Let's make work better.

CHECK24 Vergleichsportal GmbH Logo

CHECK24 
Vergleichsportal 
GmbH
Bewertung

C24 Reise LEJ: Trotz einiger Schwächen klare Empfehlung für Berufs- und Quereinsteiger mit Interesse an der Touristik

3,3
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Check24 Vergleichsportal Reise GmbH in Leipzig gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

+ Ausbildung und Einarbeitung der neuen Mitarbeiter in das Themenfeld Touristik durch erfahrene Trainer, Wissensüberprüfung des erlernten durch Tests
+ Sehr gute Verdienstmöglichkeiten (zumindest im alten Provisionsmodell und vor Corona)
+ Zentrale Lage der Büros (meistens Innenstadtlagen in Bahnhofsnähe)
+ Technische Ausstattung der Arbeitsplätze (BT-Headset, 2 Monitore, portable PCs)
+ Check24 bildet nicht nur aus, sondern sponsert auch Studierende
+ Rollplan, man weiß immer in welcher Woche man wann arbeiten muss
+ Extravergütung für Servicemitarbeiter die in den Randzeiten (Spätschicht) ihren Dienst verrichten
+ Frei Auswahl an Heißgetränken, Wasser und im Sommer ab und an Softdrinks

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Reisegutscheine, die Check24 Kunden wurde regelrecht konditioniert nach Gutscheinen zu fragen
- Mitunter fragwürdige Entscheidungen der „Oberen Etage“ die nach meinem Verständnis manchmal nicht bis zu Ende gedacht wurden. Man hatte mitunter den Eindruck, dass Entscheidungsträger noch nie etwas von Kausalitäten gehört haben
- Großraumbüros mit entsprechenden Lärmpegel die ein konzentriertes Arbeiten nur schwer zulassen. Gerade im Reisebereich können Fehler u.U. richtig teuer werden. Die Lichtverhältnisse die eher an ein Etablissement als an ein Büro in dem professionell gearbeitet wird erinnern.
- Zu wenig Urlaubstage für ein touristisches Unternehmen
- Kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- z.T. Charakterlose Vorgesetzte und auch Kollegen (mehr dazu im weiteren Text)

Verbesserungsvorschläge

1. Wie hier zuvor schon öfters zu lesen war halte ich einen Betriebsrat für zwingend erforderlich. Von Verhandlungen auf Augenhöhe, wie von den HR Verantwortlichen hier immer wieder behauptet wird, kann nun wahrlich keine Rede sein. Für eine Unternehmensgruppe dieser Größe braucht es ein betriebliches Mitbestimmungsrecht und eine starke Arbeitnehmervertretung, die die Partikularinteressen der Mitarbeiter vertritt.
2. Zudem fehlt es an verbindlichen Compliance Regeln und einer entsprechenden Abteilung in der Check24 Unternehmensgruppe, wo jeder Mitarbeiter Fehlverhalten von z.B. Vorgesetzten oder Mitarbeitern melden kann
3. Dem Thema Datenschutz sollte mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
4. Mitarbeitern im Vertrieb sollte C24 Famtrips zur Vertiefung von Zielgebietskenntnissen anbieten, von mir aus auch gern als Incentive für gute Verkaufsleistungen
5. BistroPortal mit Schnittstellen zu IRIS.plus und TOMA die den Workflow stark vereinfachen würden
6. 26 Urlaubstage für Neueinsteiger sind zwar mehr als der Branchendurchschnitt in Servicecentern, aber für ein touristisches Unternehmen immer noch zu wenig
7. 13. Monats (Grund) Gehalt, je zur Hälfte als Urlaubs- und Weihnachtsgeld

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre empfand ich in Leipzig und anfangs auch in Halle als richtig gut. Dort hatten wir kleine Büros, die aber, wie immer wieder zu hören war nicht Check24 Like waren. Mit der ständigen Anzahl an neuen Mitarbeitern und den dadurch bedingten Umzug in neue Räumlichkeiten (Großraumbüro) kamen auch immer mehr Regeln und Zwänge hinzu die für das Arbeitsklima eher destruktiv waren. Die einst so tolle Arbeitsatmosphäre war Geschichte und ich habe mich darüber auch, nicht nur einmal, bei meinen Vorgesetzten beschwert. Man muss sich in etwa einen riesigen „Tanzsaal“ mit Platz für ca. 40 Mitarbeiter, ohne Trennwände, und mit dementsprechenden Lärmpegel, vorstellen. Nicht nur ich, sondern auch andere Kollegen hatten das ständige Gefühl wie auf einen Präsentierteller zu sitzen. Mich beschlich daher immer das ungute Gefühl, dass C24 seinen Mitarbeitern nicht so recht über den Weg traut und ihnen stattdessen über die Schulter schauen will.

Kommunikation

Jeden Mittwoch um 14:30 Uhr gibt es einen sog. Team Call, in dem alle Mitarbeiter zeitnah über Neuigkeiten informiert werden. Danach konnte es auch schon einmal zu heftigen Diskussionen innerhalb der Belegschaft kommen, je nach dem, was gerade so verkündet wurde.

Kollegenzusammenhalt

Jeder neue Mitarbeiter wird herzlich in seinem zugewiesenen Team aufgenommen. Ich hatte das Glueck, dass meine damalige Teamleitende und einige meiner Kolleginnen schon von Anfang an dabei waren und somit über langjährige touristische Erfahrung verfügten. Im Prinzip musste man nur gut zuhören und deren Tipps dann nur noch umsetzten. Das Verhältnis der Kollegen untereinander ist so wie auch im privaten Leben, mit dem einen quatscht man mehr, weil man ihn vielleicht mag, mit dem anderen eben weniger.

Work-Life-Balance

Jeder der in einem Service-Center arbeitet, weiß worauf er sich einlässt. Wer ständig auf die Uhr schaut ist hier fehl am Platz. In der Frühbuchersaison (Januar/ Februar) werden vom Arbeitgeber Überstunden erwartet die entweder bezahlt oder „abgefeiert“ werden können. Ansonsten gibt es einen Rollplan in dem jeder sehen kann wann er wie in welcher Woche des Jahres arbeitet. Problematisch fand ich die Urlaubsregelung die zu unflexibel ist. Gerade in einem touristischen Unternehmen, wo Mitarbeiter auf zahlreiche PEP Angebote zugreifen können, müsste es mehr Flexibilität geben.

Vorgesetztenverhalten

In der Regel bin ich mit allen Vorgesetzten gut klargekommen. Wenn aber unmittelbare Vorgesetzte vertrauliche Informationen an die Geschäftsleitung durchstechen darf die Frage erlaubt sein, ob diese charakterlich für so eine Position geeignet sind. Ferner sollten Teamleiteitende bei Konflikten über den Dingen stehen und nicht die beleidigte „Leberwurst“ spielen. Der daraufhin unmittelbar erfolgte Rauswurf hat Fragen aufgeworfen, für die sich mittlerweile auch die StA interessiert. Verwundert reibt man sich die Augen wenn man dann noch erfährt, dass ausgerechnet die zwei Mitarbeitende im Team, die hier federführend an Falschaussagen mitgewirkt haben, eben von dieser Teamleitenden mit gerade einmal einjähriger bzw. nicht einmal einjähriger Betriebszugehörigkeit zum „Professionell“ befördert wurden, obwohl andere im Team länger dabei und ihre Arbeitsleistungen genauso gut, wenn nicht sogar besser waren. Erstaunlicherweise haben dieselben Verantwortlichen aber keine Probleme damit, wenn Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit Computerspiele spielen, YouTube Videos schauen oder an ihren Handys spielen.

Interessante Aufgaben

Die Aufgabengebiete waren vor Corona im Pauschalreisebereich klar definiert. In der Regel ist der Verkauf für alle Anliegen die vor einer Reisebuchung entstehen, der Service für alle Anliegen die nach der Buchung entstehen, verantwortlich. Häufig ist es aber vorgekommen, dass die Infoansage im IVR die Kunden nicht richtig weitergeleitet hat, was regelmäßig zu Frust bei den Verkäufern, aber auch beim Service geführt hat.

Gleichberechtigung

Hier reicht ein Blick in das Impressum auf der check24 Webseite und jeder kann sich diese Frage selbst beantworten. Fast alles Männer und ein Doktortitel scheint, um in die Top-Liga aufzusteigen, Grundvoraussetzung zu sein.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt keinen Unterschied im Umgang mit älteren Mitarbeitern. Alle werden bei C24 gleichbehandelt. Da der Altersdurchschnitt nach meiner Schätzung bei etwa dreißig Jahren liegt, passt diese Altersgruppe aber eher zu der im Unternehmen gelebten Duz- und Startup Kultur. Gerade Berufseinsteiger lassen sich noch „formen“, ältere Kollegen mit entsprechender Lebenserfahrung neigen dagegen schon eher zum selbständigen Denken und hinterfragen getroffene Entscheidungen der Unternehmensleitung kritischer.

Arbeitsbedingungen

Wie bereits eingangs erwähnt ist die technische Ausstattung, im Gegensatz zu den Büromöbeln, top. Statt IKEA Möbeln wäre eine wertigere Einrichtung sicherlich wünschenswert, z.B. höhenverstellbare Schreibtische, bessere Bürostühle. Viel schlimmer war dagegen das Großraumbüro mit entsprechender Lärmbelästigung und den für meinen Geschmack suboptimalen Lichtverhältnissen die keinesfalls dem Arbeitsschutz entsprachen. Obwohl letzteres hausgemacht, war das Ambiente an sich eigentlich schön, da frisch renoviert. Ich hatte seiner Zeit mehrere Vorschläge gemacht um hier zumindest etwas Abhilfe zu schaffen. Allerdings musste ich mir ständig anhören das dieses oder jenes bei Check nicht gehen würde. Stolperfallen wie Kabelabdeckungen auf dem Teppichboden sollten mit entsprechenden Warnklebebändern gekennzeichnet werden. Die BG wird es danken.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Seit letztem Jahr gibt es ein Job-Ticket. Kunden können ihre gesammelten Punkte für „RTL – Wir helfen Kindern“ spenden. Check legt die gleiche Anzahl an Punkten nochmals drauf. Leider fehlt eine grundsätzliche Aussage in wie weit das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus bei Check24 Reisen angekommen ist, und wie sich der Unternehmensteil hier eventuell zukünftig positionieren will.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Grundgehälter sind zwar in allen Entgeltgruppen mehr oder weniger bescheiden, ließen sich aber durch Provisionszahlungen bei entsprechenden Einsatz, so zumindest bis vor der Umstellung auf das neue Provisionsmodell im Januar 2020 und vor Corona, erheblich steigern. Überstunden wurden entweder vergütet oder konnten „abgefeiert“ werden. Gehaltszahlungen erfolgten stets pünktlich. Im Dezember zahlt Check die Gehälter bereits vor Weihnachten.

Image

Hier muss eindeutig zwischen der Marke Check24 und den einzelnen, gefühlt weit über 50 Gesellschaften mbH, in denen die Mitarbeiter beschäftigt sind, unterschieden werden. Daher kommen auch die zum Teil auf dieser Seite krassen Unterschiede in den Mitarbeiterbewertungen zustande. Wie es aussieht operieren die Führungsstäbe der einzelnen Verticals sehr unterschiedlich.
Das Image der Marke in der Öffentlichkeit, wird insbesondere durch die ständige TV Präsenz geprägt. Den einen gefällt sie, den anderen gilt sie als nervig. In der aktuellen YouGov Umfrage „Marke des Jahres 2021“ belegt Check24 in der Kategorie beliebtestes Portal den zweiten Platz.
Dagegen weniger schön sind die Abmahnungen und Klagen gegen Check24, vorrangig im Bereich Versicherungen. Im Reisebereich sorgt das Thema Gutscheine immer wieder für Ärger, besonders bei den Kollegen im stationären Vertrieb.

Karriere/Weiterbildung

Ob es Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der vielen Gesellschaften gibt vermag ich nicht zu beurteilen. Ich denke eher weniger, da die Anzahl der Führungspositionen begrenzt ist.
Das Thema Weiterbildung wird eher stiefmütterlich behandelt. Es besteht die Möglichkeit ein oder zwei Lehrgänge im Jahr zu besuchen. Letztendlich sollte auch jeder selbst ein wenig seinen Horizont erweitern. Touristisches Fachwissen fällt nicht einfach so vom Himmel. Diese Erkenntnis sollten sich im Übrigen auch einige Teamleitende zu Herzen nehmen.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden