Kein Job für die Ewigkeit - daran hat Check24 selbst auch kein Interesse
Gut am Arbeitgeber finde ich
Regelmäßige Updates durch Geschäftsführung, Pasta-Tag, Sommerfest und Weihnachtsfeier, Kollegen, Top Anbindung zu den Öffis, Gutscheinprogramm für Versicherungen, Shopping usw.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenig Vertrauen in die Mitarbeiter, Top-Management selten organisch durch eigene Mitarbeiter besetzt, sondern oft von außen durch ehemalige Berater:innen, keine richtige Zeiterfassung für Freizeitausgleich/Vergütung.
Verbesserungsvorschläge
1) Zeiterfassung nicht nur auf dem Computer installieren und mitlaufen lassen, sondern für die Abrechnung nutzen. Überstunden fallen (zumindest im Produktmanagement) regelmäßig an. Offiziell entstehen sie aufgrund der Vertrauensarbeitszeit aber nicht - das ist sehr ärgerlich, weil die Extrameile somit nur bedingt Wertschätzung erfährt. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass man auch nur selten dazu kommt, mal tatsächlich weniger zu arbeiten und somit wieder "auf null" zu kommen. (Wieder der Hinweis: Produktmanagement, die IT hat Zeiterfassung)
2) Homeoffice als fester Bestandteil der Arbeitswoche. Weg von der Präsenzkultur zu einer Ergebniskultur.
3) Faire und angemessene Gehaltsanpassungen bei Beförderung und ggf. zum Inflationsausgleich
Arbeitsatmosphäre
Überfrachtete Großraumbüros, teils massive Lautstärkepegel, schwer zum Konzentrieren.
Kommunikation
Es finden regelmäßige Standort-Veranstaltungen statt, bei dem die unterschiedlichen Geschäftsführer:innen über das jeweilige Produkt berichten. Ansonsten sehr viel seitswärts Kommunikation und oftmals kurzfristige Umsetzungswünsche aus der Firmenzentrale in München.
Kollegenzusammenhalt
Hier habe ich die besten Kollegen meiner bisherigen Karriere gefunden. Man hält super zusammen. In der Rekrutierung schafft es Check24 erstaunlich gut, passende Mitarbeiter für ein tolles Miteinander zu finden.
Work-Life-Balance
Überstunden fallen (zumindest im Produktmanagement) regelmäßig an, eine Vergütung gibt es dafür nicht - persönlich ist es mir nie passiert, dass ich die per Vertrauensarbeitszeit geleisteten Überstunden im gleichen Umfang wieder abfeiern konnte. "Homeoffice" nie gerne gesehen, ggf. nur ausnahmsweise, wenn man Monteure aufschlagen. Urlaub nur maximal zwei Wochen am Stück. Bei Krankmeldungen wird oftmals gefragt, ob man denn nicht schon früher wieder fit sei und zurückkommen könnte - unterste Schublade.
Vorgesetztenverhalten
Die meisten Führungskräfte aus dem Top-Management sind ehemalige Berater. Sie können die Produkte schlank aufbauen, keine Frage. Aber von Mitarbeiterführung und dass Mitarbeiter:innen mehr sind als eine Personalnummer, davon verstehen die wenigsten etwas. Hier zählt nur Umschlagskraft fürs Geschäft. Auch wenn hier immer wieder durch HR geschrieben wird, dass die Führungskräfte geschult werden - offenbar fruchtet es nicht so wie gewünscht.
Interessante Aufgaben
Am Anfang steile Lernkurve, weil man sich in alle Themen nahezu selbst einarbeiten muss, bzw. soll - finde ich persönlich klasse, weil man so alles kennenlernt (ist vielleicht nicht jedermanns Sache). Irgendwann wiederholen sich aber die Aufgaben. Da muss dann der Versicherungsvergleich zum fünften Mal ein neues Design bekommen und dann wird es eben irgendwann eintönig. Man hat jedoch auch die Möglichkeit, immer mal neue Ideen im After-Sales oder CRM Bereich für die Kundenberater zu platzieren. Hier wird es dann wieder spannend. Anforderungen aus München umzusetzen (auch kurzfristig Donnerstags für die kommende Woche) erinnern sehr stark an eine Sachbearbeiter-Tätigkeit
Gleichberechtigung
Man hat das Gefühl, dass die Geschäftsführer:innen durchaus ihre Lieblinge haben, die sie auch entsprechend behandeln.
Umgang mit älteren Kollegen
Ist mir nichts negatives aufgefallen, daher volle Punktzahl.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros, leider billige Ikea Tische (keine Höhenverstellung), Stühle besser, aber doch alles sehr eng und laut. Generell wurde das Büro modernisiert und sieht nun hipper aus - viele gehen leider mit der Einrichtung nicht besonders gut um - schade.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt könnte deutlich besser sein. Gehaltsanpassungen nur bei Beförderung, dann aber immer in einem sehr überschaubaren Rahmen (1000-2000€), teilweise auch erst nur neuer Titel, Gehaltserhöhung erst später (warum?! - vom Titel kann ich mir am Ende des Tages nichts kaufen). Gefühlt wird auch jedem Mitarbeiter:in erzählt, dass er schon am oberen Ende des Maximalgehalts sei und man deshalb nicht noch viel oben drauf packen könne - Ein Gerücht, wenn man sich dann am Ende über die Gehälter austauscht und der eine dann doch 6000-7000€ weniger auf gleicher Position verdient. Hier sollte man sich nicht ins Boxhorn jagen lassen und seine angemessenen Forderungen durchsetzen. Man kann aber auch den Eindruck gewinnen, dass Check24 gar nicht daran interessiert ist, Personen langfristig zu binden, die mehr Gehalt fordern. Wie bereits geschrieben, sind die Aufgaben irgendwann eintönig und wiederholend. Das kann man dann durchaus auch mal frischgebackenen Absolventen übertragen, die kosten dann auch wiederum weniger.
Image
Stark polarisierend. Für den Lebenslauf sicherlich ein sehr netter Name. Für mich war es zuvor immer ein Traum, für einen großen Player wie Check24, Booking, Amazon etc. arbeiten zu können.
Karriere/Weiterbildung
Externe Weiterbildung wird immer abgewiegelt nach dem Motto "brauchst du das wirklich?" - intern gibt es einen Schulungskatalog, in dem dann andere Kollegen über bestimmte Themen referieren. Davon kann man (soweit ich weiß) 1-2 pro Jahr besuchen. Es gibt kein persönliches Bildungsbudget, wie mittlerweile in vielen Firmen üblich. In den eigentlichen Managementbereich der jeweiligen GmbH rutschen leider nur die wenigsten organisch rein. Stellen wie Managing Director oder sogar Geschäftsführung werden nie öffentlich ausgeschrieben, sondern nur auf Karrierenetzwerken im Dunstkreis der bestehenden Geschäftsführung geteilt - ohne den direkten Link zu kennen, findet man also bestimmte Positionen auf der Karriereseite von Check24.de gar nicht. Das ist sehr schade, vorallem wenn man die Ambitionen mitbringt und sich selbst für so eine Stelle interessiert - gefragt wird man schon gar nicht, sondern nur vor vollendete Tatsachen gestellt ("Das ist unser neuer MD für den Bereich XYZ")