Vorsicht! CHECK24 lockt mit falschen Stellenbeschreibungen und agiert extrem arbeitnehmerunfreundlich
Verbesserungsvorschläge
Diversität in der Führungsebene deutlich erhöhen (nicht nur Berater aus vorwiegend einer Beratung), Betriebsrat zulassen und vernünftige Sozialleistungen veranlassen, nicht mit falschen Stellenbeschreibungen locken, Überstunden vermindern und bezahlen
Arbeitsatmosphäre
Es wird versucht, die Stimmung durch verschiedene Pseudo-Start-up-Events („Pastatag“) künstlich oben zu halten. Innerhalb der Teams in Frankfurt ist allerdings oft trübe und angespannte Stimmung aufgrund der vielen unbezahlten Überstunden.
Kommunikation
Selbst in der Position des Business Development Mangers hat man praktisch keine Einsicht in relevante Kennzahlen, was die Arbeit natürlich deutlich erschwert hat und bei mir und meinen Kollegen zu viel Frust geführt hat. Wir hatten immer das Gefühl, es herrscht ein generelles Misstrauen gegenüber den Mitarbeitern.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt steigt häufig dann, wenn eine Situation a la „Wir gegen die (Führungsebene)“ vorherrscht. Und genau das war bei CHECK24 Frankfurt der Fall.
Work-Life-Balance
Ich habe in meiner Zeit dort durchschnittlich 10 unbezahlte Überstunden in der Woche gemacht. Manche Mitarbeiter haben sogar noch mehr gearbeitet. Typischer Weise – so auch in meinem Fall - werden lediglich 24 Tage Urlaub (gesetzliches Minimum) und ggf. 2 unbezahlte freie Tage gewährt.
Als einer unser Werkstudenten in der Zentrale nach Urlaub fragte, wurde ihm dieser grundsätzlich verwehrt. Und das obwohl ihm der Urlaub gesetzlich zustehen würde. Begründet wurde dies damit, dass man den Werksstudenten ja großen Freiraum bei der Planung ihrer Arbeitszeit gewähren würde. In der Praxis ist dies natürlich schlicht falsch.
Fazit: Work-Life-Balance Fehlanzeige!
Vorgesetztenverhalten
Um es mit einem Wort zu beschreiben: Katastrophal! Zunächst werden in der Führungsebene ausschließlich Berater aus der Top-Management-Beratungen eingesetzt. Die können außer Analysen, Diskussionen und Power-Point-Slides häufig nicht viel. Gerade in Sachen Mitarbeiterführung fehlt meist die Erfahrung und grundlegende Sozialkompetenz. Der Führungsstil lässt sich als „autoritär“ beschreiben. Fordern Mitarbeiter z.B. bestimmte Rechte ein oder beschweren sich über das Verhalten eines Vorgesetzten wird mit Versetzung gedroht.
Interessante Aufgaben
Das wohl größte Manko an CHECK24 Frankfurt ist der Betrug bei den Stellenanzeigen. Im Falle meines Teams wurden Stellen als „Business Development Manager“ ausgeschrieben. Tatsächlich habe ich mindestens 50% meiner Arbeitszeit als Tarifmanager (Sachbearbeiter) gearbeitet, wobei es sich um einen vollkommen anderer Arbeitsbereich handelt, dessen Tätigkeiten nicht mit einem Wort in der Stellenanzeige oder im Vertrag erwähnt wurden. Ein erfahrener Kollege wurde ebenso als Business Development Manager eingestellt, sollte sich vorwiegen um Online-Marketing und die Konzeption des Produktes kümmern. Er hat viele Monate lang fast ausschließlich damit verbracht, dynamische Dokumente zu erstellen und war dementsprechend frustriert und demotiviert.
An meinem ersten Arbeitstag habe ich zudem erfahren, dass Business Development Manager bei CHECK24 Frankfurt exakt das gleiche sind wie Produktmanager. Im Bewerbungsgespräch hieß es noch, die seien „mehr“.
Die Geschäftsführung lockt hier ganz bewusst mit irreführenden Stellenanzeigen, um neue Zielgruppen anzusprechen und ins Unternehmen zu locken, da die tatsächlichen Aufgaben oft monoton und langweilig sind.
Arbeitsbedingungen
Oft viel zu laute Großraumbüros mit wenig Platz und stickiger Luft. Ein einziger Aufzug für ein Haus mit 8 Stockwerken, der leider auch noch häufig defekt ist, macht das Leben für Menschen mit körperlichen Einschränkungen schwer.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenig Urlaubstage (gesetzliches Minimum), keinerlei Zusatzleistungen, Anfragen (z.B. Jobrad o.ö.) werden meist mit „Nein“ beantwortet, Gehalt maximal durchschnittlich, grundsätzlich keine Gehaltserhöhung im ersten Jahr (unabhängig von Leistung)
Image
CHECK24 ist vor allem durch seine unsägliche Fernsehwerbung bekannt, was dem Image nicht gerade guttut. Zusätzlich scheint es in Deutschland viele unzufriedene Kunden zu geben. Spricht man den Arbeitgeber CHECK24 auf einer Party oder einem Familienfest an, so kann man sich anschließend häufig über einen Schwall von Beschwerden „freuen“.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung: Die ist praktisch nicht vorhanden. Man darf sich aus einem vorgefertigten Katalog einem im Jahr eine Schulung aussuchen. Die wird dann auch häufig noch von Mitarbeitern aus anderen Bereichen durchgeführt. Weitergebildet wird man bei CHECK24 Frankfurt nicht.
Für karrierewillige Nicht-Berater nicht zu empfehlen: Das Management ist den Beratern vorbehalten. Eine krassere Form der „Glasdecke“ habe ich noch nie erlebt. Selbst erfahrenen Kollegen mit Führungs- und Fachkompetenz wurden mehrfach junge Berater aus Top-Beratungen vorgesetzt.
Für Werkstudenten nicht zu empfehlen: In einem IT-Unternehmen fallen sehr viele „Bullshit“-Aufgaben an. Exceltabellen von A nach B kopieren, stundenlange Test-Durchläufe machen, manuell nach Fehlern im System suchen … Dafür werden fast ausschließlich Werkstudenten eingesetzt, weil die übrigen Mitarbeiter keine Lust auf diese Aufgaben haben. Wer als Student was lernen will und einen spannenden Job haben möchte, sollte CHECK24 Frankfurt lieber fernbleiben.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe/r Ex-Kollege/in,
in Deinem Erfahrungsbericht stellst Du Deine persönlichen Eindrücke sehr ausführlich dar. Wir hören Deine subjektive Meinung, teilen diese - nach Rücksprache mit Kollegen am Standort Frankfurt - jedoch nicht. Wir als Unternehmen legen Wert auf eine stetige Verbesserung, daher werden wir einzelne Deiner Punkte gerne intern überprüfen.
Wir bedauern, dass Du Dich mit Deiner Kritik nicht direkt an die Geschäftsführung gewendet hast. Wir wünschen Dir für Deinen weiteren beruflichen und persönlichen Weg alles Gute.
CHECK24 HR Team