Zunächst großartig, dann tritt man auf der Stelle
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Spirit der Firma ist Klasse. Wir bewegen uns in die richtige Richtung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Stellen und Prozesse in der DATEV haben wenig mit dem gemein, wie man sie in einer modernen Softwareproduktentwicklung kennt. Branchenstands oder Standardworkflows sind daher nur sehr schwer einführbar.
Verbesserungsvorschläge
Ich wünsche mir, dass nicht nur Rollen der Softwareentwicklung als wichtig für die Entwicklung unserer Produkte angesehen werden und dass es auch für die Nicht-Entwickler Weiterentwicklungspfade für Seniorität und Verantwortung gibt.
Hebt diese seltsamen Beschränkungen auf, bei denen man sich intern nur auf Stellen der eigenen Tarif-Gruppe bewerben kann. Sollen eure Potenzialträger kündigen und zu anderen Firmen gehen, weil sie keine Chance für den Aufstiegsprozess erhalten?
Arbeitsatmosphäre
Gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung wird groß geschrieben. Bei Problemen oder Zweifeln gibt es immer ein offenes Ohr unter Kollegen oder Führungskräften.
Kommunikation
Die DATEV ist unglaublich produktiv und es passiert so viel, dass man kaum alles lesen kann. Was ich toll finde ist die Transparenz, mit der wir an Ergebnissen teilhaben.
Kollegenzusammenhalt
Ab Tag 1 war ich willkommen und hatte tollen Support. Auch übergreifend arbeiten wir gut zusammen.
Leider gibt es trotzdem noch große Hierarchiegefälle an einigen Stellen, die die letzten Bastionen der nicht agilen verkrusteten DATEV sind. Ich hoffe, dass wir auch dort bald einen Kulturwandel erleben und das Verhalten nicht weiter toleriert wird.
Work-Life-Balance
Ich schätze es sehr, meinen Arbeitsort frei entscheiden zu können und sogar in den Niederlassungen bei Bedarf einzuchecken. Die Arbeitszeit wird stark durch den hohen Termindruck bestimmt, was in meiner Rolle aber normal ist. Es hält sich alles im Rahmen und ein pünktlicher Feierabend und das Berücksichtigen von privaten Terminen ist immer möglich. Ganz wichtig: Ohne schlechtes Gewissen!
Vorgesetztenverhalten
DATEV hat eine interessante Trennung von fachlicher und disziplinarischer Führung. So kann sich die fachliche Führung auf das konzentieren, was sie am besten kann, während die disziplinarische Führung die Weiterentwicklung und einen persönlich fördert. Das Konzept geht nicht auf, wenn man sich in andere Bereiche/Abteilungen entwickeln will / muss. Dies entspricht dann nicht den Zielen der FK, da man dann als VZÄ wegfallen würde. Dadurch ist man dann doch wieder auf sich alleine gestellt.
Interessante Aufgaben
Die Firma hat definitiv interessante Bereiche, nutzt aber die angebotenen Potenziale ihrer Mitarbeiter nicht immer. So ist man als hochqualifizierter und erfahrener MA verdonnert, sich anderweitig zu beschäftigen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere macht, wer an Stellen sitzt, wo man sich präsentieren kann. Erhält man keine Möglichkeiten Ergebnisse zu erzielen, die Relevanz haben, geht man in der Masse unter. Ob man möglicherweise bessere Themen bekommt hängt von der Motivation der Führungskraft ab, einen zu fördern. Erst wenn man als würdig für besser bezahlte Stellen erachtet wird, darf man sich überhaupt erst bewerben.
Dieses System wirkt für jeden, der nicht in der DATEV groß wurde abschreckend und führt dazu, dass man eigentlich erst kündigen muss, bevor man sich erneut auf eine bessere Stelle bewerben kann. Und damit sind nicht nur Softwareentwickler gemeint.