Billige Freelancer gesucht und gefunden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Interessante Bücher, nette Kollegen, denen der Wert der geleisteten Arbeit offentischtlich bewusst ist
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Absolut miese Bezahlung, viel Druck von oben, der weitergegeben wird
Verbesserungsvorschläge
Ohne Freelancer würden Schulbücher in katastrophaler Rechtschreibung erscheinen. Hier sollte vielleicht bei der Personaleinstellung darauf geachtet werden, dass die Redakteure und Volontäre wenigsten einigermaßen Rechtschreibung und Zeichensetzung beherrschen und nicht nur 20 Prozent. Freelancer werden billig abgespeist. Eine Anpassung der Bezahlung an den Marktpreis müsste dringend stattfinden. Versicherung, Auto, Miete ... steigen jährlich, der Seitenpreis bleibt über 10 Jahre erhalten. Selbst eine kleine Preiserhöhung stellt einen in die Ecke der "Teuren".
Arbeitsatmosphäre
Überwiegend freundliche Atmosphäre. Als Freelancer von den Redakteuren/Redakteurinnen geschätzt, wegen der geringen Bezahlung bedauert. Die direkten Vorgesetzten ordnen sich den irrealen Entscheidungen der Vorstandsmitglieder unter und verteidigen sie vehement.
Kommunikation
Okay
Kollegenzusammenhalt
Im Großen und Ganzen sind alle Redakteure/Redakteurinnen freundlich. Sie wissen, dass sie ohne Freelancer-Korrektoren nicht auskommen _ die Gruppenleiter aber nehmen das nicht zur Kenntnis.
Vorgesetztenverhalten
Führungskräfte im mittleren Management versuchen, Inkompetenz durch autoritäres Verhalten zu kaschieren. Generell ist dem Verlag alles zu teuer. Egal ob Wochenendarbeit oder Arbeit zum nächsten Tag: "Wollen Sie die Arbeit übernehmen oder nicht?" Kein Zuschlag, rücksichtslos. Sie vergessen, dass Freelancer auch Kosten haben und ihnen weder Urlaub noch Krankheitstage zugestanden werden. Ihnen ist aber nicht bewusst, dass Cornelsen einen Ruf zu verlieren hat.
Interessante Aufgaben
Die Projekte sind interessant, sonst wäre ich schon weg. Es macht noch immer Spaß, ein gutes Schulbuch noch besser zu machen.
Gleichberechtigung
Es ist schon vorgekommen, dass Männer bervorzugt wurden wegen des Arguments:
Sie (Frau) haben ja einen Mann, aber er muss für die Familie sorgen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die lange Erfahrung der Freelancer wird nur in der unteren Ebene wertgeschätzt. Die mittlere Ebene weiß manchmal gar nicht, was sie damit anfangen soll (ist ja häufig auch noch nicht lange im Job). Festzustellen, wer gut ist in seinem Job und wer nicht, liegt nicht in ihrem Interesse.
Gehalt/Sozialleistungen
Freelancer haben weder Urlaub noch Krankheitstage. Wochenend- oder Über-Nacht-Arbeit wird ignoriert (nicht zusätzlich bezahlt). Korrektoren werden über Seitenpreise honoriert. Diese liegen erheblich unter denen des Marktes. Zusätzlich ist den Mitarbeitern die Bedeutung der "Normseite" inzwischen völlig unbekannt. Die gedruckte Schrift wird immer kleiner und die Seite umfasst häufig mindestens 2 bis 3 Normseiten _ bezahlt wird aber nur 1 Seite.
Image
Mitarbeiter beklagen sich über den Arbeitsdruck, der auch von ihnen häufig nur mit Wochenendarbeit zu bewältigen ist. Die Bürokratie wird immer höher geschaukelt.
Karriere/Weiterbildung
Selbst nach jahrzehntelanger Mitarbeit kann man als Freelancer an keiner Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen. Man ist eben ein Externer, obwohl man die Mitarbeiter länger kennt als jeder andere.