Große Diskrepanz zwischen SOLL und IST
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen erfindet sich ständig neu, was an sich positiv ist, um marktfähig zu bleiben. Tolle Produkte und Services, die echten Mehrwert stiften. Die Kultur ist an sich ist auf persönlicher Ebene offen, freundlich und relativ locker.
Es gibt außerdem viele Benefits und sehr tolle Parties. Der Campus ist super modern ausgestattet und auch die Kantine hält seit dem Betreiberwechsel eine sehr gute Qualität.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zum Teil fehlendes Vertrauen beim Management. Wer eingestellt wird und die Probezeit besteht, sollte auch das nötige Vertrauen bekommen, eigene Entscheidungen zu treffen, statt jede Kleinigkeit abzustimmen. Wirklich auf Augenhöhe findet die Führung nicht statt. So sind unnötige Zeitverzögerungen und Frustration vorprogrammiert.
Auch zwischen den Teams/Bereichen/Unternehmen herrscht fachlich gesehen eher Misstrauen und Skepsis, sodass sämtliche Aktivitäten mit den jeweiligen Führungskräften abgestimmt werden. Starke Reporting-Kultur.
Hier gilt die Regel, besser immer einen Koch zu viel einzuladen, bevor sich jemand "ausgeschlossen" fühlt.
Verbesserungsvorschläge
Verantwortlichkeiten klarer abstimmen und sich auch daran halten.
Mehr Vertrauen zu den Mitarbeitern zeigen und dies auch leben.
Arbeitsatmosphäre
Zwischen den Kollegen ist die Stimmung gut, allerdings wird diese durch fehlendes Vertrauen und unrealistische Erwartungshaltungen im Management ziemlich gedrückt.
Kommunikation
Das Team von Corporate Communications macht seinen Job an sich sehr gut und versucht die Infos ansprechend aufubereiten. In letzter Zeit waren die Beiträge für meinen Geschmack allerdings zu steif und wissenschaftlich/strategisch, sodass ich die News kaum mehr verfolgt habe.
Im Bereich fließen die Informationen regelmäßig und relativ ungefilert, sodass man als Mirarbeiter immer auf dem Laufenden ist.
Kollegenzusammenhalt
Wenn man Hilfe oder ein offenes Ohr braucht, kann man wirklich jeden ansprechen. Absolut top!
Work-Life-Balance
Kaum Überstunden nötig, Uraubsplanung läuft selbstorganisiert im Team - Hier gibt es nichts zu meckern. Man muss sich allerdings gut abgrenzen können, um Vorwürfe seitens des Managements nicht allzu persönlich zu nehmen.
Vorgesetztenverhalten
Der Wille ist da (Kommunikation, Beteiligung, ...), jedoch stimmen aus meiner Sicht Selbst- und Fremdbild der Vorgesetzten nicht überein. Diese sind inhaltlich/fachlich zu weit weg von den Mitarbeitern - was auch nachvollziehbar ist und weshalb Selbstverantwortung groß geschrieben wird.
Werden dann Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen selbst getroffen, greift das Management oft ein und unergräbt zum einen die Expertise der Menschen und zerstört zum anderen auch das gegenseitige Vertrauen. Das trägt extrem zur Demotivation bei.
Interessante Aufgaben
Es gibt viel und immer wieder Neues zu tun, da das Unternehmen stark wächst. Langweilig wird es also sicher nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen, die den Geschwindigkeiten der Veränderungen zum Teil nicht mehr so gut folgen können, werden schlichtweg aufs "Abstellgleis" verfrachtet. Zum Teil werden Verantwortlichkeiten entzogen, sodass die Leute natürlich noch gefrusteter sind und keine Rücksicht auf etwaige Gesichtsverluste genommen wird. Das ist absolut nicht die feine Art.
Arbeitsbedingungen
An sich sind die Büros sehr groß und voll besetzt, allerdings kann man sich auch an den Gemeimschaftplätzen jederzeit einen Platz zum Arbeiten suchen (z.B. Dachterrasse). Flexible Arbeitszeiten sind auch top!
Das Thema Homeoffice könnte noch klarer kommuniziert werden. Zum Teil entsteht der Eindruck, als vertrauen die Führungskräfte nicht in die Produktivität der Mitarbeiter, wenn sie von zuhause aus arbeiten. Das sollte jedoch jeder selbst für sich einschäzen können -> ggf. Schulungen hierfür anbieten.
Die zentralen Services HR, Service Desk, Hausmeister, etc. machen immer einen sehr guten und zuerlässigen Job!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier könnte noch deutlich mehr getan werden. Zum Beispiel:
- Mehr Bewusstsein für Gleichberechtiung (auch in der Kommunikation) schaffen
- Konzept zum Umgang mit älteren Kollegen
- Mülltrennung
- eigene Stromerzeugung via Solar
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen gut.
Gehalt nur okay, da es zwischen den Unternehmensbereiche zum Teil große Unterschiede gibt, die dringend angepasst werden sollten, wenn die Holding die notwendige unternehmensübergreifende Zusammenarbeit wirklich unterstützen möchte. Ansonsten entsteht der Eindruck einer Zwei-Klassen-Gesellschaft - schließlich sind die Gehaltsbänder transparent einsehbar.
Image
Wer Haufe kennt, hat einen positiven Eindruck. Die Bekanntheit sollte aber noch gesteigert werden.
Karriere/Weiterbildung
Die Hierarchien sind sehr flach, was ein "Aufsteigen" schwierig macht. Zum Teil wird die Übernahme von disziplinarischer Führung als logischer Schritt auf der Karriereleiter gesehen, da man nur so intern wirklich weiter kommt. Dies ist nicht immer passend und zielführend.
Außerdem fehlen klare Kriterien, die eine Beförderung/Gehaltsangleichung rechfertigen würden. Die Beurteilung obliegt am Ende der Einschätzung der Führungskraft. Im Zweifel wird man mit dem Argument abgespeist, dass kein Budget da ist. Das kann war vorkommen, jedoch nicht allzu oft und schon gar nicht, wenn die Mitarbeiter das wichtigste Kapital sind.