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DATEV 
eG
Bewertung

Image und Kultur sehr wichtig - Menschliches fällt manchmal hinten runter

3,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Datev in Nürburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gehalt, Benefits und Leistungen sind echt top. Ausstattung und auch wenn man mal was braucht bzgl Technik ist das alles sehr unkompliziert möglich.
DATEV im Lebenslauf stehen zu haben ist auf jeden Fall ein großer Vorteil wenn man im Buchhaltungs- oder IT-Bereich weitermachen will.
Bei den Events gibts richtig richtig gutes Essen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Zu viel Vetternwirtschaft, zu viel Gerede und Schaumschlägerei.
Bei jedem Panel wo ein Vorstandsmitglied spricht, kriegt man Honig ums Maul geschmiert, kriegt man nur zu hören wie toll DATEV ist und wie erfolgreich usw usw.
ist ja schön und gut, aber die Leute die „an vorderster Front“ für die Kunden da sind, und die Entscheidungen der Product Owner vor den Kunden verteidigen und verklickern müssen, fallen hinten runter.

Verbesserungsvorschläge

Führungskräfte evaluieren und ggfs. neu besetzen.
Hierarchien überdenken ob diese so notwendig sind oder ob sie nur Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen Manager sind.
Kleine Büros für Kundenservice-Mitarbeiter unbedingt beibehalten.
Man braucht nicht für jede Kleinigkeit einen schicken Hashtag oder einen Marketing-Namen. Konzentriert euch aufs Wesentliche.
Bei der Bewertung von Kollegen aus den Ausbildungsrunden mehr auf die Menschliche und fachliche Qualifikation setzen und sich das als Manager mal selber anschauen und zuhören, anstatt sich auf die Aussagen der Leute im Stammteam zu verlassen und nach Sympathien und Freundschaften zu entscheiden, wer übernommen wird. In der Ausbildungsrunde herrschte ein so extremer Konkurrenzdruck und eine Ellbogenstimmung wie in einer Castingshow.
(Ausbildungsrunden sind Gruppen von ca 10-20 Zeitarbeitern die im Kundenservice jedes Jahr für die anfragenstärksten Monate ausgebildet und dazugeholt werden, nach der Anfragewelle wird dann nur ein Bruchteil der Leute ins Stammteam übernommen. Es wird relativ früh in der Ausbildungsrunde gesagt wie viele Stellen es im Stammteam gibt und um diese wenigen Stellen wird dann sehr hart gekämpft).
Man muss da einfach verstehen dass die Firma nicht für jeden was ist. Genauso wie jede andere Firma auch, aber der Ruf ist halt hier ein anderer.

Arbeitsatmosphäre

Abteilung Kundenservice leider sehr stressige Atmosphäre. Man sitzt halt an der Hotline und muss leisten und telefonieren und schaffen, da muss man der Typ dafür sein. Dein Erfolg wird gemessen, unter anderem wie viele Tickets man pro Tag abschließt. Dadurch entsteht vor allem in der Trainingsphase ein direkter Konkurrenzkampf untereinander wer wie viele Kontakte pro Tag geschafft hat etc. weil man sich mit „nackten Zahlen“ vergleichen kann.
Immer brennt es irgendwo und man ist in den Kundenservice-Teams oft mal unterbesetzt.
Sehr starke Grüppchenbildung, und leider auch Vetternwirtschaft. Wer sich mit den Teamleitern privat gut versteht kriegt eher mal eine Beförderung oder Sonderaufgabe, mit denen man sich von der Masse abheben kann. Wenn es um die Bewertung von einzelnen Arbeitnehmern geht, wird hauptsächlich die Anzahl der geschafften Tickets, die Anzahl der Krankentage und der soziale Status innerhalb der Abteilung berücksichtigt. Was in einem Großkonzern nicht unüblich ist.Aber Datev verkauft sich intern und auch extern nicht als (endkapitalistischer) Großkonzern sondern als Genossenschaft und soziales Unternehmen.Man darf nicht vergessen, das ist ein 8000-Leute-Apparat.

Kommunikation

Viele Mails, Intranet, viele Arbeitsgruppen und verschiedene Projekte, da wird aber viel getan dass man das besser durchschauen kann.
Fachliche Kommunikation innerhalb vom Team lief größtenteils gut. Es gibt meist wöchentliche Meetings wo alles besprochen wird, da kann man sich nicht beklagen.
Manchmal wird man vor vollendete Tatsachen gestellt, das kennt man aber ja von anderen Firmen.

Kollegenzusammenhalt

Grüppchenbildung gehört zumindest innerhalb des Kundenservice zur Tagesordnung.
Gibt Leute mit denen war ich zwar aufm Papier in einem Team, wir haben in den fünf Jahren die ich dort war vielleicht zehn mal gesprochen. Finde ich an sich nicht schlimm, ich muss nicht mit jedem allerbeste Freunde sein. Aber wenn man dann von führungskreis und Kollegen hört, man habe den Ruf sehr unsozial und arrogant zu sein, bloß weil man in der Mittagspause mal alleine essen möchte um zur Ruhe zu kommen oder man generell eher eine introvertierte Person ist. Wenn man zu den bestehenden Grüppchen dazupasst, oder jemanden im Vorfeld schon kennt, Glück gehabt. Man muss man sich (wie bei jedem Management) anbiedern und Sympathie erzeugen, um erfolgreich zu sein.

Work-Life-Balance

So oft es in der Kundenservice-Abteilung stressig war, Urlaube, sabbaticals, Auszeiten etc sind immer machbar und haben einen hohen Stellenwert.

Vorgesetztenverhalten

Habe insgesamt 5 direkte Teamleiter erlebt, wovon leider nur eine Person in meinen Augen die Kompetenz zum Führen hatte. Empathie, Menschenkenntnis und Flexibilität fehlt oft, Stichwort Micromanagement. Ich musste in jedem Vorgesetztengespräch aufpassen, was ich sage und habe mir jedes Wort zurechtgelegt, um ja nicht falsch verstanden zu werden. Auch hat meine Teamleitung bei mir nachgefragt, warum ich arbeitsunfähig war und wollte mit mir über Diagnosen, Therapien etc sprechen, vornerum als besorgt und „auf Augenhöhe“; hintenrum wurde die Information an den Führungskreis weitergegeben.
Vor allem wenn man Kundenservice-Teams leiten soll, fände ich es wichtig, dass die Teamleitung selbst irgendwann mal Kundenservice gemacht hat am „untersten Ende der Nahrungskette“ … leider ist das sehr oft nicht der Fall und man hat einen Teamleiter, der von der eigentlichen Arbeit die du jeden Tag leisten musst, wenig Ahnung hat und die Belastungen und die Probleme die mit täglich zwanzigfachem Kundenkontakt entstehen, nicht versteht. Als Ameise in der untersten Hierarchie hat man manchmal das Gefühl dass Hierarchien und Führungsebenen „dazu erfunden“ werden, um mehr Manager unterzubringen.

Interessante Aufgaben

Kann jetzt nur von Kundenservice sprechen, man wird hier sehr intensiv eingearbeitet und geschult und lernt extrem viel. Wenn einem der Kundenkontakt Spaß macht und man beim Helfen total aufgeht, ist das ein super Job. Man beschäftigt sich den ganzen Tag mit den Problemen anderer Leute. Für mein weiteres Berufsleben hat mir der Job bei DATEV viel gebracht. Fachlich wird man hier auch super aktuell gehalten.

Gleichberechtigung

Mal so mal so. Die Teams sind gut durchgemischt,
Führungsriege je nach Abteilung.
Da wo richtig Geld gescheffelt wird sind hauptsächlich weiße Männer 45+ vertreten, aber das kennt man ja von anderen Großkonzernen. Im Vorstand gibt es eine einzige Frau von ich glaube sechs Leuten.
In einem internen Vorstellungsgespräch bzgl Teamwechsel habe ich gefragt, warum für die Stellen fast nur 2-Jahres-Verträge vergeben werden, die Antwort vom männlichen Teamleiter war: „ein Wort: MÜTTER“.
In anderen Teams habe Ich die Abneigung gegen Mütter nicht so gespürt und ich bin froh dass aus dem Gespräch nix geworden ist. Gibt vor allem im Kundenservice sehr sehr viele Mütter, auch bei den Teamleitern.

Umgang mit älteren Kollegen

Sehr gut. Die älteren Kollegen, die schon lange (10,15 Jahre plus) dabei sind, haben einen besonderen, fast „unberührbaren“ Status.
Die Leute, die erst in den letzten Jahren dazugekommen sind, müssen härter um die unbefristeten Stellen und die Benefits die da einhergehen kämpfen.
Auf Menschen mit Behinderung wird besonders achtgegeben und DATEV ist die Inklusion dieser Menschen sehr wichtig, das merkt man auch.

Arbeitsbedingungen

Super moderne Büroräume und Homeoffice wurde während Covid für alle möglich gemacht. Im Kundenservice wird leider vermehrt auf Großraumbüros mit 6-10 Personen gesetzt, was ich für wenig sinnvoll halte, weil die Tätigkeit zu 90% aus Telefonieren besteht. Der Lautstärkepegel ist manchmal nicht auszuhalten, wenn man sich dann alleine in ein Büro setzen will, um in Ruhe arbeiten zu können, wird das in manchen Teams als unsozial aufgenommen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein ist gut, da wird sehr drauf geachtet.
Es gibt eine Belegschaftshilfe und auch einen Betriebsrat.

Gehalt/Sozialleistungen

Sobald man unbefristet ist, sind die Benefits und Leistungen echt top.
Gehälter sind auch im oberen Mittelfeld und durch Vergütungsklassen relativ transparent.

Image

Nach außen hin hat DATEV einen krassen Ruf als Top-Arbeitgeber und dass man sich glücklich schätzen kann, da den „Fuß in der Tür“ zu haben. Dass DATEV aber vor allem im Kundenservice viel auf Zeitarbeiter setzt (so bin ich auch da reingekommen) und Befristung nach Befristung vergibt, sodass man die ersten Jahre im „Overachiever“-Modus ist um sich zu beweisen, das wissen viele nicht. Für mich persönlich ist da mehr Schein als Sein und DATEV genau so ein Großkonzern wie alle anderen auch.
Für DATEV ist der gute Ruf natürlich Gold wert, der Ansturm auf die offenen Stellen ist sicher groß.
Für Arbeitnehmer hat das Schattenseiten; man geht mit großen Erwartungen rein weil alle in den höchsten Tönen von DATEV sprechen, und ist dann eher ernüchtert.

Karriere/Weiterbildung

Im Kundenservice eher durchwachsen. Es gibt extrem viele Schulungen und auch persönliche Weiterbildungen, die man machen kann. Aufstiegsmöglichkeiten sind im Kundenservice eher spärlich gesät. Man kann Sonderaufgaben übernehmen, diese werden aber nur bei personellen Änderungen wie Austritten oder Teamwechsel, also wenn die Aufgabe „frei wird“, neu besetzt.

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