Ein Arbeitgeber des letzten Jahrtausends
Gut am Arbeitgeber finde ich
Top Gehalt. Wer drauf steht: Social Loafing oder Dienst nach Vorschrift wird weitestgehend toleriert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungskultur, Lästereien unter den MA, keine marktgerechte Unternehmensstrategie, Kommunikation nur top-down, Zusammenhalt der Kollegen hat sich immens in den letzten Jahren verschlechtert.
Verbesserungsvorschläge
Hört auf, technische Profis auf Führungspositionen zu setzen. Hört euren Mitarbeitern endlich ordentlich zu, das sind nämlich die Experten - und nicht irgendein ein standort- und branchenfremder Manager, der in 2 Jahren wieder weg ist!
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich wird gelobt, aber nur, weil gelobt werden muss; á la "Haben Sie gut gemacht. Aber...". Leider sehr angespannte Stimmung und striktes Hierarchie- und Silodenken. Die üblichen Klassiker: "Das ist nicht meine Aufgabe" oder "Das haben wir schon immer so gemacht". Vorgaben werden von oben nach ganz unten durchgereicht.
Kommunikation
Man wird nur vor vollendete Tatsachen gestellt. Entscheidungen des Management, so unangebracht sie auch sind, werden erst kommuniziert, wenn die ersten Maßnahmen runtergebrochen wird. Alle paar Monate ändert sich auch entsprechend das Organigramm. Aber wie wär's damit den lieben langen Tag in ergebnislosen Abstimmungsmeetings zu sitzen?
Kollegenzusammenhalt
Die direkten Kollegen halten super zusammen, nur sobald man sich außerhalb der eigenen Abteilung bewegt, ist der Umgang zum Teil sehr rau. Häufig werden Kleinigkeiten eskaliert, die sich auch einfacher klären lassen könnten.
Work-Life-Balance
Von Home-Office bis Sabbatical wird alles seitens des Konzerns geboten. Nur muss man es einfordern. Vorgesetzte oder HR informieren nur sehr widerwillig über diese Themen.
Vorgesetztenverhalten
Fehlende Kommunikation, keine Partizipation in Entscheidungen, ausgeprägtes Micromanagement und eine Schuld-Kultur sind hier prägend. Aber vereinzelt auch Lichtblicke.
Interessante Aufgaben
Eher quantitativ fordernd als qualitativ interessant.
Gleichberechtigung
Das Verhalten von (m) FKs ggü. (f) MA ist einfach erschreckend. Vor 20 Jahren mag das ja noch normal gewesen sein, aber die Zeiten sind rum. Neue Kollegen mit Migrationshintergrund haben es auch nicht leicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Das muss man dem AG lassen, was BAV und der Übergang in den Ruhestand angeht, werden hier tolle Sachen möglich gemacht. Nur leider auf dem Rücken der jüngeren MA.
Arbeitsbedingungen
Büros völlig ok, Ergonomie nur auf Anfrage. Im Rahmen von Corona-Homeoffice-Pflicht musste man sich Laptops teilen, weil man ein paar Jahre vorher der Überzeugung war, die MA brauchen weiterhin Standrechner. Aus Kostengründen natürlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden viele Initiativen gestartet und sich auch sozial vor Ort engagiert. Der Konzern ist da aber anders drauf: Es wird ein großes Werk "aus Kostengründen" geschlossen, gleichzeitig baut man an einem riesigen Glaspalast für die Hauptverwaltung.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt über dem Durchschnitt, sehr sicherer Arbeitsplatz.
Image
Der Glanz des Technologieführers verblasst schnell, wenn man die Innensicht kennt. Nach außen ist der Name immer noch prestigeträchtig. Gut sprechen tut aber keiner der Kollegen über den eigenen Abreitgeber.
Karriere/Weiterbildung
Jahrelang werden einem Versprechungen macht, man gibt sich größte Mühe, dem Druck und den Anforderungen gerecht zu werden, nur um dann vor vollendete Tasache gestellt zu werden, die nicht dem "Handschlag-Deal" entsprechen.