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GLS 
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eG
Bewertung

Der Weg war gut, aber was hilft es, wenn man stehen bleibt... PR statt Ökologie findet man nicht nur im Supermarkt

2,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei GLS Gemeinschaftsbank e.G. in Bochum gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die grundsätzliche Absicht. Viele bis alle Dinge im Ansatz. Der Umgang miteinander im Alltag, solange keine Sonderfaktoren (Kritik, Meinungsverschiedenheit, Bewerbungen, Entwicklungswunsch) anstehen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die guten Dinge im Ansatz werden oft bist meist nicht konsequent zu Ende gelebt und gedacht. Kritikfähigkeit ist stark verbesserungswürdig. Keine Entwicklung. Man ruht sich auf dem aktuellen Stand aus. Gleichzeitig kommt einerseits immer mehr "old economy" und "business as usual" auf - auf der anderen immer mehr ideologisches Schrankengedenken. In diesem Spannungsfeld geht sinnvolles Vorgehen immer mehr unter. Prozesse, Systeme, Entwicklungsmöglichkeiten sind nur als schlecht zu bezeichnen. Nachhaltigkeit wird viel zu oft nicht an wissenschaftlich bewiesener Notwendigkeit definiert, sondern an gesellschaftlichem Standart. Am Ende siegt oft doch das Marketing, die Wirtschaft, die bekannte Bequemlichkeit und Gewohnheit, das, was öffentlich als "nachhaltig" verstanden wird.

Verbesserungsvorschläge

Business case FOR Sustainabilty, nicht "of" sutainabilty wäre der entscheidene und wichtige Unterschied.

Und bitte: In mittlerer Führungsebene, HR bis zum Vorstand muss bei einem Sustainability-Player auch abseits der Nachhaltigeitsabteilung dieser Anspruch gelebt werden und vor allem als Know How vorhanden sein.

Bei Prozessen, Vorgängen, Zufriedenheit, Umgang im Service muss sehr sehr oft viel genauer und kritischer hingesehen und hinterfragt und (manigfaltig in Quantität, Qualität und Absendern vorhandene) Kritik auch einmal ernst genommen und angegangen werden.

Arbeitsatmosphäre

Im Standart herrscht eine lockere, vordergründig offene und freundliche Atmosphäre. Im kleinsten Konflitkfall oder Kritik, egal welcher Colour und berechtigt oder nicht, ändert sich dies schnell und sofort. Abweichende Meinungen werden nicht gehört, sind oft nicht gewünscht und werden an einigen, nicht allen, Stellen diskreditiert.

Kommunikation

X-Kommunikationskanäle. Zuständigkeiten und Informationsquellen unklar, ungeordnet und ständig anders. Widersprüchliche Aussagen sind die Regel. Geht dabei etwas schief oder unter, ist der MA schuld. Kommunikation wird oftmals mit völlig falsch verstandenen Buzzwords betrieben, Probleme halbesoterisch weggelächelt.

Kollegenzusammenhalt

Inzwischen existieren zwei Blöcke, die untereinander zusammen halten. Bewegt man sich in "seinem" Block, ist der Zusammenhalt grossartig. Ist das Gegenüber dem anderen Block zugehörig, wird es schwierig. Bei Entwicklungswegen, Diskussionen und Projekten wird sofort geblockt und klein gehalten, wenn man dem "falschen Clan" angehört.

Work-Life-Balance

Auch hier besteht die dem Rest zugrunde liegende und hier bereits mehrfach angesprochene Mauer zwischen den Abteilungen. Im Hause "GLS Bank" viel Arbeit, aber auch viel Entgegenkommen und Freiheit. Im Hause "Service" völlige Unterbesetzung und Überlastung, dafür geregelter Feierabend und Zeiten - aber auch eine absolute Nullflexibilität. Gelöst wird dies zwar meistens bei konkretem Bedarf, eine Eigensteuerung existiert jedoch nicht. Entsprechend divergent: Es gibt meist Lösungen, für die ist man aber immer Bittsteller und muss jedes mal, teils jahrelang, an getroffene Absprachen erinnern. Nicht eingehaltene Absprachen sind im Übrigen ein generell massives Problem. Auch x-fache New Work Seminare sind eher eine Farce, wenn von New Work genau nichts an der Basis ankommt.

Vorgesetztenverhalten

Einzelne Vorgesetzte verhalten sich grossartig und definitv anders, als in anderen Unternehmen üblich. Andere hingegen toppen das anderweitig Übliche noch bei Weitem. Es kommt halt drauf an, in welchem "Block" sich die Beteiligten befinden.

Zuständigkeiten wechseln ständig, sind unklar, es gibt mehrere Abhängigkeits- und Vorgesetztenstränge pro Mitarbeiter, oft herrscht Chaos und die Vorgesetzen kennen die Mitarbeiter gar nicht, bewerten Einzelfälle und nicht das Ganze, schauen sich die einzelnen Fälle aber nicht an, können mangels Kommunikation, Hintergrund, leider auch teils mangels Kompetenz, gar keine Entscheidungen treffen. Leider kommt es dabei oft zu Vorwürfen und Konflikten, die unnötig wären, aber auch seit Jahren nicht angegangen werden. Persönliche Zu- oder Abneigung spielt hier leider eine noch viel größere Rolle, als aus der Wirtschaft sonst bekannt.

Interessante Aufgaben

Aufgaben werden immer mehr spezialisiert und kleinteiliger, damit eintöniger. Der Blick für Zusammenhänge geht dadurch oft vollständig verloren. Gleichzeitig werden aber die Prozesse immer komplexer und unfunktionaler. Geht dadurch etwas schief, entstehen schnell oben genannte Konflikte. Das eine bedingt das andere. Engagement über den eigentlichen Job hinaus wird zwar ermuntert, eingefordert und für Beförderungen vorausgesetzt, bei Eintreten aber mit "nicht Deine Aufgabe" blockiert. Man hat dies scheinbar aber auch selbst bemerkt - Job Enrichment besteht dann aber daran, alte, vorher verlassene, noch weniger herausforderndere Aufgaben wieder stundenweise zugewiesen zu bekommen.

Gleichberechtigung

Einerseits achtet man sehr auf Gleichberechtigung und handelt entsprechend. Andererseits führt dies zeitgleich zu Ungleichbehandlung - wer viel Teilzeitkräfte einstellt und auf Frauenquoten und Alleinerziehende achtet, handelt richtig. Muss aber darauf achten, ob nicht plötzlich alle Arbeit an den verbleibenden Vollzeitkräften hängen bleibt, kinderlose in der Urlaubsplanung Probleme bekommen oder die Führungsetagen plötzlich umgekehrt unparitätisch besetzt sind.

Umgang mit älteren Kollegen

Oft wird auch älteren Quereinsteigern hier noch ein insgesamt ja recht ordentlicher Joballtag ermöglicht. Das ist hier in der Tat vorbildlich.

Arbeitsbedingungen

Systeme, Kommunikation, Abläufe, Aufgabenverteilung oft unterirdisch. Konflikte die daraus enstehen werden oft nicht gut oder gar nicht gelöst, Frustrationslevel bei vielen MA inzwischen sehr hoch. Fairness im Unternehmen an vielen Stellen überdurchschnittlich gut, leider dreht es, wenn es dreht, auch sofort komplett ins Gegenteil.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ja, richtig. Ein Stern beim Nachhaltigkeitsvorreiter. Warum? Vieles ist hier gut. Bio Kantine. Bewusstsein für Probleme im Nachhaltigkeitsbereich. Keine Frage. Hier ist der eine Stern unfair. Jedoch: Ein Nachhaltigkeitsvorreiter, der damit wirbt und sich so gibt, weckt eine Erwartungshaltung. Nachhaltigkeit auf den gesellschaftlich-werbewirksamen Themen ist da nicht mehr der Anspruch, hier muss darüber hinaus gegangen und hingeschaut werden. Dies passiert jedoch zu oft nicht. Es gibt mehrere Beispiele, an denen Nachhaltigkeit nicht zu Ende gedacht wird und Dinge passieren, die einem Vorreiter nicht passieren dürfen. Viel zu oft wird darauf verwiesen, das Abteilungen ja auf sich schauen müssen und Nachhaltigkeitsbelange hier nicht berücksichtigt werden können.

Sozial und Fair ist es übrigens eben auch nicht, hohe Bewertungen hier von MA einzufordern (auch hier kein Unterschied zu anderen Unternehmen, eben NICHT Vorreiter-like) - oder gar gleich selbst vom Social Media Team verfassen zu lassen (Transparenz und Ehrlichkeit, wo bist Du nur??)

Gehalt/Sozialleistungen

Sozialleistungen sind top - allerdings auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr, die meisten größeren Unternehmen sind auf gleichem Stand. Gehalt hingegen im Branchenvergleich wirklich niedrig. Darf das der Maßstab sein bei jemand, der Nachhaltigkeit will? Sicherlich nicht. Sind die Löhne im Bankenbereich generell zu hoch? Sicherlich ja. Gleichzeitig darf es dann nicht verwundern, wenn wirklich gute Mitarbeitende schwerer zu bekommen sind. Die kommen dann aus dem Nachhaltigkeitsanspruch und idealistischen Gründen, werden in ihrem Anspruch dann aber oft enttäuscht, siehe Bereich "Umweltbewusstsein".

Image

Das ist natürlich Top. Wer sich als Bank Richtung Nachhaltigkeit begibt, verdient dies erst einmal auch. Es ist allerdings leider oft das Ettiket zu grün oder sozial im Vergleich zum Inhalt... .

Karriere/Weiterbildung

Leider nein. Wer einmal im falschen Hausnummernblock sitzt und nicht durch Selbstdarstellung oder "Tanzen auf jeder Hochzeit" in den richtigen Kreisen Glück hat, hat kaum eine Chance, wirklich weiterzukommen. In viel zu komplexen und im Sinne der Gleichbehandlung gut gemeinten internen Bewerbungsverfahren wird man eher aufgerieben und demotiviert, am Ende bekommt die Stelle meist der, den man von Anfang an dort haben wollte. Fachlich hochqualifizierte Menschen mit Abschlüssen, Fachwirten, jahrelanger Erfahrung, teils auch im zweistelligen Jahresbereich im eigenen Haus (!!) sitzen trotz mehrfacher Versuche immer noch an ein und der selben Stelle.

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