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Bewertung

Der Wandel existiert in erster Linie auf dem Papier

2,9
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei Datev in Nürnberg gearbeitet.

Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?

Ein Krisenstab aus Managern trifft sich täglich.

Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?

Hier gibt es nichts zu beanstanden, dies wurde sehr gut organisiert.

Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?

Geht nicht besser. Man ist selbst erstaunt wie gut Mitarbeiter eines der größten deutschen IT-Unternehmen im Homeoffice arbeiten kommen.

Arbeitsatmosphäre

Lob gibt's einmal im Jahr im Mitarbeitergesparäch, falls es stattfindet... Fairness ist dadurch gewährleist, dass jeder Mitarbeiter - unabhängig von der eigenen Leistung und dem Wertbeitrag - ähnlich bewertet wird.

Kommunikation

Die Kommunikation ist nur auf den ersten Blick gut. Intern und extern wird zwar viel berichtet, allerdings überwiegend nur positiv. Jeder Bereich lobt sich selbst in den höchsten Tönen, sodass schon beinahe der Eindruck entsteht, es wird mehr internes als externes Marketing betrieben. Viele Bereiche beschäftigen hier eigens Mitarbeiter für "interne Vermarktungstätigkeiten". Die eigenen Erfahrungen decken sich nur in den seltensten Fällen mit der lobenden Selbstvermarktung.

Kollegenzusammenhalt

Kommt sicherlich auf das Team an. Bereichsdenken ist allerdings noch immer an der Tagesordnung. Unternehmerisch - oder im Sinne des Kunden - wird selten gehandelt. Allerdings wird dies auch von den wenigsten Führungskräften auf den unteren Ebenen vorgelebt.

Work-Life-Balance

Hier kann man wirklich nicht meckern. Zur Arbeit wird keiner gezwungen... wem die Lust an den eigenen Tätigkeiten vergeht, der beschäftigt sich mit Kleinigkeiten oder Organisation.

Vorgesetztenverhalten

Mit Konflikten möchte man in der Regel nicht auffallen oder Unruhen im eigenen Bereich.

Interessante Aufgaben

Oftmals sehr alte und unterschiedliche Technologien im Einsatz. Dies führt dazu, dass das Wissen von Entwicklern immer vielfältiger wird und die Anforderungen steigen. Viele Mitarbeiter sind überfordert und auch einen schnelleren Wandel bzw. eine höhere Taktfrequenz nicht gewohnt. Aus diesem Grund ist die Belastung der Mitarbeiter oft sehr ungleich und einseitig verteilt. Motivierte oder erfahrene Mitarbeiter, welche die Thematiken (noch) durchblicken erledigen einen Großteil der Aufgaben des gesamten Teams.

Gleichberechtigung

Sehr starker Wandel. Nimmt man diese Bewertung mit Blick auf die berufenen/eingestellten Assistentinnen der Führungskräfte vor, kann schon beinahe ein Nachteil gegenüber Männern vermutet werden.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Umgang ist hervorragend, allerdings ist man auf das Know-How der älteren Mitarbeiter aufgrund der mindestens genauso alten Technologie auch angewiesen. Die Fördermöglichkeiten dieser Kollegen stoßen schnell an Grenzen.

Arbeitsbedingungen

Alle Mitarbeiter werden einheitlich und unabhängig vom Bedarf mit überdimensionierter Hardware ausgestattet. Büros werden regelmäßig modernisiert. Das ist spitze und definitiv kein Standard.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Dafür ist gesorgt, hier leistet man sich zum Wohle des Images genügend gut bezahlte Angestellte.

Gehalt/Sozialleistungen

Für Leistungsträger gibt es kaum Anerkennung oder finanzielle Anreize, da Führungskräften zu wenig individueller Spielraum bei Boni oder Gehaltsmaßnahmen eingeräumt wird.

Image

Intern wird immer noch häufig gedacht, man säße in der Nürnberger Kaiserburg. Hört man sich außerhalb der Burg um, lässt sich feststellen, dass hier immer weniger die Fahne schwenken.

Karriere/Weiterbildung

Das interne Schulungsprogramm ist schnell durchgearbeitet, externe Konferenzen sind auch ab und an möglich. Führungsaufgaben beschränken sich größtenteils auf Scrum-Master, Product-Owner, oder Personalverantwortun. Dieses Konstrukt wird deahalb auch intern Führungstridem genannt und ist der absolute neue Karrierebooster. Offiziell gibt es angeblich noch eine "Expertenlaufbahn", für die im Verhältnis zu den anderen Führungsrollen allerdings kaum Stellen existieren. Allein das mehrmonatige und aufwendige Assessmentcenter, um Verantwortung bezahlt zu bekommen, dürfte einen Großteil der Mitarbeiter abschrecken, die ihre Zeit nicht hauptsächlich für die eigenen Karriere, sondern für den Kunden investieren möchten.

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Arbeitgeber-Kommentar

Stefan Scheller, Arbeitgeberkommunikation
Stefan SchellerArbeitgeberkommunikation

Liebe Bewerterin,
lieber Bewerter,

zuerst einmal herzlichen Dank für die Zeit, die Sie sich für Ihr ausführliches Feedback genommen haben. Wie es scheint, waren wir in Summe dann doch nicht der richtige Arbeitgeber für Sie. Gerne würde ich zu ein paar Ihrer Aussagen noch ein paar Worte schreiben.

Anfangen will ich mit einer Bestätigung eines Teils Ihrer Aussagen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich die einen oder anderen Leser damit überrasche. Bezogen auf die Überschrift gebe ich Ihnen insoweit Recht, als dass wir mit dem extrem großen Transformationsprojekt „Fit für die Zukunft“ in Summe betrachtet tatsächlich noch am Anfang stehen. Die Eingriffe in die Organisation sowie Strukturen und Prozesse sind kein schnell umsetzbares Thema. Wir sind die ersten Schritte erfolgreich gegangen und haben uns neu definiert bzw. sind in Teilen noch dabei. Bis der Wandel hier in jeder einzelnen Unterstruktur angekommen ist, wird noch Zeit vergehen. Auch wird es immer wieder Anpassungen geben müssen.

Was ich damit sagen möchte: Nach so kurzer Zeit zu erwarten, dass Baustellen wie „Bereichs- oder Silo-Denken“ bereits komplett verschwunden sind, wäre illusorisch. Auch sind die Grenzen zwischen störendem Bereichs-Egoismus und klarer Identität der eigenen Einheit mit abgegrenztem (und vor allem eindeutigen!) Verantwortungsbereich fließend.

Dieses Thema ist mir auch bei Ihrer Kritik aufgefallen, dass einzelne Bereiche eigene „interne Vermarktungseinheiten“ haben. Was ich damit meine? Das erkläre ich gerne: Unternehmen haben ab einer bestimmten Größe die besondere Herausforderung eines internen Informations- und Wissensmanagements. Oder in Otto-Normal-Deutsch gesprochen: „Wenn das Unternehmen wüsste, was das Unternehmen weiß“ oder auch „Eine Hand sollte wissen, was die andere tut“.

Hierzu bedarf es einer stetigen und vor allem sehr intensiven Kommunikation – auch intern. Christian Kaiser, Leiter Change & Transition hat dafür den Begriff der „konstanten Überkommunikation“ ins Spiel gebracht. Damit gemeint ist nicht penetrante Selbstvermarktung – auch wenn es für viele so scheint. Gemeint ist vielmehr ein grundlegender Wesenszug in der Kommunikation: Dass eine einmal oder zweimal getätigte Aussage noch lange nicht im Gedächtnis bleibt, geschweige denn im Rahmen einer Veränderung zu einem angepassten bzw. neuen Verhalten führt.

Mit Blick darauf, dass in zahlreichen anderen Bewertungen immer wieder das Thema „Kommunikation muss verbessert werden“ genannt wird, machen interne Kommunikatoren viel Sinn. Natürlich nur, wenn sie richtig, sprich professionell eingesetzt werden. Logisch.
Auch meine eigene Tätigkeit hier auf kununu wird übrigens durchaus kontrovers gesehen und diskutiert.

Kommunikation wird meiner persönlichen Meinung nach eh häufig deutlich unterschätzt. Dabei ist sie sehr oft DER Schlüssel zum Erfolg.

Was Ihre Kritik an unserm Karriere-System betrifft, verweise ich gerne an meine Stellungnahme von gestern. Ich möchte die Leser hier nicht langweilen.

Interessant finde ich Ihren Bezug auf eben jene genannte Bewertung mit Blick auf die „eingestellten bzw. als Führungskräfte berufenen Assistentinnen“. Gibt es hier wirklich ein größeres Thema? Ich nehme das mal für mich mit und versuche herauszufinden, welchen Anteil diese Personengruppe an den Ernennungen der letzten Jahre tatsächlich hatte. Auf Basis von Zahlen und Fakten argumentiert es sich dann doch leichter, als wenn ich jetzt eine pauschale Gegenbehauptung aufstellen würde. Wenn, dann würde ich diese gerne belegen können.

In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie trotzdem gerne an Ihre Arbeit sowie die Kolleginnen und Kollegen bei DATEV zurückdenken und freue mich, wenn wir uns (im Leben zweimal) wieder begegnen.

Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund

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