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Bewertung

Ausgediente Führungsstile, alte Denkmuster und Misstrauen den Mitarbeitern gegenüber sind im Management tief verankert

2,3
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei EDAG Group gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Der sozialverträgliche Umgang in anfänglichen Zeiten der Kurzarbeit für die Mitarbeiter.

- EDAG forciert den Auftritt in den Socialen Medien

- Der EDAG-Kommentar als Antwort auf meine Bewertung. Ich gehe in den Verbesserungsvorschlägen darauf ein.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der Unternehmensgeist des oberen Managements (gerade in der Fahrzeugentwicklung) ist geprägt von tiefem Misstrauen gegenüber den Mitarbeitern. So tragisch die derzeitige Weltlage hinsichtlich der Covid-19 Thematik ist, macht sie solches deutlich und transparent. Die Bekanntgabe vor ein paar Jahren(!) Mobiles Arbeiten einführen zu wollen ("wir möchten ja ein attraktives, fortschrittliches Unternehmen sein") war zu Anfang des Jahres mit dem Beginn des COVID-19 Zeitalters eine Peinlichkeit was ihresgleichen sucht:
Es standen IT-technisch lediglich ein paar freie Ressourcen zur Nutzung des Mobilen Arbeitens zur Verfügung. Heute kann Bilanz gezogen und gesagt werden: Hoffnung auf Mobiles Arbeiten (zumindest in der BE) ist obsolet und kann ad acta gelegt werden. Nichts weiter als Worthülsen.

Verbesserungsvorschläge

Der Schluss liegt nahe, dass es alte Denkmuster im oberen Management sind, die quer im Wege zum Ziel eines fortschrittlichen Unternehmens stehen. Möchte das Unternehmen ernsthaft diesen Weg beschreiten, müssen zuvor diese verkrusteten Denkmuster den Weg in die Geschichtsbücher finden. Das Misstrauen der Belegschaft gegenüber, resultiert in Kontrollwahn und macht die EDAG leider zu einem rückständigen unattraktiven Arbeitgeber, welcher die langfristige Auswirkung wohl dann zu spüren bekommt, sobald sich die Marktlage zum Arbeitnehmermarkt wieder kehrt.
Mit diesem Unternehmensgeist werden hier leider jegliche positiven Aspekte der Firma zunichte gemacht.
Ich gehe nun auf den Kern des EDAG-Kommentars dieser Bewertung ein:

Fakt Nr. 1: Die Abteilungsleiter in der BE besitzen nicht die Entscheidungsbefugnis, ob deren komplette Abteilungen in Mobiles Arbeiten gehen dürfen, nur in begründeten Einzelfällen. Das zum einen und zum anderen zäumt Ihr das Pferd von der falschen Seite her auf. Begründen sollten momentan jene müssen, welche unbedingt ins Büro vor Ort wollen.

Fakt Nr. 2: Masken und derlei Maßnahmen bringen bedingt etwas, werden aber wirkungslos, wenn Mitarbeiter 8 Std. / 5 Tage die Woche im Großraumbüro zusammensitzen müssen.

Fakt Nr. 3: Das Mobile Arbeiten ist flächendeckend in der BE(!) nicht gestattet. Hierfür gibt es keine Freigabe von der GF oder den Prokuristen. Wenn doch, dann bitte veröffentlichen.

Fakt Nr. 4: Ja richtig, der Krisenstab hat einiges an Maßnahmen getroffen, um das Risiko innerhalb der EDAG Flächen zu minimieren, das Wichtigste aber leider in der BE nicht umgesetzt.

Fakt Nr. 5: Ich frage mich, wenn die GF selbst in diesen schweren Zeiten dermaßen reserviert einem Mobilen Arbeiten gegenübersteht, was sollte dann das ganze Moderne-Arbeitswelten-Brimborium? Jedenfalls, wenn die EDAG wie im Kommentar vermerkt, tatsächlich aus ihren alten Strukturen ausbrechen möchte, dann wäre jetzt in der Tat die Gelegenheit. Ich unterstütze gerne: Betrachtet meine Bewertung als Weckruf für ein Umdenken!

Kommunikation

Kommunikation im mittleren und oberen Management teilweise schroff

Arbeitsbedingungen

Hinsichtlich Corona fällt die Bilanz leider unterirdisch aus. Der Umgang des Unternehmens mit der Corona-Themaik gibt ein katastrophales Bild ab. Es wurde frühzeitig ein Corona-Krisenstab eingerichtet, welcher die Belegschaft zu aktuellen Ereignissen fast täglich informiert. Die Informationen sind aber nicht wirklich neu, denn dieses kann man jeden Tag in der Zeitung ebenfalls lesen. Es wirkt eher so, als dass das Unternehmen zeigen möchte, nicht untätig zu sein. Schlimmer noch, die Informationen wirken wie ein Schlag ins Gesicht eines jeden Mitarbeiters, weigert sich das Unternehmen doch stur, die beste Prävention nämlich das Mobile Arbeiten in der Fahrzeugentwicklung flächendeckend(!) nicht nur für einen kleinen gefährdeten Personenkreis einzuführen.

Ringsumher sind alle externen Projektbeteiligten im HomeOffice, während die EDAG Mitarbeiter im Großraumbüro gefangen und gezwungen sind, dort zusammenzuarbeiten. Selbst Kunden haben der EDAG grünes Licht hinsichtlich Mobiles Arbeiten gegeben. Die Tatsache, dass eine reduzierte Einwirkdauer einer potentiellen Gefahr, derer man ausgesetzt ist, hauptsächlich das Risiko einer Ansteckung veringert, wird schlichtweg ignoriert.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt würde ich als branchenüblich bezeichnen, aber das Unternehmen zeigt sich durchaus, wohl auch durch Zutun des Betriebsrates, sehr großzügig im sozialverträglichen Umgang in Zeiten der Kurzarbeit. Hier ist stark hervorzuheben, dass das Unternehmen gewillt war, das Kurzarbeitergeld aufzustocken, welches nicht selbstverständlich in der Branche ist. Also hier muss ich einfach ein großes Lob aussprechen. Hier ging man mehr als fair mit den Mitarbeitern um. Positiv hervorzuheben ist dabei ferner, dass ein Hire and Fire, wie das bei manch anderen Wettbewerber der Fall ist, nicht praktiziert wird.
Das soll nicht heißen, dass niemals Kündigungen ausgesprochen werden, aber es ist nicht gang und gäbe und widerspricht der Firmenphilosophie.

Image

Das Unternehmen könnte sich auf dem Arbeitsmarkt in seiner Branche durchaus von seinen Wettbewerbern deutlich absetzen. Aber leider, wirklich leider bleibt die EDAG weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das Unternehmen hat das Gegenteil eines Lean-Managements. Das bedeutet hier, es leidet m. E. nach die Entscheidungsfreude von Entscheidungsträgern. Teilweise weil Kompetenzen unklar sind, nicht übertragen werden, oder auch weil Angst herrscht, falsches zu entscheiden. Auswirkungen werden daran deutlich, dass innovative Ideen meist nur Ideen bleiben und selten zur Umsetzung kommen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Hallo lieber Kollege, liebe Kollegin,

vielen Dank für die sehr detaillierte Bewertung und die Darstellung deiner persönlichen Eindrücke. Wir bedauern es sehr, dass du persönlich nicht zufrieden bist und gehen gerne auf einige Punkte deiner Bewertung ein:

Aktuell ist es eine für uns alle herausfordernde Zeit. Gerade in dieser Situation sind wir besonders um eine gute Kommunikation im gesamten Unternehmen bemüht, um so alle unsere Kolleginnen und Kollegen über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und Unsicherheiten zu minimieren.
Die EDAG Group hat seit Beginn der sich anbahnenden Corona-Krise weltweit zahlreiche Präventions- und Schutzmaßnahmen getroffen. Zu diesem Zweck hat unser Unternehmen vorsorglich bereits Anfang Februar einen Krisenstab unter der Leitung von Holger Merz, Mitglied der Geschäftsführung, eingerichtet. Der Krisenstab steht seitdem in täglichem Kontakt mit den entsprechenden Behörden und stellt den Mitarbeitern aktuelle Informationen rund um den Covid-19 Virus auf einem eigens dafür eingerichteten Infoportal und via E-Mail fortlaufend zur Verfügung. Infektionsketten innerhalb der Belegschaft konnten dadurch bereits unterbrochen werden. Zudem wurde eine Corona-Hotline für unsere Mitarbeiter eingerichtet, um weitere Fragen tagesaktuell zu beantworten und Unklarheiten aus dem Weg zu räumen. Wir sorgen also dafür, dass unsere Mitarbeiter immer up-to-date sind – sowohl über generelle Maßnahmen, als auch über spezifische EDAG Maßnahmen. Dafür nutzen wir verschiedene und jeweils passende Formate – dem Intranet, Mails sowie abgerundet dazu Plakate und Hinweisschilder.

Wir informieren über die Umsetzung von Maßnahmen, die der Gesetzgeber vorgibt. Dass die Regelungen von den Medien aus erster Hand publiziert werden, bringt eine gewisse Selbstverständlichkeit und Redundanz mit sich.
Dabei müssen manche Botschaften, wie die sogenannten „AHA-“ und die „10 EDAG Verhaltensregeln“ immer wieder transportiert werden, vor allem, weil Verstöße gemeldet wurden und um alle Mitarbeiter an ihre Disziplin zu erinnern. Unsere Regelungen entstehen außerdem im ständigen Austausch mit unseren Kunden und entsprechen deren Anforderungen und Maßnahmen.

Darüber hinaus wurden seit Anfang Februar an häufig frequentierten Orten wie Kantinen, Eingangsbereichen oder in den Sanitärräumen an den EDAG Standorten zusätzliche Spender mit Desinfektionsmitteln aufgestellt. Der Besuch in den EDAG Kantinen wurde eingeschränkt; Besucherströme wurden durch „Schichtregelungen“ reduziert und der empfohlene Sicherheitsabstand durch die Reduzierung der Sitzplätze umgesetzt. Sämtliche interne Veranstaltungen und Hausmessen wurden ausgesetzt. Als weitere Präventionsmaßnahme wurden alle Dienstreisen auf das absolut notwendige Maß beschränkt und weitestgehend durch Online- und Telefonkonferenzen usw. ersetzt. Die Reiseregelungen werden durch den EDAG Krisenstab auf Basis der neuesten Erkenntnisse und Empfehlungen der Behörden permanent angepasst und kommuniziert.

Wir senden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Beginn der Krise und auch weiterhin in das Mobile-Arbeiten, um ihnen die Möglichkeit zu geben, von zu Hause aus zu arbeiten. Die entsprechenden IT-Kapazitäten wurden parallel hochgefahren, um eine maximal mögliche Anzahl von „Home Office“ Arbeitsplätzen in kürzester Zeit bieten zu können und die Sicherheitsabstände der Arbeitsplätze in unseren Büros flächendeckend auf das geforderte Maß und darüber hinaus zu erhöhen. Die Geschäftsführung hat zum Thema Mobiles Arbeiten oder auch Arbeiten am Vertrauensarbeitsort weitreichende Beschlüsse und Richtlinien mit dem Betriebsrat ausgehandelt. Diese findest du selbstverständlich im Intranet. Als Beispiel möchte ich dich weiter darauf hinweisen, dass du in unserem Intranet (IT-Confluence Space) tagesaktuell einsehen kannst, wie viele Mitarbeiter mobil arbeiten. Im Peak der letzten Tage waren knapp 3.000 Mitarbeiter in Deutschland zur gleichen Zeit von außerhalb aktiv was einer Quote von mehr als 50 % entspricht. EDAG bietet unterschiedliche Modelle an, davon Gebrauch zu machen. Wie das Ganze erfolgt liegt im Ermessen der Führungskraft, die entscheidet, wie sie das Team organisiert um den Betrieb auf dem Laufenden zu halten. Bitte such das Gespräch mit deinem Abteilungsleiter, in wie weit es für dich bzw. für eure Abteilung machbar ist von zu Hause aus zu arbeiten.

Unser Krisenstab und unsere Geschäftsführung arbeiten mit höchstem Engagement und Einsatz an weiteren Maßnahmen, die der tagesaktuellen Lage angepasst werden, um den Schutz unserer Mitarbeiter bestmöglich zu gewährleisten. Von deinen Aussagen möchten wir uns aufgrund der genannten Punkte distanzieren.

Aktuell ist es wichtig, dass wir in diesen Zeiten zusammenhalten. Diese Krise gibt uns die Möglichkeit aus unseren alten Strukturen auszubrechen und etwas Neues zu erschaffen. Und dies funktioniert nur gemeinsam mit euch.

Viele Grüße und eine gesunde Zeit,
dein Personalmarketing-Team

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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