Solider Arbeitgeber mit etwas Stromberg-Feeling
Gut am Arbeitgeber finde ich
* Die gut erreichbaren Standorte
* Die Wertschätzende, lösungsorienterte Art der meisten KollegInnen und Vorgestzten
* Die eingeräumte Flexibiltät bei der Erledigung der Arbeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
* Die Mitarbeiterfluktuation
* Die permanenten (Neu-) Anforderungen auf höchsten Ebenen, welche sich auch relativ kurzfristig ändern
Verbesserungsvorschläge
* Konsequenter an weniger IT-Umstellungen je Jahr arbeiten, sodass die Systemlandschaft weniger Störungen hat
* Im Bistro sind regelmäßig keine Kaffeetassen verfügbar. Ich denke da kann man mit sehr wenig Geld ein Problem lösen - wenn man denn möchte
* Die Continenatle sollte ihre Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern deutlich einschränken und deutlich mehr Personal intern aufbauen und insbesondere auch halten
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist überwiegend gut, es wird wertschätzend miteinander umgegangen. Viele Sachen werden aber auch viel zu selbstverständlich genommen oder nach dem Projekt anfangs "höchste Priorität" hatten, werden neue Funktionalitäten versteckt "weil dies polititsch gwünscht" ist.
Aufgrund verschiedener Faktoren haben in meinem Bereich viele Mitarbeiter gekündigt. In einigen Projekten ist insbesondere bei externen Dienstleistern die Mitarbeiter-Fluktuation so hoch, dass teilweise neue Mitarbeiter bei neuen Besprechungen weder sich noch die anderen Mitarbeitern vorstellen.
Kommunikation
Es wird Team-intern sehr offen kommuniziert. Von anderen Teams und Abteilungen bekommt man nur auf Anfrage etwas mit. Das führt zu Problemen, da Umstellungen oder notwendige Arbeiten erst bemerkt werden, wenn es (meistens dann in Testumgebungen) crasht.
Da könnte eine Team-, Abteilungs- und Unternehmensweite IT Planung helfen. So etwas existiert auch, es wird allerdings zu viel innerhalb kurzer Zeit versucht umzusetzen, sodass viele Umstellungen parallel laufen. Das führt zu vielen Ausfällen auf den unterschiedlichsten Ebenen und Systemen.
Die Kommunikation mit einigen Teams erfolgt ausschließlich per Ticket. Man bekommt zweizeilige Tickets ohne nennswerte Beschreibung zugewiesen und soll Probleme lösen. Mit etwas Goodwill und einem Rückruf kann man das Problem auch angehen - etwas proaktiver zu kommunizieren würde nahezu allen Beteiligten gut tun.
Umgekehrt möchten andere Abteilungen ausschließlich das Aufträge an sie per Ticket an technische Kennungen gestellt wird, damit diese dann verteilt werden können.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist gut. Wenn mal wieder etwas schief läuft wird nicht gefragt wer Schuld ist, sondern geschaut wie das Problem möglichst schnell gelöst werden kann.
Man grüßt sich freundlich und auch Reinigungskräfte und Service-Personal wundern sich nicht wenn ihnen ein Lächeln geschenkt wird.
Work-Life-Balance
Es gibt Gleitzeit ohne Kernarbeitszeiten. Man kann Sonderzahlungen in Urlaub umwandeln (was über das Abfeiern von Überstunden hinausgeht). Tarifgemäße 30 Tage Urlaub plus Silvester und Heiligabend als freie Tage. Sekundengenaue Zeiterfassung, Gleitzeit-Konto im Bereich von plus/minus 150 Arbeitsstunden. Das ist an Bedingungen sicherlich top.
Dennoch kann ich nur drei von fünf Sternen geben. Warum?
Von der Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit profitiere ich nur bedingt: Wenn die erste Besprechung um 08:45 und die letzte um 17:00 zu Ende ist, habe ich von dieser Regelun an dem Tag nichts.
Wenn ich in den Urlaub fahre, weiß ich das ich zuverlässig am Tag zahlreiche Chat und Mailnachrichten und zugewiesene Tickets erreichen werden. Die werden am Tag des wiederkommens dann "als gelesen" markiert - oder man liest die ersten zwei drei Tage nur noch Mails und beantwortet diese... Das war vor einigen Jahren bevor man Zulip als Chatprogramm eingeführt hatte besser.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten ist gut, keine Kumpelei, kein "das muss aber jetzt fertig werden"
Interessante Aufgaben
Man hat in dem Team in dem ich eingesetzt bin einmal alles an üblichen Techniken im Einsatz: Jboss, Java EE, JSF, Hibernate, OpenJPA, Cobol, SQL-Server, Oracle DB
Langweilig wird einem nicht: Es ist eher ein permanentes priorisieren: Was muss wann fertig werden.
Gleichberechtigung
Ich konnte keine Diskriminierung von anderen Geschlechtern feststellen oder habe gehört, dass an jemanden ein Posten nicht aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, religiösen Zugehörigkeit o.Ä. ging.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich denke ein guter Umgang mit älteren IT-KollegInnen ist aufgrund ihres großen Know-Hows im Mainframe-Bereichs auch unverzichtbar für nahezu jede Versicherung
Arbeitsbedingungen
Die PC-Hardware an sich ist durchaus passabel, es gibt auf Wunsch Headsets und Soft-Telefonie oder ein klassisches Telefon. Notebooks sind in den IT-Abteilungen nicht in jedem Team ausgerollt.
An den unterschiedlichen Standorten ist das Arbeiten recht unterschiedlich: Im klassischen Großraumbüro an der Ruhrallee sitzt man nahezu ausnahmslos mit dem Rücken zu einer Stellwand/Ruhewand.
An einem neuen Gebäude an der Freien-Vogel-Straße sitzt man komplett offen im Raum an Vierer-Gruppentischen.
Der Lärmpegel ist je nach dem wie viele Personen gerade anwesend sind recht hoch. Die Flächen die derzeit genutzt werden sind komplett offen, sprich: es ist wirkliches Großraum wie man es auch auf Filmen o.ä. kennt.
Seit Corona und den Home-Office-Regelungen ist es im Büro deutlich leerer, wodurch man nicht direkt nach Feierabend Kopfschmerzen hat.
Es hört sich schlimmer an als es ist: Akustisch gewöhnt man sich an das Arbeiten im Großraumbüro und der gewisse Stromberg-Charme hat auch was.
Homeoffice ist zur Zeit an bis zu zwei von fünf Arbeitstagen in der Kalenderwoche möglich.
Die Arbeitsbelastung ist insgesamt hoch. Es wird viel, recht zeitnahe erwartet, es muss häufig umgeplant werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt Mülltrennung, tlw. Recycling-Materialien, tlw. Bio-Lebensmittel im Restaurant und Bistro, Büroausstattung wird bis sie auseinanderfällt genutzt. Man ist kein Vorreiter, aber auch kein Verweigerer für mehr Nachhaltigkeit.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt kommt pünktlich, es gibt den tariflichen Fahrtkostenzuschuss zzgl. Großkundenrabatt bei dem Deutschlandticket, Zuschüsse für Gesundheitsleistungen, 13,3 Monatsgehälter plus betriebliches Weihnachtsgeld und Erfolgsbeteiligung.
Image
Die Continentale gilt als guter Arbeitgeber und das stimmt mit der Realität überein.
Karriere/Weiterbildung
Aufgrund der vielen Umstellungen und Anforderungen, homogenen Systemlandschaft ist es schwierig sinnvolle Weiterbildungen zu finden. Es gibt sehr viele allgemeine Weiterbildungen jedoch nur wenige technisch tiefergehende Schulungen. Die Angebotenen Schulungen sind eher auf einem Level für Quer-Einsteiger in die Informatik oder Personen die mit der jeweiligen Schulungs-Technik noch nie etwas zu tun hatten.
Aufstiegspositionen finden sich kaum. Man ist enweder Systementwickler, stellvertrender Gruppenleiter, Gruppenleiter oder Abteilungleiter.