Familienunternehmen mit Hindernissen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Ausstattung ist sehr gut und die Arbeit ist abwechslungsreich und herausfordernd. Die Kollegen sind hilfsbereit und es herrscht in den Niederlassungen ein echter Teamspirit.
Ich gehe gerne zur Arbeit durch meine Kollegen, weil sie viel Negatives überdecken.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine wirklichen Lohnsprünge möglich.
Work - Life beschränkt sich auf Work.
Der positive Gesamteindruck wird von einigen wenigen Vorgesetzten und deren Entscheidungen vollkommen zerstört.
Verbesserungsvorschläge
Werte und Unternehmensleitlinien die man sich gegeben hat auch leben und nicht nur propagieren. Sich in einigen Unternehmensteilen wieder bewusst werden, dass die Menschen bei GOLDBECK, die wichtigste Ressource sind ohne die auch heute noch keine Baustelle läuft.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen in den Niederlassungen ist Top, die Arbeitsatmosphäre zu Vorgesetzten oberhalb der Niederlassung ist unterirdisch.
Darum 5 Sterne für die Kollegen, die Tag für Tag das Beste für das Unternehmen leisten, aber leider 0 Sterne für das Vorgesetztenverhalten oberhalb der Zweigniederlassungen.
Das Betriebsklima ist so lange gut, so lange man auf den unteren Ebenen der Beschäftigen bleibt, darüber hinaus ist es. Somit herrscht auch bei dem Großteil der Belegschaft kaum Vertrauen in die dortige Geschäftsführung.
Kommunikation
Die Kommunikation untereinander in den Niederlassungen ist sehr gut, sobald jedoch Informationen von "oben" kommen gibt es keine einheitliche Linie. Informationen aus Bielefeld für das gesamte Unternehmen werden in der Nordost völlig anders dargelegt und kommuniziert. So kommt es auch vor, dass sich diese Informationen ganz widersprechen.
Zwei Sterne, da die Kommunikation in den Teams super ist und dort auch hoffentlich so bleibt trotz aller Einflüsse.
Kollegenzusammenhalt
Bisher konnte ich mit fast jedem Mitarbeiter eine vertrauensvolle Basis aufbauen. Das tagtägliche Arbeiten macht so Spaß, da man weiß, dass man einen starken Zusammenhalt untereinander hat. In den einzelnen Niederlassungen hat man ein Gefühl von - "wir sitzen alle im selben Boot". Mit vielen meiner Kollegen würde ich durchs Feuer gehen oder bin es schon. Für die Geschäftsführung der RG würde ich die allerdings nicht, da sie häufig grundlegende Führungsqualitäten vermissen lässt.
Work-Life-Balance
Sehr viel Work vorhanden und man muss sich im klaren sein, dass man in der Baubranche auch teilweise 50-60h die Woche arbeitet. Überstunden gibt es bei GOLDBECK nicht. Vertrauensarbeitszeit ist vertraglich geregelt. Bei den genannten 50 oder 60h auch gerne gelebt, in die andere Richtung aber eher belächelt.
Vorgesetztenverhalten
Wie in anderen Punkten beschrieben: in den Niederlassungen gut oder sehr gut. Auch die oberste Ebene des Unternehmens verhält sich bodenständig und man merkt, dass in einigen teilen des Unternehmens der Gedanke des Familienunternehmens wesentlich lebendiger ist als hier. Im Nordosten wird dann eher ein autoritärer Führungsstil an den tag gelegt, der schon viele Kündigungen langjähriger Kollegen nach sich gezogen hat und auch noch nach sich ziehen wird.
Interessante Aufgaben
Trotz Systembau ist doch jedes Bauvorhaben anders. Es gibt immer wieder neue Projekte und langweilig wird es eigentlich nie.
Gleichberechtigung
In anderen Regionalgesellschaften wird dies wesentlich besser gelebt, hier herrschten teils noch alte Strukturen vor. Insgesamt gibt es aber im gesamten Unternehmen Förderprogramme um vor allem Frauen zu fördern.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden bewusst auch ältere und erfahrene Kollegen gesucht, da immer mehr langjährige Kollegen das Unternehmen verlassen aufgrund von oben beschriebenen Umständen. Der Umgang mit älteren Kollegen in den einzelnen Niederlassungen ist aber sehr vorbildlich.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung ist Top, wenn man etwas braucht bekommt man es ohne viele Nachfragen. Die Büros sind teilweise sehr neu, teilweise aber auch schon etwas älter, dennoch lässt sich an allen Standorten gut arbeiten, da auch die älteren Standorte regelmäßig renoviert und gepflegt werden.
Problem sind aber für viele Kollegen die Großraumbüros, die trotz neuester Technik nicht die selbe Arbeitseffizienz bringen wie kleinere 2-Mann oder 3-Mann Büros.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier muss man wieder differenzieren zwischen GOLDBECK als ganzes und GOLDBECK Nordost:
GOLDBECK wirbt viel mit dem Bewusstsein seiner sozialen Verantwortung, hier ist man sich meiner Ansicht nach auch seiner wichtigsten Ressource (den Mitarbeitern) bewusst und lebt es auch so. Insbesondere am Stammsitz in Bielefeld werden Work - Life Balance und Home Office gelebt.
GOLDBECK Nordost wirbt zwar auch damit, aber lebt diese nicht. Hier hat man auch nach Jahren nicht verstanden, dass die wichtigste Ressource die Mitarbeiter sind. Prekäres Beispiel sind die derzeitigen Ansagen aus der Geschäftsführung Nordost, die in Zeiten der Corona Krise trotz aller staatlich-öffentlichen Aufforderungen zum Home Office überzugehen immer noch ALLE Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz in die Niederlassungen bestellen, auch wenn bei dem meisten ein Arbeiten auch von anderen Orten technisch möglich wäre. Zwar sollen hier Sicherheitsabstände zwischen den Arbeitsplätzen eingehalten werden, dies wird aber spätestens ad absurdum geführt wenn man die nächste Türklinke, den nächsten Wasserhahn, die nächste Kaffeemaschine, etc. anfasst. Hier zeigt sich eine klare Missachtung der Mitarbeiter und deren Gesundheit.
Gehalt/Sozialleistungen
Besser geht immer. Man versucht schon in den Gehaltsverhandlungen mit einem möglichst niedrigen Lohn, die Fixkosten zu senken und bei einem realen Arbeitsvolumen von mind. 43h muss man ehrlich überlegen ob die Gehaltsvorstellungen GOLDBECKs dafür realistisch sind. Noch dazu gibt es ein internes Eingruppierungssystem, welches aber unter Verschluss gehalten wird.
Positiv zu erwähnen sei der jährliche Inflationsausgleich sowie die prozentuale Gewinnbeteiligung (die aber auch notwendig ist um den Großteil der Belegschaft überhaupt noch an Bord zu halten) und die Möglichkeit für viele Angestellte einen Dienstwagen zu erhalten (dies hat aber auch für das Unternehmen steuerliche Vorteile).
Alles in allem kann man davon Leben, eine wirkliche Gehaltserhöhung gibt es aber nicht. Lohnerhöhungen für sich persönlich bekommt man nur durch einen Wechsel zu anderen Unternehmen, da die Eingruppierung keine großen Gehaltssprünge auch bei Erfolg zulässt.
Image
Das Image ist immer noch gut in der Baubranche, wird aber zunehmend angekratzt dadurch das nicht mehr die Familienphilosophie gelebt wird. Zwar gibt es Werte innerhalb des Unternehmens, diese werden aber nicht überall gelebt.
Der Gesamteindruck innerhalb der Belegschaft wird leider durch einige wenige Personen stark in Mitleidenschaft gezogen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt eine Vielzahl interessanter und wissensvermittelnder Seminare bei denen man auch immer wieder zu Kollegen aus anderen Teilen GOLDBECKs in Kontakt kommt. Diese sind zumeist sehr gut durchstrukturiert und bringen neue Denkanstöße.
Karriere kann man bei GOLDBECK machen. Dabei kommt es aber sehr auf die Tätigkeit an. Nicht überall sind Aufstiegschancen gegeben.