GGS - Gier, Größenwahn & Selbstüberschätzung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass GGS es trotz aller Defizite geschafft hat, ein tolles Team zusammen zu stellen. Ich hatte die Möglicheit von großartigen Kollegen viel zu lernen und eine Story mitzuerleben, die ich meinen Enkeln noch erzählen kann. Also Danke an dieser Stelle!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ob Moral und Ethik in der freien Wirtschaft Platz haben, soll hier nicht diskutiert werden. Was mich wirklich ärgert, ist die Dummheit mit der agiert wurde. Die offensichtlichsten Fehler wurden begannen. Immer und immer wieder. Gesunder Menschenverstand hätte an so vielen Stellen geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es gab eine einmalige Chance, sie wurde grandios verhauen.
Verbesserungsvorschläge
Verkaufen! Von 0 auf 1200 Mitarbeiter in 5 Jahren und zurück in 2 Jahren. Drei Massenentlassung. Kein Betriebsrat. Und nun wurde jüngst stolz verkündet 1 Milliarde Umsatz gemacht zu haben. Dass es sich dabei um den gesamten Umsatz der Firmengeschichte handelt, der überwiegend in den guten Jahren generiert wurde, wird verschwiegen. Diese Meldung ist bei der Vorgeschichte gerade zu pietätlos, aber wohl nötig, um die Zahlen für einen Verkauf ein letztes Mal zu schönen.
Arbeitsatmosphäre
Auch wenn viele Entwicklungen sehr schmerzhaft mit anzusehen waren und die Ohnmacht darüber deprimierte, war die Atmosphäre unter den Kollegen angenehm. Ich habe mich nicht einen Tag unwohl gefühlt.
Kommunikation
Als Profi tat es in der Seele weh zu sehen, wie schlecht kommuniziert wurde. Kein Fettnapf wurde ausgelassen. Die Mitarbeiter wurden für dumm verkauft. Und die Beratungsresistenz der Geschäftsführung war beispiellos.
Dafür funktionierte der Flurfunk einwandfrei. Merke: wo bewusst Informationen vorenthalten werden, schafft sich jeder seine eigene Wahrheit!
Kollegenzusammenhalt
Auf den „niederen“ Ebenen (die gab’s trotz flacher Hierarchien natürlich) sehr gut. Welch’ Hauen und Stechen auf der Führungskräfteebene herrschte, bleibt nur zu erahnen.
Work-Life-Balance
Hier gibt es für mich keinen Grund zur Klage.
Vorgesetztenverhalten
Hier wäre es unfair einen Querschnitt zu ziehen. Es gab sehr gute Vorgesetzte und bemerkenswert Inkompetente. Insgesamt hätte es einen schlimmer treffen können.
Interessante Aufgaben
Ich konnte mir dank Goodgames eine umfangreiche Expertise aneignen, von der ich heute profitiere. Das mag zwar an einigen Stellen makaber klingen, aber ich weiß es durchaus zu schätzen, dass ich so unterschiedliche Erfahrungen in so kurzer Zeit machen konnte. Aufstieg und Fall des einst größten deutschen Spieleentwicklers mitzuerleben war eine durchaus lehrreiche Zeit.
Gleichberechtigung
Hier gibt es aus meiner Erfahrung nichts Negatives anzumerken.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gibt es aus meiner Erfahrung nichts Negatives anzumerken.
Arbeitsbedingungen
Hier gibt es aus meiner Erfahrung nichts Negatives anzumerken. Außer dass zu wenig Sauce auf den Schnitzelbrötchen war.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurde viel Geld für gute Zwecke gespendet und auch angehalten umweltbewusst zu handeln (Müll trennen, Strom sparen, etc.). Wenn da nicht alle Kollegen mitziehen oder mit schlechtem Beispiel vorangehen, ist das schade, aber nicht dem Arbeitgeber zuzuschreiben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter waren vor allem für die Mitarbeiter der ersten Stunde sehr schlecht. In den Anfangsjahren von GGS wurden nur Mindestlöhne gezahlt. Mit dem Erfolg kamen die teuren/gut-bezahlten Mitarbeiter. Leider wurden die Gehälter der langjährigen Mitarbeiter nie entsprechend angepasst. So gab es eine große, ungerechte Lücke, die zu viel Missmut führte.
Image
Das Image ist eine Katastrophe, aber ist der Ruf erst ruiniert, verzockt es sich ganz ungeniert.
Karriere/Weiterbildung
Wie bereits erwähnt, für meine eigene Karriere war der Lernprozess enorm. Von daher möchte ich auch an der Stelle nicht meckern.