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DATEV 
eG
Bewertung

Naja....

2,0
Absage
Bewerber/inHat sich 2020 bei DATEV eG in Nürnberg als Teamleiter beworben und eine Absage erhalten.

Verbesserungsvorschläge

UPDATE: es war leider Zusage angegeb. Natürlich Absage :-)
Es kam relativ schnell eine Eingangsbestätigung mit dem netten Hinweis: Das war das letzte Mal, dass ein Computer mit Ihnen kommuniziert hat. Ab jetzt liegen Ihre sorgsam erstellten Unterlagen in den Händen von unseren Recruiting-Kollegen.
So ganz stimmt dies natürlich nicht, da die Absage auch wieder als Standardemail vom Kollegen Computer kam. Dies läst sich wieder wunderbar daran erkennen, dass der Name in Großbuchstaben geschrieben wurde.
Wie viele Unternehmen nutzt die DATEV im Bewerbungsprozeß Algorithmen. Da fliegt man schnell aus dem Raster. Selbst wenn man bereits für die DATEV tätig war.


Zufriedenstellende Reaktion

Schnelle Antwort

Erwartbarkeit des Prozesses

Zeitgerechte Zu- oder Absage

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Arbeitgeber-Kommentar

Stefan Scheller, Arbeitgeberkommunikation
Stefan SchellerArbeitgeberkommunikation

Liebe Bewerterin,
lieber Bewerter,

Sie sehen mich (wenn Sie es könnten) gerade ziemlich ratlos. Einerseits schreiben Sie, dass Sie eine Zusage erhalten haben, andererseits sprechen Sie vom Erhalt einer Absage. Sie bewerten in Summe mit 2 Punkten, erwähnen aber dann doch eigentlich nur sehr formale Punkte (Standardisierte Absage oder Zusage). Auch die Wertung „Naja….“ soll was genau aussagen??

Trotzdem versuche ich mal den Anlass zu nutzen, um ein paar wichtige Statements zu unserem Bewerbungsprozess loszuwerden. Weil es mir ein echtes Anliegen ist:

Fangen wir mal an mit der Aussage „Computer kommuniziert zum letzten Mal mit Ihnen“. Sie reden hier von einem Algorithmus. Mit Blick auf Wikipedia ist ein Algorithmus eine „endliche, eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems“. Bezogen auf Software (denn unser Online-Bewerbermanagementsystem ist eine solche) bedeutet das nichts anderes, als dass beim Eingang einer Bewerbung (Übertragung von Unterlagen ins System) eine automatische Eingangsbestätigung generiert wird. In der Tat eine prima Sache, weil damit sichergestellt wird, dass Sie als BewerberIn wissen, dass Ihre Unterlagen tatsächlich für den Lauf des Recruitingprozesses bei uns gespeichert sind.

Und ob Sie es glauben oder nicht: Die Aussage, dass zum letzten Mal der Computer (autonom) agiert, ist sogar korrekt. Denn jede weitere Benachrichtigung wird manuell (!) von einem Menschen ausgelöst. Auch die von Ihnen genannten Standardnachrichten. Zu keinem Zeitpunkt erfolgen automatisierte Entscheidungen, die Einfluss auf die Frage nehmen, ob Sie als BewerberIn die Stelle erhalten oder nicht. Insofern führt Ihre Bewertung und die Behauptung, dass „der Algorithmus“ ein Raster nutzt, durch das man schnell rutschen kann, schnell auf eine falsche Fährte und zu einem völlig falsches Verständnis. Denn was Sie vermutlich meinen, ist eine Art „Matching-Algorithmus“, der eine autonome Prüfung vornimmt, also einen eigenständigen Abgleich zwischen dem Anforderungsprofil und dem Profil, das aus der Bewerbung „ersichtlich wird“.

Den Unterschied beziehungsweise eine genaue Erklärung habe ich mal in einem Fachbeitrag auf meiner eigenen Seite dargestellt: https://persoblogger.de/2017/10/09/robot-recruiting-bewerbermatching-und-algorithmen-basiertes-recruiting-grundlagen/ Von daher spare ich mir doppelte Inhalte.

Stattdessen lesen meine Kolleginnen und Kollegen im Recruiting JEDE eingehende Bewerbung von Hand – naja genau genommen „via menschlichem Auge“. Jede einzelne. Und jede Art von Entscheidung wird von eben jenen Menschen gesteuert und ausgelöst. Da macht „der Computer“ oder ein Algorithmus nichts von alleine.

Zugegeben, über Standardnachrichten bzw. Standardtexte kann man sich streiten. Müsste ich am Tag nur eine solche Nachricht schreiben, ginge das vermutlich auch sehr individuell. Reden wir aber über ein Volumen von 1.000 Bewerbungen pro Recruiter pro Jahr (malgenommen mit der Anzahl aller Kommunikationspunkte), dann wäre das Recruiting-Center vermutlich gar nicht mehr mit den Profilen hinter den Bewerbungen beschäftigt, sondern würden nur noch Tag und Nacht E-Mails verfassen.

Und wissen Sie, was ich dann vermute: Dass es wieder kununu-Bewertungen gäbe, die sich darüber beschweren, dass man nicht mal komplett fehlerfrei schreiben könne und dass dies nicht von entsprechender Mühe bzw. Wertschätzung spreche. Denn jede manuelle E-Mail benötigt eine Qualitätssicherung oder ist eine potentielle Fehlerquelle – Stattdessen können meine Kolleginnen und Kollegen auf eine Vielzahl von standardisierten Nachrichten für allerlei Zwecke zurückgreifen und diese nach Belieben individuell anpassen bzw. ergänzen.

Für mich ist das die deutlich bessere Lösung. Und glauben Sie mir: Wir haben jedes halbe Jahr wieder Überarbeitungsideen für alle diese Texte. Denn Manchen sind sie zu kurz und hart. Für andere klingen sie zu sehr nach Marketing-Bla-Bla, ohne auf den Punkt zu kommen. Mit solchen Texten können Sie es NIE Allen rechtmachen. – Müssen wir aber auch nicht. Denn letztlich sind sie nur Mittel zum Zweck. Sie dienen dem Austausch von Informationen über den Stand des Recruiting-Prozesses und bereiten etwas viel Wichtigeres vor: den realen Kontakt zwischen Menschen.

Insofern mögen Sie uns diese Unperfektheiten bitte verzeihen.

Und was den letzten Punkt angeht, dass „man selbst dann aus dem Raster fallen kann, wenn man schon mal für DATEV gearbeitet hat“. Ja. So ist es. Aber nicht weil irgendein Computer das irgendwie entscheidet, sondern ein menschlicher Recruiter. Dafür gibt es sogar eine ganze Reihe von guten Gründen. Und wenn ich eines weiß: Niemand im DATEV Recruiting-Center geht leichtfertig mit Bewerbungsprofilen um. Alle sind daran interessiert, die größtmögliche Sorgfalt an den Tag zu legen und möglichst schnell und auch individuell zu kommunizieren. Wir lassen uns aber eben auch helfen. Von einer automatischen Eingangsbestätigung und von vorformulierten Basistexten. Ja. Und das ist auch gut so.

Insofern hoffe ich, ein wenig für Aufklärung gesorgt zu haben. Als großer Fan meiner Kolleginnen und Kollegen im Recruiting, die wahrlich keinen leichten Job haben.

Viele Grüße

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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