Werde dir klar, ob Vertrieb wirklich etwas für dich ist!
Arbeitsatmosphäre
Formal in Ordnung, man muss sich aber im Klaren sein, dass man im Vertrieb arbeitet. Hier leidet auch mal schnell das Arbeitsklima, wenn Ziele oder Vorgaben nicht erreicht werden. Mit täglichem Umsatzdruck, Antragszahlen und Vorgaben bezüglich der Termindichte muss man daher umgehen können.
Insgesamt würde ich die Arbeitsatmosphäre als sehr antiquiert und eher nüchtern bezeichnen. Der angewandte Führungsstil ist häufig ein Top-Down-Management, was allerdings nicht nur bei der Debeka als Versicherung so gelebt wird. Starre Hierachien und viele vorgebenene Prozesse lassen nicht viel Spielraum für eigene Ansätze.
Wer mit diesen Faktoren umgehen kann, ist sicherlich im Versicherungs-Vertrieb gut aufgehoben.
Kommunikation
Hängt selbstverständlich von den Persönlichkeiten vor Ort ab. In meiner Geschäftsstelle waren jedoch gerade die Entscheidungen der Führungskräfte nicht immer wirklich nachvollziehbar. Es wurde zwar von einer "Mentalität der offenen Türen" gesprochen, die aber nicht wirklich gelebt wurde.
In der Zusammenarbeit zwischen Außen- und Innendienst gab es auch oft Kommunikationsprobleme. Allerdings gab es ebenfalls viele hilfsbereite Mitarbeiter, wenn man sich erst einmal ein paar Ansprechpartner erarbeitet hat.
Kollegenzusammenhalt
Unter gleichrangigen Kollegen gut. Klar gibt es den ein oder anderen Kollegen im Vertrieb, der nur auf seine Zahlen und seinen Erfolgt bedacht ist, aber wenn man fragt, bekommt man auch Hilfe.
Work-Life-Balance
An sich eigentlich gut, da man sich alles frei einteilen kann. Kundentermine können eigenständig gelegt und der Tagesablauf selbstständig geplant werden.
Allerdings ist viel Flexibilität gefordert, da Termine auch oft einfach Abends stattfinden. Man ist quasi immer in Einsatzbereitschaft, da sich zu den verschiedensten Zeiten Kunden mit unterschiedlichsten Anliegen melden können.
Mit einer guten Planung ist die Work-Life Balance aber definitiv solide.
Vorgesetztenverhalten
Veraltetetes Top-Down-Management. Hier fehlt es bei vielen Führungskräften deutlich an sozialer Kompetenz, Einfühlungsvermögen und modernen Führungsstilen.
Vorgesetzten-Stellen werden bei der Debeka vorrangig nach Vertriebsleistung vergeben und gerade die besten Verkäufer sind nicht zwangsläufig die besten Führungskräfte.
Interessante Aufgaben
Anfangs wirklich sehr interessant und man kann auch sehr viel für sich mitnehmen. Unterschiedlichste Kundengruppen und Charaktere machen den Alltag abwechslungsreich.
Mit der Zeit werden die Aufgaben jedoch sehr monoton, da es als Verkäufer jeden Tag erneut um Vertragsabschlüsse ("Anträge") geht. Stumpfes tägliches Drucken von Arbeitsberichten und eine starre Bürokratie tun ihr übriges.
Umgang mit älteren Kollegen
Ausgeglichen.
Gut finde ich, dass ältere Mitarbeiter geringere Umsatzziele erreichen müssen. Wer Leistung bringt, wird geschätzt. Allerdings wirken gerade viele ältere Kollegen sehr unzufrieden.
Arbeitsbedingungen
Deutlich veraltete IT. Kein Firmenhandy, kein Privatwagen. Briefmarken, Büromaterial, Werbemittel für Kunden etc. müssen auf eigene Kosten angeschafft werden.
Als Außendienstler arbeitet man in einem "Service-Büro", einer Bürogemeinschaft mehrerer Außendienstler. Diese Büros werden in Eigenregie von einem jeweiligen Teamleiter betrieben. Daher sind die Standards hier deutlich unterschiedlich und vom jeweiligen Teamleiter abhängig.
Auch für die Servicebüros muss ein Mietanteil bezahlt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Debeka ist bemüht.
Jedoch müssen nachwievor tagtäglich unnötige Arbeitsberichte auf Papier gedruckt werden und einige Anträge gibt nur in Papierform. Vorgänge, die man ohnehin per E-Mail erhält, bekommt man zusätzlich auch noch als Printkopie - unnötig.
Es wird jedoch anscheinend daran gearbeitet.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen sind gut. Bei Erfolg im Vertrieb sind wirklich gute Gehälter möglich, bei schlechten Monaten allerdings geringes Mindesteinkommmen.
Karriere/Weiterbildung
Für klare Verkäufer-Typen wirklich eine sehr gute Karriereperspektive. Für alle anderen (außerhalb der Hauptverwaltung) nur sehr bedingt zu empfehlen. Alles wird nach Verkaufskennziffern gemessen.