Wachstum mit Licht und Schattenseiten: ein Startup auf dem Weg zum Konzern
Gut am Arbeitgeber finde ich
Inhaltlich relativ viel Freiheit in der Ausführung von Aufgaben, gute Lage (bisher) in Köln, viele Mitarbeiter sind am Thema Nachhaltigkeit interessiert, einige Events für das Team (Weihnachtsfeier, Sommerfest, Teamfahrt).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zuviel Flurfunk, zu wenig Wertschätzung, viel Oberflächlichkeit, oft Unprofessionalität, viel Chaos, wenig Entscheidungen, wenig Verbindlichkeit.
Verbesserungsvorschläge
Einheitliche Entwicklungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiter, Klare Verantwortlichkeiten schaffen, mehr offene Kommunikation fördern, weniger 1:1 Flurfunk, Führungskräfte im Thema Wertschätzung / Mitarbeiterförderung schulen, tatsächliches Leben der Unternehmenswerte, Umsetzungskonsequenz von der Unternehmensführung bis zum Mitarbeiter,
Arbeitsatmosphäre
Viel Flurfunk, mehr Schein als Sein, wenig bis gar keine Wertschätzung, aber Partys und Teamfahrten
Kommunikation
Flurfunk war lange Zeit führend und bisher am Verlässlichsten. Teilweise Indiskretionen auf Führungsebene. Allgemeine Kommunikation wird durch Teammeetingformate besser. Läuft vor allem über den Messenger Slack. Potential, aber wird besser.
Kollegenzusammenhalt
Gutes Verhältnis untereinander, aber oft nicht klar, ob nur oberflächliches oder tatsächliches Vertrauen gegenseitig. Meist eher oberflächlich. Viel Flurfunk.
Work-Life-Balance
Relativ flexible Arbeitszeiten zwischen 9 und 16 Uhr „Kernarbeitszeit“, teilweise Homeoffice möglich, je nach Aufgabe oder Abteilung, meist jedoch nicht; nur 27 Tage Jahresurlaub mit „Zwangsurlaub“ zumindest halbe Tage an Silvester, Weihnachten und Rosenmontag, kein Zwang zu Überstunden, Sportangebote für Mitarbeiter sind mal mehr, mal weniger vorhanden.
Vorgesetztenverhalten
Es werden einerseits „flache Hierarchien“ propagiert und angestrebt, andererseits gibt es doch Teamverantwortliche, die jedoch meist zum ersten Mal „Führungskraft“ sind und erst nach und nach darin geschult werden. Sie sind oft unerfahren und das merkt man. Kein einheitliches Entwicklungsprogramm für Mitarbeiter, Entwicklungsgespräche finden nicht flächendeckend statt und kontinuierlich statt. Prozesse dazu werden eingeführt, aber (noch) nicht eingehalten. Freisetzung von Mitarbeitern erfolgt teils indiskret.
Interessante Aufgaben
Aufgrund der teilweise noch vorhandenen Startup-Atmosphäre fallen viele Aufgaben zum ersten Mal an und auf jeder Mitarbeiterebene wird schnell Verantwortung übertragen - vom Werkstudenten bis zum Teamleiter.
Gleichberechtigung
Keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern festzustellen. Diversity wird weitgehend gelebt.
Umgang mit älteren Kollegen
„Ältere“ Kollegen sind eher in der Unterzahl. Die Mehrzahl sind sehr junge, unerfahrene aber tatkräftige Mitarbeiter. Der Erfahrungsschatz von Älteren wird eher selten genutzt und wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Normale Büros, teils Großraum. Klimatisierung leider oft nicht gut, zu kalt im
Winter, zu warm im Sommer. Dafür aber eine Dachterrasse und einladender Küchen-/Aufenthaltsraum für die Mittagspause. Es gibt keine Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat). Kein Betriebsarzt, keine Gesundheitsmaßnahmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Trotz „nachhaltigem“ Unternehmensschwerpunkt werden hier nur langsam Fortschritte gemacht im Vergleich zu anderen Unternehmen. Alleine in der Mittagspause werden Berge von Müll produziert. Immerhin Ökostrom mittlerweile. Vertrieb fährt aber dicke „Karren“, statt sparsamer, umweltfreundlicher Modelle.
Gehalt/Sozialleistungen
Insgesamt wenn überhaupt durchschnittliches Gehaltsniveau im Vergleich. Keine Boni, Jahresgehalt gesamt wird jährlich verhandelt. Es gibt ein
Jobticket verpflichtend und 25 EUR Zuschuss zur privaten Altersvorsorge sowie eine Netto-Entgelt-Optimierung, durch die man z.B. von Bruttogehalt Restaurantschecks beziehen kann. VL-Leistungen werden nicht gezahlt. Keine Tarifbindung. Bestehende Betriebliche-Altersvorsorge-Verträge können bisher nach Verhandlung mitgebracht werden.
Image
Das Image nach außen hin ist top, beliebtes „Vorzeigeunternehmen“, allerdings erscheint es nach außen besser als nach innen. Viele sind zufrieden und laufen mit, viele stehen aber mittlerweile auch sehr kritisch gegenüber der Entwicklung des Unternehmens, vor allem im Bereich „Nachhaltigkeit, Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern, Authentizität der Unternehmensführung.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt sogenannte „Werkstätten“, wo wenige Themen angeboten werden, die einzelne Mitarbeiter anbieten und so etwa im Rahmen von 1-2 h liegen. Themen sind dabei z.B. Recruiting oder Vertragsrecht oder das Thema „ökologischer Fußabdruck“. Ein inhaltliches Konzept scheint nicht dahinter zu stecken, so dass es für alle Mitarbeiter konkrete Weiterbildungskataloge gäbe, die fachlich zu ihrer Position passen. Für Führungskräfte gibt es allerdings regelmäßige Schulungen im Rahmen der Organisationsentwicklung. Zudem hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit „Lookylooky“ zu machen und den Arbeitsalltag anderer Abteilungen kennenzulernen. Es fehlte bisher an konkreten Stellenprofilen, die auch horizontale oder vertikale Weiterentwicklung ermöglichen.