Stumpf und Überheblich; möchtegern Führungspersönlichkeiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
In der allgemeinen Branchenwahrnehmung ist bekannt, dass GOLDBECK ein extremes (zu hohes) Arbeitspensum abfordert. Ich selbst habe die Maschinerie mehrere Jahre fleißig mit angetrieben und zum Erfolg beigetragen. Die Baubranche schätzt Fach- und Führungskräfte, welche diesem Druck eine gewisse Zeit stand gehalten haben. Es fällt beim Jobwechsel somit sehr leicht einen besseren (und deutlich besser bezahlten) Job zu finden mit der GOLDBECK-Referenz im Lebenslauf. Danke GOLDBECK.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Drei Punkte (siehe in der Detaillierten Beschreibung der einzelnen Bewertungsgruppen):
Work-Life Balance
Vorgesetztenverhalten
Vergütung und Wertschätzung
Verbesserungsvorschläge
Das exorbitant hohe Frust-Level, die absolute Überlastung sämtlicher Mitarbeiter, sowie die niedrigen Gehältern gepaart mit einer Führungsstruktur welche in den Augen vieler erbärmlich stumpf ist, führen zu einer schlechten Kundenzufriedenheit.
"Auch die größte Katze kann nicht das was ein Tiger kann." Und so wird auch aus einer "Führungsperson" eben nie eine akzeptierte Führungspersönlichkeit. Solange man das nicht erkennt, rennen noch viele weitere Leistungsträger davon.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt durch ein persönliches Miteinander.
Bedingt durch das junge Durchschnittsalter (um die 30 Jahre) herrscht eine lockere Stimmung. Unter der Decke brodelt es allerdings bei einem Großteil der Angestellten, wegen der extremen Arbeitsbelastung und einem Gehalt unterhalb des Branchendurchschnitts. Hinzu kommt eine exorbitant hohe Fluktuationsrate von Kollegen.
Kommunikation
Verbesserungsvorschläge werden seitens der "Führungspersonen" als persönliche Kritik gewertet, womit offene Gespräche z.B. mit dem Vorgesetzten im Grunde vom Beginn an nicht zielführend sind.
Kollegenzusammenhalt
Wie in jeder Firma gibt es Kollegen die sich besser und welche die sich schlechter verstehen. Oberflächlich ist der Zusammenhalt gut, allerdings formieren sich immer wieder Grüppchen mit intriganten Zielen (Beispiel: "Alteingesessene" Architektinnen gegen eine neue junge Kollegin. Diese wird dann bei jeder Gelegenheit dem Vorgesetzten vorgeführt.)
Work-Life-Balance
Zunächst einmal gilt festzuhalten, dass die wöchentliche Arbeitszeit 43Std beträgt. Im Gegensatz zu einer klassischen 40Std/Woche sind das im Jahr 156 Stunden Mehrarbeit, was wiederum ca. 19 Arbeitstagen an Mehrarbeit entspricht. Die Firma brüstet sich mit 32 Urlaubstagen im Jahr. Ob das nun ein guter Deal ist, kann jeder für sich ausrechnen....
Der Begriff "Work-Life-Balance" ist unternehmensweit als Farce zu verstehen und wird in den Ohren der "leitenden Angestellten" sehr ungern gehört . Ich kenne persönlich viele GOLDBECK Bau- und Projektleiter, die auf Grund der extremen Arbeitsbelastung DURCHGEHEND und seit Jahren jeden Monat 50-70 Überstunden "schieben". Auch in anderen Bereichen ist dies ähnlich. Diese Überstunden werden als Vertrauensarbeitszeit abgetan und weder vergütet noch wertgeschätzt. Im Kündigungsfall sieht man dann auch im Nachgang keinen Cent, da die Firma die rechtliche Situation zu 100% ausreizt und der Mitarbeiter nachweisen muss, dass die Mehrarbeit ANGEWIESEN wurde. Dies wiederum müsste a) im Vorfeld und b) schriftlich erfolgen. Lieber Leser, glauben Sie etwa dass Sie als Angestellte/r auch nur ein einziges Mal zur Mehrarbeit angewiesen werden?
Vorgesetztenverhalten
Eine stumpfe Katastrophe...!!
Vorgesetzte werden aus dem Kollegenkreis "auserkoren". Wie heißt es so schön: "Auch die größte Katze kann nicht das, was der Tiger kann."
Und so wird auch aus einer Führungsperson eben nie eine Führungspersönlichkeit. Dies kriegen alle Mitarbeiter bei dem ständigen Auswechseln der bspw. Niederlassungsleiter zu spüren. Jeder Vorgesetzte versucht sich ein Standing aufzubauen und seine Pseudo-Prinzipen welcher er sich in einem Turbo-Fortbildungskurs gebetsmühlenartig angeeignet hat umzusetzen. Das Ergebnis sind: Unzufriedene Kollegen, Unbeständigkeit in der Team- und Projektqualität, Hohe Fluktuation und Gehaltsgespräche von 6 Stunden Dauer (persönlich bereites erlebt) mit dem Ergebnis von höheren Leistungsanforderungen bei gleich bleibenden Gehältern!
Offizielle Unternehmenswerte werden plötzlich gelebt, sobald man diese in Personalgesprächen gegen die Mitarbeiter richten kann.
Beim Unternehmensaustritt nutzen Vorgesetzte die Möglichkeit, beim Arbeitszeugnis derartig in die tiefste Bewertungs-Schublade zu greifen, dass einem schlecht werden kann.
Interessante Aufgaben
Auf Grund der Vielzahl an Projekt sind die Aufgaben zunächst sehr interessant. Wiederum ist bedingt durch die Systembauweise und die Spezialisierung auf 3 Produkte (Parkhaus, Büro, Halle) nach ca. 3 Jahren die Puste raus und es stellt sich eine unglaubliche Monotonie im Bezug auf die Projekte (nicht im Bezug auf die Projektanzahl!) ein.
Gleichberechtigung
Man hat das Gefühl, dass eine Gleichberechtigung herrscht.
Hört man sich allerdings Kollegen mit Migrationshintergrund an, so stellt man fest, dass diese zum Teil bedeutend weniger verdienen, als gleichqualifizierte Kollegen aus dem Inland.
Umgang mit älteren Kollegen
Dieser kann aus meiner Sicht als durchaus gut eingeordnet werden.
Arbeitsbedingungen
Gute Büros und ordentliches Arbeitsmaterial.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Sozialbewusstsein wird lediglich auf dem Blatt Papier und durch wenige kleine Spenden an ausgewählte Vereine gelebt.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittliches Gehalt, welches es einem als studierten Akademiker nicht erlaubt eine Familie zu unterhalten. Dies zieht sich durch alle "Berufe" durch, egal ob Bauleiter, Vertriebler, Kaufläute, Techniker oder Sekretariat.
Konkret heißt dies: Geringes Fixum, welches nach 1 Jahr Betriebszugehörigkeit durch eine variable Zahlung aufgestockt wird. Diese orientiert sich am Unternehmensgewinn. 0 Gewinn bedeutet 0 variable Sonderzahlung. Somit bleibt ein geringes Fixum, welches eines Akademikers definitiv unwürdig ist.
In manchen Positionen erhält man einen Geschäftswagen, welcher einem als "Benefit" schmackhaft/verkauft gemacht wird. Dass man diesen PKW im Gegenzug versteuern muss und so vom Brutto deutlich weniger Netto übrig bleibt, wird indes ignoriert.
Image
Top Image dank top Marketing.
Viele Mitarbeiter fragen sich, wie die Firma bloß einen Spitzenpreis bei der Focus Arbeitgeber-Bewertung erhalten könnte. Die (Finanzierungs-)Kanäle dieser Bewertung bleiben wohl noch lange unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Auf der Homepage und im Einstellungsgespräch wirbt der Arbeitgeber mit unzähligen Seminar- und Fortbildungsangeboten dank des GOLDBECK-Campus.
Dies ist korrekt, diese Angebote gibt es und sie werden genutzt.
Wiederum nutzen diese Weiterbildungen NICHT bei Karriereambitionen innerhalb der Firma und geschweige denn bei Gehaltsgesprächen. Ich zitiere einen Ausschnitt aus meinem 6,5 stündigen Gehaltsgespräch [ohne Trink oder Pinkelpause]:" Das sind nur interne Weiterbildungen. Diese haben keinen Mehrwert welcher eine Gehaltsanpassung rechtfertigen würde." Im Klartext sagt dies so ziemlich alles über den wahren, internen Stellewert der Weiterbildungen aus.