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Bewertung

Nicht wie in den anderen Bereichen der DATEV wenig Teilhabe an Kulturwandel und Modernisierung.

2,7
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung bei DATEVeG in Nürnberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Insgesamt sind Change und Modernisierung in Gang gekommen, nur leider sehr ungleich im Unternehmen verteilt.
WEITEREMPFEHLUNG als Arbeitgeber??
Wer eine MINT-Ausbildung hat und sich im neuen Ressort T(echnology) bewerben kann ja, da es Voran, sonst nein.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Silodenken, Egoismus der Fachbereiche statt DATEV-Spirit, zu große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Geschäftsleitung sitzt immer noch abgeschottet im Elfenbeinturm, wird durch laufende Umorganisation eher noch verschlimmert.

Verbesserungsvorschläge

Mehr Ehrlichkeit. Zu behaupten, bei DATEV werde es geschätzt mutig zu sein und seine eigene Meinung zu vertreten, auch wenn sie vom Mainstream abweicht, ist einfach unredlich. Kritik ist trotz gegenteiliger Behauptungen nicht erwünscht.

Arbeitsatmosphäre

Geprägt durch Hierarchiedenken und Präsenzkultur, wer eine Nische findet, sich unauffällig verhält und keine großen Ansprüche stellt hat ein ruhiges Leben. Wenig leistungsfördernd.

Kommunikation

Verbesserungswürdig, es wird aber daran gearbeitet.

Kollegenzusammenhalt

Sehr gut innerhalb der Abteilung, leider haben manche Führungskräfte offenbar Gefallen daran, wieder Ab-Teilungsgrenzen einzuziehen.

Work-Life-Balance

Elternzeit kann auch von Vätern problemlos genommen werden. Mobiles Arbeiten wird immer noch restriktiv gehandhabt.

Vorgesetztenverhalten

Work-Life-Balance wird vorgelebt, vor 9 und nach 16 Uhr kaum eine Führungskraft präsent.

Interessante Aufgaben

Wandern immer mehr in andere Bereiche ab die fortschrittlicher aufgestellt sind und mehr Karrieremöglichkeiten bieten. Hier bleiben Routine- und Kontrollaufgaben.

Gleichberechtigung

Im Umgang absolut in Ordnung, Gender Pay Gap sollte auf Grund des Gehaltssystems ausgeschlossen sein.

Umgang mit älteren Kollegen

Im Kollegenkreis sehr gut, je höher in der Hierarchie desto mehr zählt nur noch die Jugend.

Arbeitsbedingungen

Verdichtung in den Büros und Präsenzkultur. Keine Spur von modernen Raumkonzepten, die gibt es nur in den "wichtigen" Bereichen. Und dort stehen ständig moderne, attraktive Arbeitsplätze frei, weil mobile Working dort kein Problem ist. Gerne vorgeschlagen: „Dann wechseln Sie halt in einen anderen Bereich“. Also die Unzufriedenen sollen abhauen? Nennt man das wertschätzenden Umgang, oder ein leistungsförderndes und motivierendes Arbeitsumfeld? Warum soll nicht stattdessen der Personalbereich dafür sorgen, dass Kulturwandel, New Work etc. nicht nur im eigenen Bereich und ein paar Vorzeigeabteilungen umgesetzt werden, sondern ins ganze Haus getragen werden?

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Spielt keine große Rolle. Vor dem Haupteingang die Premiumfahrzeuge der Geschäftsleitung, vor dem Weiterbildungszentrum stehen die Alibi-Elektrofahrzeuge an der Steckdose. Greenwashing wie in den meisten Unternehmen.

Gehalt/Sozialleistungen

Noch ordentlich, jährliche Gehaltssteigerungen unterdurchschnittlich, Sozialleistungen werden in kleinen Schritten immer weiter reduziert.

Image

Image der DATEV ist gut, es gibt durchaus auch Bereiche die fortschrittlich aufgestellt sind und die man als Arbeitgeber empfehlen kann. Viel von dem was gerade auf der Bühne des Change-Theaters aufgeführt wird (Co CreationCamp, DigiCamp, DATEVLab, XSC; …) hat aber mit der Arbeitswirklichkeit von 90 % der DATEV-Mitarbeiter nichts zu tun und das wird auch trotz aller Lippenbekenntnisse noch lange so bleiben weil dafür nichts getan wird und viele das auch nicht wollen. Die Bewahrer setzen sich durch. Bis die Initiatorin des Wandels abgeworben wird und die DATEV verlässt ist wohl nur eine Frage der Zeit.

Karriere/Weiterbildung

Zugang zur Fach-/Führungslaufbahn wird restriktiv gehandhabt, Kriterien wenig transparent.

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Arbeitgeber-Kommentar

Stefan Scheller, Arbeitgeberkommunikation
Stefan SchellerArbeitgeberkommunikation

Liebe Kollegin,
lieber Kollege,

herzlichen Dank für Ihr ehrliches Statement zum Thema Kulturwandel und Modernisierung. Ich kann Ihre Punkte durchaus gut nachvollziehen. Und in der Tat, ja, es gibt einen Wandel in zwei Geschwindigkeiten. Wobei ich nicht von „wichtigen“ und „unwichtigen“ Bereichen sprechen würde. Das sollte übrigens das Management selbst auch nicht. Denn wenn man es genau nimmt: Gäbe es tatsächlich unwichtige Bereiche, stellte sich die Frage, warum man diese überhaupt braucht. Das aber nur vorweg.

Meine eigenen Bedenken finden sich in Ihren Ausführungen auch wieder. Denn was uns bei allem Wandel und Transformationsbemühen nicht passieren darf: Nur noch Wertschätzung für die tatsächliche Wertschöpfung in den neuen Workstreams sowie zu starke Fokussierung auf Agilität mit der Brechstange. Sprich, das Ausspielen der „alten“ Welt (die uns bis hierher erfolgreich gebracht hat) gegen die angestrebte „neue“ Welt. Auch wenn ich nicht mit Buzzwords um mich werfen will, hier ist dennoch eines: Wir müssen BIMODAL denken und handeln. Wir werden ALLE im Unternehmen brauchen, um wirklich fit für die Zukunft zu werden.

Dass 90% der Belegschaft noch weit entfernt von DigiCamp und Co stehen, unterschreibe ich gerne. Aber genau deswegen ist es ja so wichtig, diese neuen Dialogräume immer mehr Kolleginnen und Kollegen nahe zu bringen. Und, in der Tat, das bedeutet ein großes Umdenken. Auch und gerade im Management. Das Einführen neuer Abteilungsgrenzen ist in diesem Zusammenhang tatsächlich eine Gefahr, der wir begegnen müssen.

Dass eine körperliche Abwesenheit außerhalb einer Kernzeit dafür spricht, dass etwas schiefläuft oder Führung nicht funktioniert, halte ich hingegen für eine überholte Ansicht. Ich bin gerade auch in Berlin unterwegs und „in meiner Freizeit“ und kann dennoch etwas tun, was mir am Herzen liegt. Nämlich Ihnen zuhören und Ihnen ausführlich antworten.

Zum Thema Karriere und Laufbahnen habe ich bereits mehrfach kommentiert: Hier stellen wir personalseitig bereits wieder alles auf den Prüfstand, sogar das, was wir erst vor ein paar Jahren eingeführt haben. Optimal ist es noch nicht. Aber man muss auch immer sehen, wo der Weg begonnen hat. Dass der Personalbereich allerdings dafür Sorge tragen muss, dass sich alle Bereiche (auch Verwaltung und Administration) gleichermaßen transformieren, halte ich für den falschen Ansatz. Veränderung kann nur im Bereich selbst erfolgen. Wir Personaler können bestenfalls unterstützen und in gewissem Rahmen „einschreiten“. Aber wir können die in der Organisation handelnden Menschen nur schwer beeinflussen. Stattdessen können wir die Organisation an sich verändern und darauf bauen, dass sich die Menschen dann auch anders (systemkonform Variante neu) verhalten.

Was das Thema Premiumfahrzeuge der Geschäftsleitung angeht: Das Feedback gebe ich gerne nach oben weiter. Wobei ein Premiumfahrzeug nicht zwangsweise umweltschädlicher sein muss als ein mittelalter Golf Diesel. Den Begriff „Greenwashing“ (auch wenn er farblich zu unserem Logo passen würde) halte ich persönlich nicht für passend. Denn er unterstellt Augenwischerei oder gar Täuschungsabsicht. Das sehe ich nicht. Aber natürlich lassen sich hier durchaus Verbesserungen angehen.

Zu Ihrem Verbesserungsvorschlag:
In dieser Absolutheit würde ich die Aussage, dass die eigene Meinung mutig vertreten werden kann, auch nicht treffen. Erkennbar aber sind DEUTLICHE Fortschritte in der offenen Kommunikation, was die zahlreichen sehr kontroversen Diskussionen im Intranet belegen. Dennoch gibt es durchaus Bereiche, „in die das strahlende Licht der markenkonformen Führung noch nicht unbedingt blendend hell hineinscheint.“

Ob die Geschäftsleitung zukünftig weiter abgeschottet im Elfenbeinturm agiert, ist schwer einzuschätzen. Die neue angedachte Art und Weise der Entscheidungsfindung auf der fachlich kompetenten (operativen) Ebene könnte die Gesamtschlagkraft der Organisation möglicherweise erhöhen. Aber hier können wir alle nur mutmaßen. Je nach Haltung werden die Einschätzungen abweichen.

Abschließend möchte ich Ihnen noch einmal für die konstruktive Kritik danken. Ich habe in letzter Zeit hier leider auch ganz anderes erlebt.

Sollten Sie mit mir nochmal ein vertiefendes vertrauliches Gespräch führen wollen, kommen Sie gerne auf mich zu. Ab nächsten Montag bin ich auch offiziell wieder „da“. 

Viele Grüße (derzeit aus Berlin)

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