. Lob wie auch sachliche Kritik werden gut platziert.

Kommunikation

Eine der größten Schwächen von CEWE.
Was bei einem selbst ankommt, ist stark abhängig vom Vorgesetzten oder den eigenen Verbindungen in andere Abteilungen.
Bezieht man seine Informationen ausschließlich über die "großen" Kanäle, kommt leider nicht viel bei einem an.
Abteilungen untereinander kommunizieren auch relativ ineffizient. Abteilungen, die einen Mehrwert aus Informationen ziehen könnten, werden nicht informiert.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Belegschaft wird den Kollegen vertraut, so lange wir auch hier nicht zu hoch blicken.
Auch abteilungsübergreifend hat es immer spaß gemacht mit den Kollegen zu arbeiten.

Work-Life-Balance

Hier kommen 2 Punkte zum Tragen:
1. CEWE hat eine 37,5-Std.-Woche.
So steht es zumindest in den Ausschreibungen. In der Realität hat CEWE eine sogenannte "Überstundenpauschale". Für Überstunden gibt es eine fixe Pauschale. Auch wenn es nicht schriftlich kommuniziert, wird gibt es eine Erwartungshaltung, dass mindestens 90 Überstunden im Jahr gemacht werden. Damit sind die Stellen effektiv ~39,5 Std. Stellen.
Man kann diese Pauschale natürlich nicht unterzeichnen, es wird einem allerdings deutlich gemacht, dass die Überstundenpauschale die Norm ist und man ein 'Sonderling' sei, wenn man sich dagegen stellt. "Es sind ja nur 2 Stunden mehr in der Woche".

2. Kopfmonopole und Aufgabenzahl
sämtliche kritischen Stellen sind in der Regel einfach besetzt. Keine feste Urlaubsvertretung, kein 2. Mensch, der den gleichen Aufgabenbereich abdeckt. Eine weitere Stelle im Team wird meist nur bewilligt, wenn man selbst kurz vor dem Burn-out steht. Vorher wird man stets mit "anderen Abteilungen geht es doch genauso" vertröstet.
IT wird als nötiges Übel gesehen, das Geld kostet.
Das sorgt dafür, dass Anrufe im Urlaub die Norm sind und i. d. R. es nicht, wie oben stehend, "nur 2 Stunden mehr" sind.

Vorgesetztenverhalten

Die direkten Vorgesetzten (bis ins mittlere Management) verhalten sich sehr fair.
Leider lebt CEWE eine "flache" Hierarchie in welcher niemand etwas Entscheiden möchte. Größere Entscheidungen werden aufgeschoben, weil jemand, den das Thema peripher betrifft, im Urlaub ist. Irgendjemand ist immer im Urlaub.
Innerhalb von Meetings wird viel kommuniziert, jedoch nichts entschieden.
Selbst bei kritischen Themen, in welchem die Faktenlage klar ist und sich innerhalb der nächsten Wochen nicht verändern wird:
"Darüber müssen wir noch mal sprechen", "Das entscheiden wir beim nächsten Mal", "Da Robben wir uns ran", "Das müssen wir noch mal umrunden"
Schnelle Entscheidungen kann man leider nicht erwarten.

Interessante Aufgaben

"In dieser Kategorie bewerten Mitarbeiter ob die Arbeitsbelastung gerecht aufgeteilt ist [...]"
Wenn bei zu höher Arbeitslast lediglich ein "Anderen Abteilungen geht es doch genauso" von Führungsebenen zu hören ist, muss man sagen: Gerecht? Ja. Gut? Nein.
Wenn es allen schlecht geht (bis auf einigen wenigen) ist es doch gerecht...oder?

Die Bewertung rührt vor allem durch die recht autonome Ausgestaltung der Aufgaben. Man hat hier sehr freie Hand (außer bei großen Entscheidungen, siehe Vorgesetztenverhalten) und kann sich seine Arbeitsweise sehr frei gestalten.

Gleichberechtigung

Außerhalb der Produktion ist es schwerer, für Frauen aufzusteigen.
Die Führungsebene ist seit jeher von Männern dominiert. Je höher wir schauen, desto schwächer ist der Anteil der Frauen; bis er Letztenendes vollständig auf 0 sinkt im Bereich der höheren Führungskräfte.
Von älteren Kollegen sind teilweise sexistische Kommentare oder "Stammtischsprüche" zu hören. Allerdings sind durch die in Work-Life-Balance beschriebenen Kopfmonopole klar, dass hier wenig unternommen wird, da manche Mitarbeiter durch Ihr Wissen quasi unkündbar sind.

Umgang mit älteren Kollegen

Guter Umgang mit älteren Kollegen. Es wird aus den Erfahrungen viel gezehrt.

Arbeitsbedingungen

Sofern man nicht Praktikant oder Werkstudent ist, arbeitet man mit neuerem Stand der Technik. Kein Laptop muss älter als ein paar Jahre sein.
Da allerdings seit Jahren kein Gebäude(-anbau) gebaut wird, müssen, aufgrund von Platzmangel Kollegen in die (mittlerweile) 3 Bürocontainer ausweichen. Einer der Container mit mehr Mängeln als funktionierenden Teilen.
Diese "Übergangslösungen" besteht seit über 3 Jahren trotz vielerlei Beschwerde.
Homeoffice, bzw. Mobile Work wurde zusammen mit Corona zähneknirschend umgesetzt. Hier herrscht nach wie vor eine sehr konservative Einstellung zum Thema mobile Arbeit und gerade in höheren Führungsebenen wird eher hingenommen als gefördert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das ist vermutlich eine der großen Stärken von CEWE.
Soweit es für einen Kunden ersichtlich ist, läuft alles recht umweltbewusst ab. Hier und da einzelne Punkte, an denen man merkt, dass Umweltschutz eher ein strategisches Ziel als ein gelebter Wert ist.

Gehalt/Sozialleistungen

Der Lohn ist ein klasse Einstiegsgehalt, wenn man ohne Vorerfahrung oder gar als Quereinsteiger in die IT möchte.
Leider entwickelt sich das Gehalt hier allerdings kaum weiter.
Es wird sich auf einem Tarifvertrag ausgeruht, welcher nicht für den IT-Sektor ist und damit weit (WEIT!) Unter Branchenschnitt.
Während andere Firmen im jährlichen Mitarbeitergespräch ein Gehalts und Leistungsreview machen, muss man bei CEWE um eine Erhöhung bitten welche, ohne Ankündigung einer Kündigung, einem Einheitsbetrag entspricht.
Während andere Firmen mit einem Positionswechsel mit einem neuen Gehalt auf einen zukommen, 'darf' man bei CEWE die Tätigkeit für eine unbestimmte Zeit ausführen und es wird "dann später über das Geld gesprochen".
Hinzu kommt das verhältnismäßig wenige Geld bei Kopfmonopol-Situation.
Es gibt systematische Fehler bei CEWE welche die genannten Punkte ermöglichen und sogar fördern.
Natürlich hat man nach ~6-7 Jahren ein Gehalt, welches okay ist.
Das sind allerdings 6-7 Jahre, in welchen man für jeden Euro kämpfen muss.
Welches hoch qualifizierte Personal bleibt freiwillig in solcher Umgebung? Wer bleibt dann übrig?

Image

Familie, Freude, Emotionen
Das sind die Gefühle, die CEWE jedes Jahr in seinen Weihnachtswerbespots rüberbringt. Die Außenwahrnehmung ist dem Marketingbudget entsprechend hoch.

Karriere/Weiterbildung

Es werden Fortbildungen ermöglicht. Man muss nur lang genug danach fragen und bitten. Leider hat man ein sehr schlechtes Gewissen, wenn man sich Zeit für Fortbildungen nimmt, da nahezu alle Abteilungen unterbesetzt sind und man das Team damit noch mehr in den Seilen hängen lässt.
Die Karrierechancen ... wie schon im Punkt 'Gehalt' angesprochen herrscht leider nicht der Ablauf: "Bedarf einer Stelle"-"Investfreigabe"-"Ausschreibung" sondern viel mehr: "Bedarf einer Stelle"-"bestehender Mitarbeiter bekommt Chance der 'beruflichen Entfaltung' durch zusätzliche Aufgaben"-"Mitarbeiter kommt an sein Limit"-"Ausschreibung der Stelle"-"Mitarbeiter hat neue Stelle"-"Eventuell wird über Geld gesprochen, wenn der Mitarbeiter lange genug nachfragt"

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Arbeitgeber-Kommentar

Marion Gerdes, Personalleiterin
Marion GerdesPersonalleiterin

Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemaliger Kollege,

vielen Dank, dass Sie sich auch nach Ihrem Ausscheiden bei uns die Zeit für ein ausführliches und differenziertes Feedback genommen haben. Ganz besonders habe ich mich über Ihre positiven Erlebnisse und Beschreibungen zum Kollegenzusammenhalt und der Zusammenarbeit über mehrere Generationen hinweg, der damit verbundenen guten Arbeitsatmosphäre und dem Angebot an interessanten Aufgaben gefreut. Gut finde ich auch, dass Sie Vorschläge für Veränderungen gemacht haben und nicht nur Kritik äußern.
Gerne nehme ich mir die Zeit um auf einige genannte Punkte von Ihnen einzugehen.
Kommunikation
Ob es jetzt unsere größte Schwäche ist, vermag ich nicht zu beurteilen und ist sicherlich sehr subjektiv. Das Informationen doch immer in Abhängigkeit von anderen Personen bei einem ankommen liegt doch in der Natur der Sache, da so nun mal Kommunikation funktioniert. CEWE bietet ein breites Spektrum und unterschiedliche Formate an interner Kommunikation an. Beispielhaft nenne ich folgende: die Mitarbeiter App CARL, Intranet, schwarze Bretter, Newsletter (z. B. aus dem Vorstand, Marketing), Betriebsversammlungen, in der Produktion Shop Floor, Abteilungsrunden, Innovation Days, etc. Darüber hinaus kann man z. B. auch den Betriebsrat zu bestimmten Themen ansprechen oder den Austausch mit den Kolleg:innen auf dem Flur, in der Kaffeeküche und im Betriebsrestaurant nutzen. Das war zwar die letzten zwei Jahre etwas eingeschränkt aber durchaus möglich und davor sowieso uneingeschränkt nutzbar. Ich hoffe, dass wir trotz beibehalten des mobilen Arbeiten wieder etwas mehr persönlich zusammenkommen und uns alle direkt in die Augen schauen können.
Gleichberechtigung
Bei den von Ihnen genannten Daten muss ich Ihnen in Teilen widersprechen. Wir haben keine Führungsebene, in der keine Frauen vertreten sind. Auch im Bereich der „höheren Führungskräfte“ sind Kolleginnen vertreten. Ich stimme Ihnen zu, dass der Frauenanteil dort geringer ist. Aber wir arbeiten daran und freuen uns, dass aktuell weitere Kolleginnen in Führungspositionen dazugekommen sind. Z. B. haben wir seit Januar diesen Jahres unsere neue Vorständin im Team sowie eine Kollegin als Geschäftsführerin in England und eine CEO für unser Tochterunternehmen in Frankreich. Das sind nur einige Beispiele, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Vollzähligkeit haben.
Sie sagen, dass on älteren Kollegen teilweise sexistische Kommentare oder "Stammtischsprüche" zu hören sind. Das bestürzt mich sehr und das ist auch etwas, was wir definitiv nicht dulden! Hier wünsche, ja erwarte ich eigentlich auch von allen Mitarbeitenden, dass sie solche Dinge sofort zur Anzeige bringen. Dafür hätten Sie den Betriebsrat als Vertrauensperson nutzen können oder unseren Compliance Beauftragten. Und wenn Sie lieber einen externen Ansprechpartner dafür hätten nutzen wollen, steht Ihnen unser Ombudsmann dafür zur Verfügung. Solche Vergehen werden entsprechend behandelt und geahndet und keiner ist davor unkündbar.
Work-Life-Balance
1. Es ist richtig, dass CEWE eine tarifliche Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden in der Woche hat. Diese Wochenarbeitszeit kommt auch für ¾ der Mitarbeitenden zum Tragen. Rund ¼ der Mitarbeitenden haben sich für zusätzlich für die Überstundenpauschale entschieden, die mit 10% zusätzlich vergütet wird. Die Überstundenpauschale regelt eine pauschale Bezahlung von Mehrarbeit. Die Mehrarbeit kann unregelmäßig bei Bedarf anfallen. Es gibt keine pauschale Mehrarbeit pro Woche / pro Monat. Die Teilnahme an der Überstundenpauschale durch den Mitarbeiter ist freiwillig und kann jederzeit durch den Mitarbeiter widerrufen werden. Da ich die Entscheidungen mit begleite und die Verträge mit unterzeichne weiß ich sehr wohl, dass es in dem Sinne keine Norm für oder gegen die Überstundenpauschale gibt. Wenn wir schon von Norm sprechen, dann ist die hohe Anzahl der Mitarbeitenden mit der tariflichen Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden wohl eher die Norm als alle anderen.

Ich kann nicht beurteilen, ob sämtliche kritischen Stellen einfach besetzt sind. Zumal zu klären wäre, was eine kritische Stelle ist. Ich finde, dass die IT sich in den letzten Jahren gut aufgestellt hat und viele neue Stellen geschaffen worden sind. Eine feste Urlaubsvertretung sollte immer gegeben sein und hat für mich weniger damit zu tun, ob immer ein weiterer Mitarbeitender die Aufgaben 1:1 abdeckt. Ich denke man kann trotzdem eine gute Urlaubsvertretung organisieren und z. B. überlegen diese auf mehrere Kolleg:innen zu verteilen. Aber natürlich verstehe ich Ihren Hinweis, dass grundsätzlich die Ressourcen passen und wir vor allen Dingen darauf achten müssen, dass es allen Mitarbeitenden gut geht und sie gesund bleiben. Diesen wichtigen und richtigen Hinweis nehme ich auf.

Ich danke Ihnen nochmals für Ihr Feedback und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer weiteren beruflichen Reise.

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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