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2024

IT Consulting: Wenig Gehalt, veraltete Technik und Organisationsstruktur

2,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Computacenter in Ratingen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Zusammenhalt innerhalb des Teams auf Projekten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Kommunikation Management vs Angestellte
Gehaltsniveau ist sehr niedrig im Vergleich zur Konkurrenz
Work-Life-Balance ist (Projektabhänig) auch über längere Phasen extrem niedrig
Zukunftsperspektive für Angestellte ist ohne Trainings/Weiterbildungen im IT Sektor fraglich

Verbesserungsvorschläge

Managementstrukturen aus den 80ern (extrem viele Steuerungsstufen mit überlappenden Verantwortlichkeiten und wenig Transparenz) abbauen
Es wird explizit nach jungen, engagierten Fachkräften gesucht: Diese dann nicht mit sehr niedrigen Gehältern, keinerlei Mentoring/Training und monotonen Aufgaben rund um Technik aus 2005 verschrecken.

Arbeitsatmosphäre

Unter den Kollegen meistens gut, aber egal wen man fragt: Jeder (der nicht schon 15 Jahre dabei ist und es anscheinend voll super findet) ist für sich mit dem Laden echt unzufrieden und das merkt man der Atmosphäre an. Man ist Spielball zwischen Regionalmanager, Solution Manager, Kunden Unit, Delivery Manager, Team Lead... Irgendjemand entscheidet wo die Reise die nächsten Zeit (kann ne Woche sein oder auch ein Jahr, man weiß es vorher nicht) hingeht und man ist nur Spielball zwischen diesen Parteien die sich selber nicht grün sind und ihre Spielchen spielen. Consultancy trifft sich genau 1x pro Jahr, weitere übergreifende Treffen werden mehr und mehr gestrichen.

Kommunikation

"Offene Feedback-Kultur" steht auf den Postern in jeder Teeküche, aber Zusagen werden auch durch die Führungskräfte nur auf Nachdruck eingehalten. Entscheidungen werden in irgendwelchen Managerrunden getroffen und dann evtl mitgeteilt, oder auch nicht. Dann erfährt man den Beschluss durch eine Mail auf der man auf "CC" steht und sieht wie lang die Emailkette war, bei der man nicht einbezogen wurde. Offen und Transparent ist anders.

Kollegenzusammenhalt

Unter den Kollegen (NICHT im Management) ist der Zusammenhalt gut weil alle im selben Sumpf stecken und daher die Probleme kennen. Hier sind die Türen wirklich offen, aber eben nur im täglichen Geschäft mit den Kollegen auf dem selben Level. 1 Stern Abzug weil der Großteil der Kollegen frustriert / resigniert ist und das für das Miteinander sehr abträglich ist.

Work-Life-Balance

Kommt natürlich stark drauf an wo man arbeitet: CC macht auch viele Betriebsthemen und da sehe ich die Kollegen wirklich jeden Tag um 8.30 in immer das selbe Büro fahren und um Schlag 17 Uhr (8 Stunden, 30 min Pause) wird da der Hammer fallen gelassen. Im Consulting (auch hier riesen Unterschiede je nach Projekt und wie egal das Thema dem zuständigen Manager ist) sieht die Welt ganz anders aus: 50+ Stunden Wochen definitiv keine Seltenheit sondern eher die Regel in manchen Projekten, hohe Reisebereitschaft, schön 4-5 Tage die Woche im Hotel schlafen mit 6h Bahn-Anfahrt (auf Lokalität wird auch auf Nachfrage nicht geachtet) über nen Zeitraum von 9 Monaten (und aus dem Umfeld weiß ich dass das definitiv kein Outlier ist.) Folgeprojekt waren dann "nur" 4h Anfahrt, also Montag morgens erst der Zug um 5 Uhr, nicht um 3.15 Uhr. Was 4-5 Tage die Woche im Hotel + Reisezeit + z.T. 10h am Tag für das Thema Work-Life-Balance und Privatleben bedeuten sollte jedem klar sein.

Vorgesetztenverhalten

Im Consulting geht es den Vorgesetzten primär um die Auslastung. Schulungen gibt es nur wenn es wirklich vom Mitarbeiter belegt werden kann dass es im bereits aktuell laufenden (!) Projekt dringend nötig ist.
Langfristige Pläne zum Skillaufbau gibt es auf dem Papier (wird jedes Jahr in einem langwierigen Prozess festgelegt), passiert aber in der Regel nicht weil Auslastung wichtiger ist. Aktives Skillmanagement und Entwicklung ist vollkommen absent.
Ansonsten auch hier viele Lippenbekenntnisse ohne Handlungswillen. Es wird viel Versprochen, macht aber den Eindruck des Elfenbeinturms fern der gelebten Realität. Dazu kommt noch dass die nahezu ausschließlich männlichen Regionalmanager sich dann noch ihre eigenen Machtkämpfe liefern und es ist extrem ermüdend bis zur völligen Resignation in solchen Strukturen zu arbeiten. Auf Hinweise zum Handlungsbedarf im Projekt wir auch erst reagiert wenn der Karren gegen die Wand fährt und es drum geht wer die meiste Schuld tragen darf.

Interessante Aufgaben

CC bietet viele Themen an, aber aus dem Raum der Young Professionals im Consulting (weniger als 5 Jahre dabei) ist die Meinung ziemlich eindeutig: Angestaubte Technologie und fragwürdige Konzepte. Meiner Erfahrung nach werden uninteressante Aufgaben zugewiesen die nichts mit "neuester Technik" zu tun haben (Excel-Tapeten füllen, Powerpoint, nach "Schema F" x-mal per Hand die gleiche Netzwerkanalyse fahren...), die dann aber mit Hochdruck ausgeführt werden müssen. Wer hier im Consulting wirklich innovative Themen sucht muss Glück haben: Es gibt hochkarätige Experten von denen man viel lernen kann. Landet man im falschen Projekt, macht man 2 Jahre lang jeden Tag das Gleiche aus dem Jahr 2005. Themen die zukunftsträchtig sind (DevOps, IoT, etc) muss man aber lange suchen und die hängen dann meistens an genau einer (Nicht-Manager)Person die das eigenverantwortlich treiben "darf" und aus Zeitdruck und Auslastungsnot nicht dazu kommt.

Gleichberechtigung

Besonders in jüngeren Jahrgängen zunehmend mehr weibliche Angestellte. Von 50:50 noch weit entfernt aber auf dem Weg. Auf Managerebene sieht das aber noch echt anders aus, ziemliche (Alt-)Herrenrunde.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen die nicht mehr so viel reisen wollen/müssen gibt es durchaus viele und sie sind gut integriert. CC hat meiner Einschätzung nach sogar ein eher hohes Durchschnittsalter für IT Consulting.

Arbeitsbedingungen

Ich verbringe nur extrem wenig Zeit im Büro sondern bin viel beim Kunden. Hier gerne in einer abgetrennten CC-Fläche, die oft eher schlecht ausgestattet ist. Da erwartet wird, auch nach vielen Stunden Bahn und Hotelbetten und Essen vom Netto nebenan trotzdem konstant Höchstleistung zu bringen über lange Projektphasen, muss ich hier massiv Abzüge machen. Außerdem renne ich als IT Consultant für "innovative Technologien" mit einem mehr als 5 Jahre alten Laptop herum (schwacher Dualcore, 8GB RAM, 2.5kg)... zeitgemäß ist anders und wird vom Kunden auch klar belächelt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Thema Sozialbewusstsein fällt mir nichts ein, wo sich CC engagieren würde. Bei einem Unternehmen dieser Größe ist "kein Engagement" für mich schon ein Minus.
Umweltbewusstsein: Nachdem darauf gepocht wird, dass möglichst viel beim Kunden passiert fahren alle schön mit dem Auto Monatelang hin und her und fliegen für 2 stunden Meetings mit dem Flieger durch die Gegend. Dass viele Themen genauso gut über Telekonferenz abgebildet werden könnten, stößt auf taube Ohren und ist eine klare Umweltsünde.

Gehalt/Sozialleistungen

Ungeschönt: Wenn Geld eine Rolle spielt, ist man hier falsch. Die Gehältsbänder sind extrem niedrig angesetzt und eng. Man erreicht nach knapp 3 Jahren ein Gehalt, dass man bei anderen Arbeitgebern als Einstieg bekommen würde. Für alles ab Bachelor sind die Gehälter im Consulting eigentlich eine Frechheit. Dass die Progression des Gehalts nach dem wirklich niedrigen Einstieg so langsam vor sich geht, war nicht transparent und ist einer der Hauptgründe warum besonders bei jüngeren Kollegen ein reges Gehen angesagt ist. Es ist mittlerweile zum traurigen Running Gag geworden, dass sich viele junge Kollegen in den Ballungszentren wie Stuttgart, München, Hamburg, Frankfurt, DD und Co. beinahe keine eigene Wohnung leisten können - zwei Zimmer vollkommen ausgeschlossen.

Image

Auch hier aus Sicht von Consulting: Image erhält nur einen Stern weil entweder bei Kunden und Konkurrenz vollkommen unbekannt oder belächelt als "Hardware-Schubser". CC ist für die Breite der Technologien bekannt, aber den altbackenen Ruf hat CC nicht umsonst und so werden sie auch wahrgenommen. Prestige und Glanz für den CV sucht man hier vergebens und alle Themen die über "Server ins Rack schrauben" hinausgehen (vor allem die innovativeren) sehen die Kunden klar nicht bei CC, dafür ist der Kahn zu behäbig und die Technik und Denke zu alt.

Karriere/Weiterbildung

Consulting: Mittelmaß mit Tendenz nach unten. Es werden jedes Jahr mögliche Aus- und Weiterbildungen vom Manager angedacht, die dann oft aber nicht passieren weil in den Projekten schlecht geplant wurde und dann der Zeitdruck zu groß ist, um eine Schulung/Zertifikat/Training mitzunehmen - auch hier ist Auslastung König. In meinem Team haben mehrere Kollegen seit mehr als 1.5 Jahren keinen einzigen Schulungstag mitnehmen können und das gleiche gilt für Zertifizierungen. Wie soll so denn "modernste Technik" passieren? "Karriere" ist hier nach abgesessener Zeit die verschiedenen Titel hochzuhopsen - ändert an den Tätigkeiten auf den ersten 5 Stufen nahezu nichts und am Gehalt auch nur wenig.

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