Let's make work better.

DATEV eG Logo

DATEV 
eG
Bewertung

Einer der langweiligsten IT-Arbeitgeber in Deutschland?

3,3
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei DATEV eG in Nürnberg gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Ein Kulturwandel ist nötig, das haben wohl alle erkannt. Es ist aber bisher nichts gelungen, den Wandel wirklich durchzubringen. Jetzt kommen ein paar Ruhestände von FKs -- vielleicht rutschen hier mal fähige FKs (ohne Nasenfaktorauswahl) nach, die den Wandel dann bringen: Öffnen, Partnerschaften eingehen, mehr Wollende statt Bedenkenträger, mehr gewagtes Risiko als Risikovermeidung und Bestrafung. Aber auch mal dort hineinhauen, wo nichts vorwärts geht.

Arbeitsatmosphäre

Es hängt immer vom Standpunkt ab -- wer es bequem haben will, fühlt sich hier wohl. Wer die IT Welt verändern will und etwas reißen will, wird sich hier nicht wohl fühlen. Es wird sehr viel experimentiert, viel diskutiert, wenig gewagt, noch weniger gemacht. Das muss man mögen. Richtig Stress haben nur wenige.
Oft mag ich meine Besprechungen: wenn mein Buddy dabei, der schafft es immer Grundsatzfragen zu platzieren, damit muss alles nochmal vertagt und neu diskutiert werden muss - so geht der Tag rum. Abends geht man nach Hause und hat das Gefühl, man hat eigentlich wenig gemacht... Schade

Kommunikation

Kommunikation ist offen und bemüht. Zu viel passiert aber auch hinter den Kulissen, so dass viel "unten" versucht wird, was dann überraschend von denen "da oben" nie so gewollt war. So vergeht viel Zeit. Ich habe auch oft den Eindruck, es wird viel gesagt, weil es eine Etage drüber gesagt wurde, aber eigentlich nicht gewollt ist (macht nicht grade Vertrauen). Die Diskrepanz erkläre ich nochmal weiter unten ("Alte FKs")

Work-Life-Balance

Ja, Zeit für Kaffee Trinken und Verpflegung ist immer. Viele Workshops, Bars, Camps, Events mit Speis und Trank. Nach meinem Geschmack jedoch zu viel Party für zu wenig Outcome... Privat und Beruflich lässt sich gut integrieren (statt nur "balancieren"). Darum hier wieder gut.

Vorgesetztenverhalten

Wie üblich gibt es solche und solche. Leider sind viele Führungskräfte schon zu lange dabei, die jetzt "so auf agil" tun, obwohl sie das eigentlich nicht sind. Mitarbeiter auf Augenhöhe, Menschen, die was verändern wollen -- eher ungeliebt und das merkt man auch. Das stört stark beim Vertrauen. Grundsätzlich geht es hier recht demokratisch ab - ob das gut ist, sei dahingestellt.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben basieren eigentlich nur darauf, das gesetzliche Soll zu erledigen. Bei allem drüber hinaus, ist die Firma schon komplett zur Unfähigkeit (und Diskussion) verdammt. Man versucht sich mittlerweile zu öffnen und ein zartes Pflänzchen der Innovation zu züchten -- aber es gelingt stets, sie zu zertrampeln. Der Kulturwechsel, wo Innovatoren gescheitert wie erfolgreich belobigt werden, dauert noch ein paar Generationen...
Mittlerweile wimmelt alles nur nur so von Personalführungskräften, Scrum Mastern, Agilisten, UXlern, Architekten, etc. die eigentlich nur mehr Meetings und noch mehr Polizeifunktionen bringen... das muss man auch mögen.

Arbeitsbedingungen

Ja, gefällt mir gut. Modernes Equipment, gute Technik. Teilweise veraltete Tools und unpassende Werkzeuge (die vor Jahren mal falsch entschieden wurden, aber das zu ändern traut sich keiner). Grundsätzlich aber vorbildlich.

Image

Auch wenn DATEV sich immer mehr öffnet, bleibt es doch ein träger Laden. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die das angenehm finden. Hoffentlich ändern sich da aber mal was - der Markt wandelt sich schneller als Tanker.

Karriere/Weiterbildung

Karriereauswahl ist leider noch wie damals: Nasenfaktor entscheidet über den Karriereschritt. Leistung, Fähigkeiten oder Projekte sind nicht so wichtig. Es gibt FK Kollegen, die haben noch nie auch mal ein Projekt erfolgreich durchgebracht, haben es trotzdem weit gebracht - dank Dampfplauderei, die hier viel Wert ist.
Schade, dass der FK Nachwuchs nicht objektiver ermittelt wird -- denn wenn jede FK immer nur seine Lieblinge weiterbringt, die so sind, wie er/sie selber, wird sich nie was ändern.


Kollegenzusammenhalt

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Stefan Scheller, Arbeitgeberkommunikation
Stefan SchellerArbeitgeberkommunikation

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

zuerst einmal vielen Dank für das ausführliche Feedback. Dieses wird gehört bzw. gelesen und wir nehmen dieses sehr ernst. Auch wenn Deine Gesamtbewertung etwas über dem Wert für eine meiner offiziellen Stellungnahmen liegt, möchte ich einige Aussagen in Deinem Text nicht unkommentiert lassen.

Mir ist nämlich nicht so ganz klar, was genau Du mit Deiner Botschaft erreichen willst. Einerseits titelst Du mit „langweiligster Arbeitgeber in Deutschland“. Trotzdem scheinst Du Dich nicht nur sehr gut arrangiert zu haben, sondern diese Situation auch zu genießen. Ansonsten wäre ein Jobwechsel doch die logische Konsequenz, um keinen Boreout zu bekommen. Oder natürlich Du fährst Deinen Anspruch an die eigene Arbeit derart herunter, dass ein tägliches Absitzen dann doch die bevorzugte Variante ist. Das beißt sich für mich.

Dein Beispiel mit Deinem „Buddy“, der die Diskussionen sprengt und Ergebnisse immer wieder zurückwirft, spiegelt das von mir eben Gesagte ganz gut wider. Daher meine (durchaus ernstgemeinte) Frage: Ist der Grund für Deine Bewertung, dass Du Dir wünschst, dass solche „Quertreiber“, „Blockierer“ und „System-Ausnutzer“ seitens der Führungskräfte und der Personalabteilung gefunden und „auf Linie getrimmt“ werden? Aus Deiner verbalen Beschreibung kann ich nämlich nicht erkennen, dass DU persönlich den angedeuteten Wandel tatsächlich willst und alles dafür tust, um diesen zu unterstützen.

Dass der Wandel noch radikaler vonstatten gehen muss, um sich dem Markt anzupassen, ist tatsächlich den meisten mittlerweile bewusst. Trotzdem müssen wir zusehen, dass wir nicht durch maximale Radikalität einen Großteil der Belegschaft von vorn herein verlieren. Der Spagat ist gerade riesig: Die einen wollen die Veränderung schnell und umfassend und ziehen auch gerne mit (trotz mancher Rückschläge). Die anderen wollen eher verhindern und so weitermachen wie bisher.

Wo stehst Du und was genau können wir für Dich tun? – Möglicherweise hilft es auch, noch intensiver über schon erzielte Erfolge zu berichten, z.B. was Partnerschaften und Kooperationen usw. angeht. Vermutlich gehen hier die Wahrnehmungen oftmals auch an der objektiven Realität vorbei (was ja normal ist, weil einfach sehr viel passiert, was nicht sofort transparent für alle wird).

Soviel meinerseits. Zu den üblichen Themen wie „Karrieresystem“ und „Führungskräfte“ habe ich auf dieser Plattform bereits stundenlang kommentiert. Insofern möchte ich es heute hierbei bewenden lassen. Natürlich kannst Du gerne auch intern auf mich zukommen.

Viele Grüße von

Stefan

Anmelden