Der Konzern will wachsen, egal was dafür nötig ist.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktche Gehaltszahlung und Bundesweite Versetzungsmöglichkeiten, sowie ein relativ Kriesensicheres Berufsbild.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Deutlich zu viel Arbeitskontingent für zu wenig Entlohnung. Unausgereifte Systemupdates die im Feldversuchprinzip an den Mitarbeitern im Alltag getestet werden.
Verbesserungsvorschläge
Deutsche Post AG, Oberste Führungsriege, setzt euch mit euren Angestellte zusammen und hört euch ihre Probleme an, dann löst diese, ohne jemanden zu feuern, oder etwas zu kürzen. Ihr seid selber alle Menschen, andere müssen aber unter der enormen Profitgier leiden, ohne deren Unterstützung ihr selbst auch nichts von eurem Geld hättet, das ständig subventioniert wird. Denkt an jene, für die ihr die Verantwortung tragt und hört auf sie zu verheitzen. Nur glückliche Angestellte bilden eine stabile Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Firma.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist sehr angespannt, Tendenz steigend. Viele Kollegen arbeiten seit Jahren über ihrer Belastungsgrenze, sind vor allem im höheren Dienstalter gesundheitlich sehr angeschlagen.
Kommunikation
Komuniziert wird an sich gut, die Mitarbeiter werden von der Leitung möglichst aktuell und ausführlich über Erneuerungen im Betrieb, oder sonstige Veränderungen informiert. Das ist allerdings nur der quallifizierten Standortleitung geschuldet. Es hängt nämlich immer davon ab, wann die höhere Führungsriege Lust hat diese Updates auch tatsächlich an die Stützpunktleitung weiter zu geben, oft müssen diese nämlich morgens, total gestresst irgend welche, teils gravierenden Neuverkündungen halten, über die sie selbst morgens noch kurz informiert wurden.
Kollegenzusammenhalt
In diesem Stützpunkt ist der Zusammenhalt bemerkenswert, bis auf ein paar sonderliche Kollegen, welche man sicherlich überall findet, kann man sich immer darauf verlassen, dass einer der früher mit der Tour fertig ist, freiwillig durch die Nachbarbezirke geht um Kollegen noch unter die Arme zu greifen, anstatt seine restliche Dienstzeit irgendwie abzubummeln. Dies lässt letztlich natürlich auch nach, da viele mit Burnout zu kämpfen haben, die Arbeit nimmt ja stetig zu.
Work-Life-Balance
Für Leute mit einem Hang zum Privatleben ist dieser Beruf eindeutig das falsche, klar kann man jeden Tag pünktlich Feierabend machen, aber der Abbruch der dadurch entsteht kommt am nächsten Tag auf die frische Post oben drauf. Alles in allem also ein Fass ohne Boden, was auf Dauer viel Frust beschert und jemanden das friedliche Familienleben auch immer mehr vergessen lässt. Ganz besonders, wenn der Arbeitsvertrag befristet ist.
An alle Kollegen: Nutzt immer eure volle Pausenzeit aus, der Kunde muss dann akzeptieren, dass ihr auch nur Menschen seid.
Vorgesetztenverhalten
Die fünf Sterne gelten nur für die Standort- und Teamleitung die auf die mächtige Verantwortung und den extra Stress ihrer Position trotzdem noch selber mit in die Zustellung gehen und sich auch sonst für ihre Untergebenen ins Zeug hängen. Alle höher gestellten sind schlicht und einfach realitätsfern und rücksichtslos in der Art und Weise, wie sie den Zustellern immer mehr überflüssige und unnötig komplizierte Abläufe, Konzepte und Vorschriften rein drücken, um irgend welche Quoten zu verbessern, oder sich mit "innovativen" Ideen zu profilieren. Man merkt, dass der Kopf des Unternehmens kein Herz hat.
Interessante Aufgaben
Also im Grunde ist der Zustellerberuf monoton und auf dauer auch mal ätzend. Man muss ihn sich einfach interessanter machen, indem man sich dann doch einmal die Zeit nimmt mit der netten Alten Oma auf der straße für zehn Minuten zu schnacken, damit die gute Frau auch mal jemanden zum reden hat, also das was ein Postbote schon immer getan hat. Dass diese Zeit heute im Dienstplan nicht mehr vorhanden ist, sollte niemanden abschrecken es trotzdem zu tun, denn es tut euch gut und Kundenbetreuung ist immer noch das wichtigste, ohne Sie wären wir alle arbeitslos. Man bedenke die aufstrebenden Konkurenzfirmen die Der DPAG heutzutage auf der Spur sind, die Bundespost und die Verbeamtung gibt es lange nicht mehr und das merkt man auch.
Gleichberechtigung
Da ich sowohl Frauen, als auch Kollegen mit Migrationshintergrund in leitenden und führenden Positionen erlebt habe, kann ich nicht sagen, dass es da Defizite gibt. Das hängt letztendlich aber auch immer nur von dem ab, der solche Aufstiege absegnet.
Diskriminierung habe ich bisher nie erlebt, oder erfahren, das liegt aber auch an dem guten Kollegenteam, mit dem ich glücklicherweise arbeiten darf. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ganz vom Stützpunkt und dessen Mitarbeitern abhängt.
Umgang mit älteren Kollegen
Unsere älteren Kollegen kommen eindeutig zu kurz, sie müssen die selbe Masse an Arbeit bewältigen, so wie alle anderen auch. Natürlich können langjährige Mitarbeiter mit einem besseren Gehalt und anderen Leckerlis rechnen, aber im Schnitt haben sie davon nichts, wenn sie bereits vorm Rentenalter schon aus dem letzten Loch pfeifen. Die Verhältnismäßigkeit zwischen Jung und Alt ist nicht existent.
Arbeitsbedingungen
Es ist zunehmend Schlecht. Die ohnehin schon lächerliche Masse an Dialogpost nimmt zu, jede woche werden es mehr Postwurfsendungen die man nebenher noch zustellen soll und wenn wieder Freitag ist, bricht man beinahe zusammen unter der schieren Last tausender Exemplare von "Einkauf Aktuell" jede Woche.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das wäre mir neu. Die Deutsche Post AG verdient ihr Geld heutzutage primär damit, Tonnenweise Werbemüll an den Kunden zu bringen, natürlich um das Aussterben der herkömmlichen Briefe zu kompensieren. Auch in E-Bikes- und Autos sehe ich kein Umweltbewusstsein, denn die Akkuproduktion, sowie der entstehende Abfall sind eher eine Umweltsünde. Da braucht man sich dann auch nicht mehr schämen dass jeder billige Flyer noch laminiert ist und jede ausgabe von Einkauf Aktuell noch eingeschweißt verteilt wird, anstatt in der Zellulose Verpackung die vor Monaten angekündigt wurde und dann nicht kam.
Gehalt/Sozialleistungen
Beim Gehalt kann ich nur sagen dass Neuzugänge nichts zu lachen haben. Geworben wird mit "übertariflicher Bezahlung" ect. Dies erübrigt sich, sobald man merkt wie viel man für das Geld alles leisten muss, wenn tausende Prospekte und weitere tausende Wurfsendungen pro Woche nicht extra entloht werden, wird das Gehalt schnell ganz klein. Dass das 13. Monatsgehalt erst nach 24 Monaten Anstellungszeit erbracht wird, muss man selbst herausfinden, zumal nur jene in den Genuss kommen werden, die bereit sind ihr Privatleben für etliche Überstunden zu opfern, um evtl. sogar vorzeitig wegen "guter Führung" entfristet zu werden. Hierbei übrigens gut zu wissen : nach einer Entfristung dauert es weitere 24 Monate bis man ein 13. Gehalt sieht. (sollte sich das mittlerweile geändert haben, nehme ich diese Aussage zurück). Wer sich auch mal beschwert, oder seine Arbeitsschutzrechte ergreift, wird warscheinlich nicht weiter übernommen.
Image
Aus Sicht der Mitarbeiter ist das Unternehmen eben ein typisch gewinnorientierter Konzern mit Wachstumsvorstellungen die jenseits von Sinn und Verstand angesiedelt sind. Ein Mitarbeiter ist so viel wert wie das Dienstfahrzeug, das er führt und die Post die er befördert. Wenn der Mitarbeiter nicht devotional für den Konzern lebt, wird er ganz schnell einmal von einer Eins zu einer Null degradiert. Auch im Angesicht des totalen Bundesweiten Personalmangels, ist jeder austauschbar und kleine menschliche Fehler haben keinen Platz im Konzern.
Aus sicht des Kunden ist die Post längst nicht mehr, was sie einmal war. Unzuverlässigkeit und gestresste Postboten sind mitunter die ersten Stichworte, die man so hört. Den Groll dürfen ja auch die Zusteller direkt, oder indirekt selbst ausbaden.
Karriere/Weiterbildung
Mit einer Wagenladung Glück und dem richtigen Vorgesetzten, der einen fördert, kommt man sicher in eine angenehme Position, die einem zwar deutlich mehr Verantwortung beschert, im Gegenzug aber auch weniger Ausbeutung.