Aufstrebendes Unternehmen mit Kommunikationsproblemen und vergessenen Mitarbeitern
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Möglichkeit viel Neues zu lernen durch die verschiedenen Projekte und Teams, denn jedes Team arbeitet für sich eigenständig und es ist spannend zu sehen, dass bspw. ein Team aus München andere Team- & Projektprozesse nutzt als eins aus Karlsruhe.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Vertrauen in Mitarbeiter haben und Weiterbildungen ermöglichen. Versprechen einhalten und Mitarbeiter nicht psychisch unter Druck setzen. Es sollte ein angenehmes Verhältnis in beiden Seiten geben.
In den regelmäßigen Terminen ebenfalls für beidseitige Kritik offen sein und die hieraus abgeleiteten Punkte nachhalten, auch wenn hierfür andere Parteien/Abteilungen eingebunden werden müssen.
Wenn Gesundheitsmaßnahmen, wie Achtsamkeitsseminare, angeboten werden und man ermutigt wird, hieran teilzunehmen, dann sollten die Mitarbeiter hieran auch teilnehmen dürfen. Denn bisher mussten sehr viele Mitarbeiter ihre Teilnahme absagen, da das Projektgeschäft durch die teilweise hohe Belastung vorgeht. Auf Verständnis seitens Teamlead und/oder Projektteilnehmer kann man nicht hoffen; da kommt eher der erhobene Finger, dass die Prioritäten ja klar sein sollten. Also diese Termine in Randzeiten legen oder mehr Sensibilisierung schaffen.
Arbeitsatmosphäre
Man kann in Ruhe im Home-Office arbeiten, jedoch werden häufiger unnötige Meetings abgehalten, der Routine oder Termines wegen, jedoch ohne Mehrwert. So wird einfach Zeit vertrödelt, auch mit "Kontrollanrufen", ob denn "alles glattlaufen würde". So entsteht eher ein Kontrollvibe, kann aber auch am Teamlead (ohne Interesse hieran oder Know-How) liegen.
Parallel werden wiederum wichtige Termine abgesagt, aufgrund eines vorgeschobenen hohen Workloads. Positives Feedback gibt es häufiger, hintenrum wird jedoch Kritik gesammelt, die man beiläufig mal erfährt. Offen wird hiermit nicht umgegangen, auch nicht in Gesprächen.
Durch die neuen Strukturen werden bereits bestehende Teams zusammengewürfelt ins kalte Wasser, nach dem Motto: und nun seid ihr beste Kollegen. So funktioniert das nicht; auch Events wurde weitestgehend verzichtet. Ebenfalls durch verschiedene Standorte und damit interdisziplinären Teams werden Abstimmungsrunden erschwert und man kann sich glücklich schätzen, wenn Informationen über den Flurfunk (im digitalen Umfeld) ankommen.
Kommunikation
Regelmäßige Townhalls geben Updates seitens der Geschäftsführung, allerdings ist dies auch eher eine Lobeshymne ans C-Level; es entsteht der Eindruck wie bei namhaften US-Unternehmen: Profit auf Kosten der Mitarbeiter und wir sind die tollsten und besten. Wer dies nicht teilt, fällt mitunter negativ auf.
Briefings zu neuen Projekten sind teilweise nicht vorhanden. Es wird irgendein Projektteilnehmer genannt, den man ansprechen sollte und sich selbst ums Intro & Einarbeitung kümmern. Für letzteres hat im Agenturgeschäft natürlich keiner Zeit, weshalb es dann ein learning by doing ist. Auch gegenüber den Kunden wird man von Tag 1 an alleine gelassen.
Regelmäßige JFs mit Teamlead gehören zur Tagesordnung, die leider inhaltslos verlaufen. Am Ende muss sich der Mitarbeiter um alles selbst kümmern und ist sich selbst überlassen.
Kollegenzusammenhalt
Sobald sich im Remote-Working (auch standortübergreifend) erstmal Gleichgesinnte gefunden haben, hat man seine Arbeitsplatzfreundschaften gefunden und durchsteht auch unebene Phasen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance funktioniert, sofern man hier selbst drauf achtet. Überstunden werden, je nach Arbeitsmodell, anerkannt und jeder ist auf sich gestellt hier auf die Zeiten zu achten.
Vorgesetztenverhalten
Es steht und fällt mit dem Teamlead!
Es gibt welche, die sind sehr engagiert und nehmen sich die Zeit, haben immer ein offenes Ohr. In diesem Falle war es leider jemand, der mit der Lead-Rolle überfordert war, kein Wissen hierzu und alles falsch machen konnte, was ging. Über vergessenes Onboarding beim Start, über falsche Versprechen für Fortbildungen und Gehaltserhöhungen, ständiges Nachhaken bei Abrechnungen und damit das Vergessen der inzwischen täglichen Erklärungen hierzu (nervt, wenn man in den "Ewig grüßt das Murmeltier"-Modus kommt)
Vieles liegt nicht im direkten Ermessens- und Wirkungsbereich des Mitarbeiters, dennoch wird dieser hierfür verantwortlich gehalten. Ein Verständnis kann hierzu nur temporär aufgebaut werden, bis der Teamlead aus Gesprächen mit der höheren Ebene kommt; dann dreht sich alles wieder von vorn.
Spontane Kontrollanrufe gehörten leider durchaus zur Tagesordnung.
Interessante Aufgaben
Aufgabenseitig punktet natürlich das Agenturumfeld.. viele Kunden mit ähnlichen verkauften Leistungen (je nach Fachbereich). Es wird einem theoretisch nicht langweilig und es gibt viel zu lernen.
Arbeitsbedingungen
Die neueste Hardware wird komplett gestellt; funktioniert einwandfrei.
Firmenhandys ist so eine Sache, bis dies genehmigt wird und bei einem ankommt, muss man viel mit dem privaten Telefon improvisieren. Unschön.
Gehalt/Sozialleistungen
Benefits über ein Rabattportal, betrieblicher Altersvorsorge und JobRad sind möglich. Gehalt ist agenturtypisch okay.
Image
Kaum einer kennt diva-e, leider.
Karriere/Weiterbildung
Es wird einem ein hohes Budget für Weiterbildungen versprochen, was jährlich wieder zurückgesetzt wird. Für mich war dann kein Budget vorhanden; alle Anfragen und Wünsche nach einer Zertifizierung wurden abgebügelt mit, dass man das intern abdecken könne und Zertifizierungen überbewertet werden. Parallel dazu finden intern regelmäßig Aufrufe & Suchen nach zertifizierten Personen statt, da man dies für Pitches bei namhaften Konzernen benötige.