Erfahrungen mit der Unternehmenshierarchie bei Goldbeck GmbH Kritische, offene und realistische Bewertung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt Punkte, aber er sollte zuerst an den Defiziten arbeiten. Dann wird er noch besser.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aus meiner Sicht, zu wenig Talentförderung, zu wenig Life.
Verbesserungsvorschläge
Führungskräfte und VOR-GESETZTE besser auswählen. Öfters mal checken wie die Lage vor Ort wirklich ist. Meinungen, hören, verstehen, berücksichtigen und produktiv einsetzen.
Mehr Home-Office möglich machen. Man kann auch vieles zu Hause erledigen.
Arbeitsatmosphäre
Lob bekommen nur die, die sich völlig Goldbeck verschreiben und Goldbeck leben. Die, die NUR arbeiten, kommen nicht weiter und werden auch nicht gefördert.
Kommunikation
Alles was den Arbeitsablauf und Gewinn optimieren kann wird gerne vermittelt. Seminare, Schulungen und interne Meetings werden oft abgehalten, eben alles was zur Steigerung der Prozesse beitragen kann.
Kollegenzusammenhalt
Im Baustellenteam ist der im wesentlichen sehr gut. Das ist aber nicht überall gleich. Wenn man die Zeit dazu findet, hilft man auch mal den Kollegen. Dies ist wegen dem dauernden Stress aber selten möglich.
Work-Life-Balance
Sorry, bei Goldbeck kennt man nur Work - Work - Work aber kein Life.
Die gesetzliche Höchstarbeitszeit wird regelmäßig (täglich) überschritten. 40-50 Ü-Std. pro Monat sind die Regel, kein Einzelfall. Somit täglich 10-12 Std. incl. der Anfahrten zur Baustelle.
Vorgesetztenverhalten
Das wird die Geschäftsleitung nicht gerne lesen, aber, Vorgesetzte sind VOR-GESETZTE. Diese agieren und handeln wie Götter. Wollen überhaupt keine Meinungen oder Vorschläge Anderer hören. Treffen nur selbst Entscheidungen, welche manchmal katastrophale Auswirkungen auf die gesamte Baustelle, die eigentliche Abwicklung, den zeitlichen Ablauf, die Gewerkekette, die Schnittstellenkoordination, die Auswahl der Nachunternehmer und ganz besonders die Kosten haben. ... Der einfache Mitarbeiter ist nicht würdig seine Erfahrungen und Kenntnisse einzubringen. Fachwissen wird durch eigene Unwissenheit teuer eingekauft. Die getroffenen Entscheidungen sind oft weder logisch noch in irgendeiner Art und Weise nachvollziehbar. Der VOR-GESETZTE hat eben immer Recht und will auch nicht angezweifelt werden. Erfahrungen/Besserwisserei wird gleich im Keim erstickt und beim Personalgespräch oder einem 4-Augen Gespräch negativ gewertet.
Hier gibt es viel Verbesserungspotenzial, dafür müssten aber die richtigen Vorgesetzten auf den Regiestühlen sitzen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung jedes Einzelnen ist enorm hoch. Um möglichst knapp Personal einsetzen zu müssen, werden die vielen Aufgaben auf Wenige verteilt. Dadurch gibt es eine krasse Verkettung der bereits oben genannten Themenbereiche. Es liegt im Auge des Betrachters, ob die Aufgabenauslastung gerecht verteilt ist. Entscheidungsfreudig soll man sein, das ist ein Einstellungsmerkmal. Trifft man zu viele pragmatische Entscheidungen, können diese schnell in einem persönlichen Gespräch enden. ... Oft werden sinnvolle und kostenefiziente Entscheidungen so lange herausgezögert, bis nur noch sinnlos teure zweite Wahl Aktionen übrig bleiben.
Gleichberechtigung
Weibliche Kolleginnen werden genauso mit Arbeit, Terminen und Stress zugeschüttet wie die männlichen, da gibt es keinen Unterschied. Weibliche Kolleginnen neigen zu filigraner Ausführung. Auch hier werden die Attribute nicht an den richtigen Stellen eingesetzt. Bei einer optimalen Baustellenbesetzung, nach Fachwissen, Kenntnis, Potenzial und Talent, wäre ganz sicher mehr rauszuholen als nur eine Abnahme.
Umgang mit älteren Kollegen
Auf den Baustellen sind sehr viele junge Mitarbeiter mit sehr wenig Fachwissen unterwegs. Überall herrscht Profilierungsneurose und Narzissmus. Oftmals gibt es keine Zusammenarbeit, Jeder will besser sein als der Andere. Das kostet die Mitarbeiter Kraft und Substanz und der Baustelle Zeit und Geld. Auf die Erfahrungen älterer Kollegen wird nur selten zurückgegriffen. Ältere Kollegen, ... Vergleich mit nicht mehr zeitgemäßen Anwendungen.
Arbeitsbedingungen
Es gibt Firmen die ihre Mitarbeiter nur mit dem neuesten Equipment ausstatten. Moderne Arbeitsmaterialien, moderner Arbeitsplatz, modernes Umfeld, das klappt vielleicht in einem Bürogebäude, nicht aber auf dreckigen, staubigen Baustellen. Bei Goldbeck muss man um modernes Arbeitsgerät diskutieren und kämpfen. Oftmals bekommt man abgegriffenes vom Vorgänger. Selbst bei der Bekleidung versucht man zuerst den Second Hand Artikel an den Mann/Frau zu bringen. Baucontainer entsprechen einer monatelanger Übergangslösung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Papier sparen, alles digital ablegen und verwalten. Sprit sparen, Energie sparen, Bildschirme nach Feierabend nicht im Stand by stehen lassen. ... Aber auf den Baustellen wird Energie, Material, Men-Power und Ressourcen verschwendet ohne Rücksicht auf Verluste.
Gehalt/Sozialleistungen
Wir unterliegen den Vertrauensarbeitszeitverträgen (die der EuGH im Mai 2019 für nicht mehr gültig erklärt hat). Das bedeutet ein Gehalt, welches einer gewissen monatlichen Arbeitsstundenregelung von 172 Std. entspricht. Bei einer täglichen Arbeitsleistung von 9-11 Std. x 21 Arbeitstage im Monat macht das etwa 30-40 Ü-Stunden pro Monat, mal 10 Monate im Jahr, entspricht das 300 bis 400 Ü-Std. pro Jahr. Dafür ist das vereinbarte Gehalt eindeutig zu niedrig bemessen. Bei dieser hohen Anzahl an Ü-Std. abeitet man also rund 2 Monate zusätzlich und dazu umsonst. Zusätzlich 2 Monatsgehälter und diese auf die anderen 12 verteilt. Das wäre zumindest gerecht. Die Gehälter werden immer pünktlich überwiesen. Es gibt einen jährlichen Inflationsausgleich und nach 12 Monaten Zugehörigkeit eine Gewinnbeteiligung.
Image
Goldbeck steht in der Wirtschaft sehr gut dar und ist ein sicherer Arbeitgeber, ... wenn man bereit ist sich den o.g. Punkten anzupassen.
Karriere/Weiterbildung
Hier wiederhole ich mich, Aufstiegschancen haben besonders die, die Goldbeck leben, Innen wie Außen. Ich konnte noch keine Talentförderung erkennen. Das liegt daran, das die VOR-GESETZTEN leider viel zu Blind durch die Reihen hetzen. Talente bleiben leider oft im Verborgenen und verkümmern unerkannt. Denen die Goldbeck leben, wird der rote Teppich ausgerollt. Die sitzen unter einem Schutzschild aus Glas, aber der hällt auch nicht ewig.