Der Wandel existiert in erster Linie auf dem Papier
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Ein Krisenstab aus Managern trifft sich täglich.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Hier gibt es nichts zu beanstanden, dies wurde sehr gut organisiert.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Geht nicht besser. Man ist selbst erstaunt wie gut Mitarbeiter eines der größten deutschen IT-Unternehmen im Homeoffice arbeiten kommen.
Arbeitsatmosphäre
Lob gibt's einmal im Jahr im Mitarbeitergesparäch, falls es stattfindet... Fairness ist dadurch gewährleist, dass jeder Mitarbeiter - unabhängig von der eigenen Leistung und dem Wertbeitrag - ähnlich bewertet wird.
Kommunikation
Die Kommunikation ist nur auf den ersten Blick gut. Intern und extern wird zwar viel berichtet, allerdings überwiegend nur positiv. Jeder Bereich lobt sich selbst in den höchsten Tönen, sodass schon beinahe der Eindruck entsteht, es wird mehr internes als externes Marketing betrieben. Viele Bereiche beschäftigen hier eigens Mitarbeiter für "interne Vermarktungstätigkeiten". Die eigenen Erfahrungen decken sich nur in den seltensten Fällen mit der lobenden Selbstvermarktung.
Kollegenzusammenhalt
Kommt sicherlich auf das Team an. Bereichsdenken ist allerdings noch immer an der Tagesordnung. Unternehmerisch - oder im Sinne des Kunden - wird selten gehandelt. Allerdings wird dies auch von den wenigsten Führungskräften auf den unteren Ebenen vorgelebt.
Work-Life-Balance
Hier kann man wirklich nicht meckern. Zur Arbeit wird keiner gezwungen... wem die Lust an den eigenen Tätigkeiten vergeht, der beschäftigt sich mit Kleinigkeiten oder Organisation.
Vorgesetztenverhalten
Mit Konflikten möchte man in der Regel nicht auffallen oder Unruhen im eigenen Bereich.
Interessante Aufgaben
Oftmals sehr alte und unterschiedliche Technologien im Einsatz. Dies führt dazu, dass das Wissen von Entwicklern immer vielfältiger wird und die Anforderungen steigen. Viele Mitarbeiter sind überfordert und auch einen schnelleren Wandel bzw. eine höhere Taktfrequenz nicht gewohnt. Aus diesem Grund ist die Belastung der Mitarbeiter oft sehr ungleich und einseitig verteilt. Motivierte oder erfahrene Mitarbeiter, welche die Thematiken (noch) durchblicken erledigen einen Großteil der Aufgaben des gesamten Teams.
Gleichberechtigung
Sehr starker Wandel. Nimmt man diese Bewertung mit Blick auf die berufenen/eingestellten Assistentinnen der Führungskräfte vor, kann schon beinahe ein Nachteil gegenüber Männern vermutet werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang ist hervorragend, allerdings ist man auf das Know-How der älteren Mitarbeiter aufgrund der mindestens genauso alten Technologie auch angewiesen. Die Fördermöglichkeiten dieser Kollegen stoßen schnell an Grenzen.
Arbeitsbedingungen
Alle Mitarbeiter werden einheitlich und unabhängig vom Bedarf mit überdimensionierter Hardware ausgestattet. Büros werden regelmäßig modernisiert. Das ist spitze und definitiv kein Standard.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dafür ist gesorgt, hier leistet man sich zum Wohle des Images genügend gut bezahlte Angestellte.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Leistungsträger gibt es kaum Anerkennung oder finanzielle Anreize, da Führungskräften zu wenig individueller Spielraum bei Boni oder Gehaltsmaßnahmen eingeräumt wird.
Image
Intern wird immer noch häufig gedacht, man säße in der Nürnberger Kaiserburg. Hört man sich außerhalb der Burg um, lässt sich feststellen, dass hier immer weniger die Fahne schwenken.
Karriere/Weiterbildung
Das interne Schulungsprogramm ist schnell durchgearbeitet, externe Konferenzen sind auch ab und an möglich. Führungsaufgaben beschränken sich größtenteils auf Scrum-Master, Product-Owner, oder Personalverantwortun. Dieses Konstrukt wird deahalb auch intern Führungstridem genannt und ist der absolute neue Karrierebooster. Offiziell gibt es angeblich noch eine "Expertenlaufbahn", für die im Verhältnis zu den anderen Führungsrollen allerdings kaum Stellen existieren. Allein das mehrmonatige und aufwendige Assessmentcenter, um Verantwortung bezahlt zu bekommen, dürfte einen Großteil der Mitarbeiter abschrecken, die ihre Zeit nicht hauptsächlich für die eigenen Karriere, sondern für den Kunden investieren möchten.