Nicht (mehr) empfehlenswert
Verbesserungsvorschläge
Sucht ernsthafte Gespräche mit den Mitarbeitern und bittet auch um kritische Stimmen, statt sie mit Zwangsoptimismus und billigen Floskeln wegzubügeln. Darin steckt häufig ein großer Mehrwert.
Das, zumindest für sich selbst, Eingestehen von Fehlern und daraus zu lernen ist keine Todsünde.
Arbeitsatmosphäre
Seit etwa 1 1/2 Jahren hat sich das Unternehmen deutlich verändert. Leider mehr zum Negativen.
Wo früher die "one family" hochgehalten wurde, ist der damalige Firmengeist mehr und mehr einer losen Hülle gewichen, unter die meisten allein für sich werkeln. Selbst Teile der GF sind häufiger nicht im Büro als vor Ort anwesend.
Zwar gibt es auch einen allgemeinen Austausch in Form von Vorträgen o.Ä. und manche Teams arbeiten auch intensiv miteinander. Aber ein tatsächliches Gemeinschaftsgefühl gibt es laut meiner Auffassung nur bedingt. Denn jeder hat ja seine/ihre eigenen Kunden.
Am Mittagstisch (vor Corona) gab es regelmäßig ein wenig Austausch. Danach geht jeder wieder an seinen/ihren Platz und arbeitet wieder für sich.
Manchmal hat das Arbeiten was von coworking space.
Kommunikation
Die GF informiert jeden Monat in einem Termin die Belegschaft über Aktuelles und Anstehendes.
Trotz diesen Events werden wichtige Infos oft nicht oder zu spät weitergegeben. Alle wichtigen Entscheidungen werden "oben" getroffen (oder auch nicht).
"Normale Mitarbeiter" werden zumeist vor vollendete Tatsachen gestellt und haben keine Möglichkeit direkt mitzuwirken. Oder ich und die, zu denen ich näheren Kontakt habe, wurden hier bei diesen Gelegenheiten in der Vergangenheit übergangen. Das kann natürlich auch sein.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Teams herrscht ein guter Zusammenhalt. Das lässt sich auch bei Kundenprojekten erkennen, in denen abteilungsübergreifend zusammengearbeitet wird.
Zwischen manchen Abteilungen selbst, auch aufgrund der Abteilungsleiter, sind aber teils deutliche Spannungen wahrnehmbar.
Work-Life-Balance
Manchmal kann der Workload auftragsbedingt durchaus stressig sein.
Manche Kollegen arbeiten auch hin und wieder am Wochenende. Ob sie das aus eigenem Antrieb machen wollen, kann ich aber nicht beurteilen. Wenn am Wochenende gearbeitet werden muss, wird das idR. mit zusätzlichen Urlaubstagen entschädigt.
Überstunden können aktuell nicht monetär abgegolten werden, sodern dadurch, dass man früher Feierabend macht.
Vorgesetztenverhalten
Top down!
a) Seit letztem Jahr werden Leute gerne, teils sehr überraschend, bei Flaute von einem Tag auf den anderen direkt oder indirekt freigestellt.
Von diesem "Arbeitsentzug" wurden auch Trainees nicht verschont.
Ob man dabei immer um Alternativlösungen bemüht war, also die Personen in andere Projekte oder Business-Units unterzubringen, kann ich als nicht eigens betroffene Person nicht sagen. Für mich wirkt es aber nicht so.
b) Probleme werden nur ungern angegangen, solange der Deckel draufgehalten werden kann. So stellt sich jeder gerne hin, als ob alles tiptop wäre (siehe unten "Karriere"). Auf kritische Stimmen wird teils mit Unverständnis oder Relativierungen reagiert oder man nimmt das Thema mal mit und hofft es löst sich von alleine.
Interessante Aufgaben
Das ist sehr von den jeweiligen Kunden-Projekten und deren Ansprechpartner abhängig.
a) In manchen Fällen wird einem auf Augenhöhe begegnet und sehr progressiv an der bestmöglichen Umsetzung von Konzepten und Strategien gearbeitet. Eine solche Zusammenarbeit macht Freude.
b) In anderen Fällen ist man nur stumpfer Dienstleister, mit der Hauptaufgabe dass die Zahlen gut aussehen und der/die Ansprechpartner vor ihrem Chef gut dastehen, wenn nach den KPIs/Erfolgen gefragt wird. Große Sprünge sind hier meist nicht möglich oder nicht gewünscht.
c) In den unglücklichsten Fällen geht nichts voran, egal wie bemüht man ist. Oder es werden nur sinnlose Maßnahmen durchgeführt, was ein ziemlicher Frustrationsfaktor sein kann. Leider sind diese Fälle gar nicht so selten.
Gleichberechtigung
a) Diskriminierung o.Ä. habe ich soweit nie wahrgenommen (siehe auch „Umgang mit älteren Kollegen“). Das heißt aber nicht, dass hier jeder gleichWERTIG ist.
b) Die GF hat durchaus ihre Lieblinge, die sie umgarnt. Während andere Mitarbeiter erst dann interessant werden, wenn es um neue Aufträge und Pitches geht.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt sehr wenige ältere Kollegen, was aber der Branche geschuldet ist.
Das Alter spielt im Umgang miteinander aber keine Rolle.
Arbeitsbedingungen
a) IT-Ausstattung ist top - wobei ich das eigentlich von einem Unternehmen dieser Branche erwarte.
b) Im Sommer heizen sich die Büros teils unerträglich auf. Im Winter ist es dafür manchmal so kalt, dass ich ab und zu mit Jacke arbeite.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
a) Es gibt, außer Papiermüll, keine Mülltrennung! Unötiger Stromverbrauch wie z.B. durch dauerhaft angeschalten Fernseher scheint egal zu sein
b) Soweit ich weiß, spendet die Firma an Weihnachten an gemeinnützige Organisationen. Das finde ich einen feinen Zug.
Image
Das Unternehmen selbst: love it or hate it
Die Kunden: Viele große Marken, die sich gut anhören
Karriere/Weiterbildung
a)Weiterbildungsmöglichkeiten, extern wie intern sind top und individuell gestaltbar. Da gibt´s echt nichts auszusetzen.
b) Wenn man Karriere machen will, sind Selbstdarstellung und Selbstvermarktung das Wichtigste. Spielt man das nicht mit, wird man halt auch keine große Karriere machen.