Führung hat Kontakt zu Mitarbeitern verloren
Gut am Arbeitgeber finde ich
oben ausführlich dargelegt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
oben ausführlich dargelegt
Verbesserungsvorschläge
Bestimmt nicht noch eine obskure Unternehmensberatung ins Haus holen, sondern dringend den Kontakt zu den Mitarbeitern durch authentisches Zuwenden wiederherstellen. Erkennen lassen, dass man ein ehrliches Interesse an den Mitarbeitern hat. Und am besten alle C-Level hinausschmeißen, die das nicht haben.
Arbeitsatmosphäre
Viele engagierte, sympathische Kollegen, aber keine Verbindung zur Führung
Kommunikation
siehe Arbeitsatmosphäre
Kollegenzusammenhalt
Jedenfalls beim Fußvolk, auf der Ebene 4, recht gut. Geteiltes Leid …
Work-Life-Balance
Ja, das ist gut gemacht: Remote Work, Sozialleistungen eines großen Unternehmens, relativ flexible Zeiteinteilung.
Vorgesetztenverhalten
Auf der Teamlead-Ebene viele engagierte, fähige Kollegen; darüber sieht es anders aus. Wenig Kontakt zu den Leuten, auch wenig Interesse an diesen – es gilt, seine ehrgeizigen Projekte durchzukriegen und sich einen Namen zu machen. "Ein Bildungsverlag fehlte noch in meinem Portfolio." Viele seltsame Verhaltensweisen, viel Fassade, viel Verlogenheit. Schade, wenn man an den Gründer Franz Cornelsen denkt, der hätte das sicher anders gewollt.
Interessante Aufgaben
In einem großen Unternehmen hat man naturgemäß nicht so viele verschiedene Aufgaben, sondern arbeitet eher als Spezialistin/-in. Muss man mögen. Mir ist es irgendwann zu langweilig geworden.
Gleichberechtigung
Auf dem Papier: total. Diversität wird großgeschrieben. In Wirklichkeit: Schaut euch mal die Geschäftsführerriege an. Eine Frau, maximal.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich war lange im Verlag. Früher wurde das Wissen der Älteren als Schatz angesehen, jetzt scheint es, als würde man diese am liebsten loswerden wollen und alles mit neu eingekauften Mitarbeitern besetzen wollen.
Arbeitsbedingungen
Gute Hardware, Räume teils veraltet – aber dafür Remote Work dauerhaft möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Naja. Was man halt so behaupten muss, um als nachhaltiges Unternehmen wahrgenommen zu werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen waren immer gut; mein Tarif-Gehalt konnte ich durch Kündigung und Jobwechsel spürbar steigern. Man steckte eben in der Fußvolk-Blase drin, da ist wenig Raum für individuelle, leistungsbezogene Gehälter.
Image
Nach außen, und das freut mich wirklich, einer der Top Player in Deutschland. Innen, wenn ich meine Ex-Kolleginnen so höre, ziemlich runtergekommen. Vor vielen Jahren waren wir alle stolze Cornelsianer, wobei der Geist der Unternehmens uns mittrug. Den hat man schön kaputt-gemanagt.
Karriere/Weiterbildung
Die zwei Sterne gibt es für Weiterbildung: für meine beiden Vorgesetzten, die mich immer unterstützt haben, wenn ich Weiterbildungen beantragt habe, und für die Abteilung Personalentwicklung, die wirklich ehrlich bemüht war, ein gutes Angebot zu schaffen.
Karriere: Haha. Ich bin leistungsstark, proaktiv und flexibel und habe mehrfach versucht, meine Position einzutauschen gegen einen anderen, mal gleichrangigen, mal höher dotierten Job. Es gab nicht so viel Auswahl, aber man hat mich über Jahre nicht gefördert, weil man ein Interesse daran hatte, dass ich meinen Job – den ich nachweislich gut gemacht habe – einfach weitermache. Ich hatte das Gefühl, ich soll funktionieren und keine Unruhe verursachen. Und das habe ich dann so lange getan, bis ich den Frust nicht mehr ausgehalten habe und gegangen bin. Ich verstehe, dass man im Großunternehmen nicht alle einzeln im Blick haben kann. Aber auch mein großartiger Teamlead, der mich gern gefördert hätte – selbst wenn er mich dann als Teammitglied verloren hätte – war frustriert, weil er mir gar nichts anbieten konnte. Sowas darf nicht passieren.