Schöne Fassade, der Rest ist aber leider ein Sanierungsfall
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Gute Verkehrsanbindung und tollen Kollegen wovon die meisten leider auch über einen Wechsel nachdenken.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die durchweg fehlende Wertschätzung für Verkaufs- und Servicemitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
Weniger Inlandsflüge für die Geschäftsführung und mehr in die Mitarbeiter investieren.
Arbeitsatmosphäre
Stress und wenig Wertschätzung. Seit vergangenem Sommer war durchgehend viel los, zu wenige Mitarbeiter da und trotzdem immer mehr zu tun durch Corona und Eintrittskontrollen. Entlastung von der Zentrale gibt es keine und es wird eher geschaut, wo man noch einen Mitarbeiter sparen kann und zu selben Zeit wird mehr Fokus auf zeitaufwendigen Service legt. Das einzige was die meisten bis jetzt da gehalten hat waren die tollen Kollegen, wobei mittlerweile alle nach alternativen suchen.
Kommunikation
Die Kommunikation mit dem Store Manager hat gut geklappt, mit einer Ebene weiter oben jedoch nicht. Wenn jemand von der Geschäftsführung zu Besuch kam wurde nur mit dem Manager und vielleicht den Verkaufsleitern geredet. Die “normalen” Mitarbeiter wurden höchsten knapp darauf hingewiesen das des Hemd nicht richtig sitzt. Wenn die Stores dringend wichtige Ressourcen brauchen wie ein Sicherheitsmitarbeiter an Black Friday wird dies von der Zentrale einfach vollkommen ignoriert.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Team hat alles super geklappt, es kann jedoch sehr variieren je nachdem in welchem Standort und Team man arbeitet.
Work-Life-Balance
Je nach Schichtmodell klappt der Ausgleich sehr gut, wobei eine 35h Woche sehr zu empfehlen ist. Nach einer 10h Schicht und häufig auch schon nach 8h kann man mit dem Tag nichts mehr anfangen. Bei 35h und Vollschichten-Modell hat man aber auch dreieinhalb Tage frei. Für Leute mit Kindern ist es jedoch sehr schwer Zeit für die Familie zu finden.
Vorgesetztenverhalten
Abgesehen von gelegentlichen Vorfällen gab es im Store keine größeren Probleme. Wenn jemand von der Geschäftsführung da ist interessiert man sich jedoch kaum für die Mitarbeiter. Es findet kaum Rücksprache mit dem “normalen” Mitarbeitern und Verkäufern statt und in der Zentrale hat keiner ein wirkliches Bild davon wie die Tagesabläufe in den Stores sind.
Interessante Aufgaben
Für alle Technik interessierten Menschen sehr interessant mit diversen Aufgaben von Verkauf über Service, Lager, Finanzierung und Produktpräsentation alles dabei. Man wird überall mit eingebunden und kann sehr viel über den Einzelhandel lernen. Es ist jedoch kein Job der über Jahre interessant bleibt, da sich irgendwann alles wiederholt.
Gleichberechtigung
Schwer zu beurteilen, da es im Verkauf fast nur männliche Mitarbeiter gibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt in den Stores fast nur junge Mitarbeiter und die meisten hält es auch nicht all zu Lange in ihren Positionen.
Arbeitsbedingungen
Die Technik und Systeme sind extrem langsam und haben eine sehr steile Lernkurve. SAP ist als Kassenprogramm viel zu mächtig/ kompliziert und funktioniert dafür, dass es kritische Infrastruktur ist einfach zu häufig nicht. Was auch gefehlt hat war die Möglichkeit bei langen 10h Schichten sich außerhalb der Pause mal zu setzen (bspw. ein Hocker hinter der Kasse). Was mir jedoch gefallen hat war, dass alle Bereiche, auch im Büro und Pausenraum, immer sauber und ordentlich gehalten wurden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird immer viel davon Geredet aber im Täglichen Geschäft ignoriert. Das beziehen von reinem Ökostrom ist ein guter schritt vorwärts und die Kisten mit Wahre werden auch alle wiederverwendet. An den Kassen wird jedoch immer eine A4 Rechnung ausgedruckt für den Kunden und für die Firma. Die Rechnungen sind zudem so formatiert, dass ab einem dritten Artikel eine zweite Seite entsteht. Elektronische Preisschilder werden bei einer toten Baterie auch einfach entsorgt statt diese aus zu tauschen. Wenn das Thema Ressourcen Verschwendung und Klimawandel einem wirklich am Herzen lieget, müssten viele der täglichen Prozesse überdacht werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt lässt viel zu wünschen übrig. Der Prozess für Lohnerhöhungen ist sehr langsam und die Vorgesetzten im Store haben kaum Spielraum oder Möglichkeiten daran etwas zu ändern. Personen mit abgeschlossenen Ausbildungen haben hier auch keinerlei Vorteile gegenüber Quereinsteigern. Zum Ende des Jahres gab es vom Arbeitgeber auch keinen Bonus sondern nur E-Mails und Karten von der Geschäftsführung, wo man sich für den Einsatz und gute Umsatzzahlen bedankt hat. Zudem sind alle Team Events ausnahmslos ausgefallen ohne irgend einen Ausgleich oder Ersatz.
Image
Nach außen positioniert sich CP als premium Anbieter und Kunden kann ich es nur empfehlen bei Cyberport einzukaufen. Dieses Image spiegelt sich jedoch leider nicht in Wertschätzung und entsprechende Behandlung beim Arbeitnehmer wieder.
Karriere/Weiterbildung
Innerhalb der Abteilung gibt es durchaus Möglichkeiten um Aufzusteigen, für die meisten wird es in den Stores aber wohl eher ein Zwischenstop sein. Tiefes Produktwissen muss jeder selber aneignen oder mitbringen und wird auch erwartet. Kunden haben einen sehr hohen Anspruch durch das gepflegte Image, es gibt aber keine Investitionen, um die Verkäufer auf dies Wissensniveau zu bringen. Zu den Systemen und täglichen Vorgängen werden Mitarbeiter kaum geschult, reines learning by doing.