Fairness, Führung und Wertschätzung desaströs.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Kollegen sind größtenteils sehr nett und halten gemessen an der Vertriebsatmosphäre gut zusammen
- Das Backoffice am Kölner Standort ist sehr kompetent und hilfsbereit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Führung
- Kultur
- Mangelnde Wertschätzung
- Unattraktive Karrieremöglichkeiten und gehaltliche Entwicklung
- Arbeitsmittel wie Diensthandy und Laptop werden erst nach erbrachter Leistung gestellt und als "Goodie" betrachtet, was im Kontakt mit Kunden und im Kontext der Arbeit ein Witz ist
Verbesserungsvorschläge
- Den Führungsstil der leitenden Angestellten überprüfen und korrigieren
- Künftig für Führung unter anderem externe Kräfte mit richtigen Führungskompetenzen einstellen
- Werte wie "Wertschätzung" leben und nicht dogmenartig und inhaltslos daher predigen
- Sich von unpassenden Führungskräften gezielt trennen, um Fairness und Nachhaltigkeit sicherzustellen
- Wirtschaftlich umdenken: Mehr am Markt orientieren und nicht auf einzelne Kunden bauen, Teammitglieder gleichmäßiger unterstützen für mehr Zufriedenheit und damit einhergehend größeren wirtschaftlichen Erfolg bzw. Langfristigkeit
- Abwicklung von Spesen optimieren, gefühlt jeder Antrag dreht erstmal drei Schleifen und es wird nach fadenscheinigen Argumenten gesucht, die Vorleistung in die man für das Unternehmen geht nicht ausgleichen zu müssen
- Arbeitsmittel (Handy, Laptop) von Tag 1 stellen - wie es für einen Vertriebsjob üblich ist - und nicht erst nach neun Monaten als "Benefit" für erbrachte Leistung
Arbeitsatmosphäre
Bei positiver Leistung kann man gewähren, stimmen die Zahlen nicht wird man beobachtet und ein Gefühl der Paranoia erzeugt. Sehr abhängig von der Führungskraft. Bei derartigen Extremfällen, wie es sie gibt, kann aber nur ein Stern vergeben werden - auch wenn es sicher Teams mit guter Atmosphäre gibt.
Kommunikation
Unter den Kollegen ist die Kommunikation im Gro gut und wertschätzend. Führung enthält gezielt Informationen vor. Das reicht von Teambudgets, die den Teammitgliedern nicht genannt werden, über kleinteilige Notizen, die sich Führungskräfte zu Gesprächen machen und diese nicht mit den Mitarbeitern in Form eines offenen Feedbacks teilen bis hin zur Art und Weise wie Kritik geübt wird.
Kollegenzusammenhalt
Gemessen an der Tatsache, dass es sich um eine Sales-Kultur handelt, ist der Kollegenzusammenhalt sehr gut. Hie und da ist mit Ellenbogenmentalität zu rechnen, was in der Branche aber nicht ausbleibt.
Work-Life-Balance
Auch hier sehr abhängig von dem Ergebnis und daher von der Prämisse, die Dir durch die Führungskraft geebnet wird. Unterschiedlichste Prämissen im Vertrieb sorgen für unterschiedlichste Ergebnisse (Stichwort: Kundenverteilung) und damit einhergehend unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen. Während sehr gut performende Account Manager relativ flexibel agieren dürfen (heißt Kernarbeitszeit 10-16 Uhr) werden Account Manager, die - ungeachtet des Hintergrundes - weniger Performance bringen zu immer mehr Überstunden gedrängt. Gesetzliche Regelungen werden hier klar ignoriert.
Vorgesetztenverhalten
Die Prämisse für eine Führungskarriere sind Zahlen - auch wenn kommuniziert wird, dass sich dies inzwischen geändert hat und auch persönliche Faktoren berücksichtigt werden. Da aber die bestehenden Führungskräfte an erster Stelle erfolgreiche Vertriebler sind, fallen auch die Entscheidungen zu Sozialkompetenzen dürftig aus. Nach wie vor werden Mitarbeiter in Führungspositionen entwickelt, die gut performen (oder künstlich gepushed wurden) und nach oben alles abnicken. Menschen, die Sachverhalte hinterfragen, sind Störfaktoren. Führungskräfte sind offen für Anschwärzereien Ihrer Mitarbeiter, schaffen Vertriebsprämissen abseits jedweder Fairness, observieren Mitarbeiter, halten Informationen vor und diffamieren in Einzelgesprächen vor Ihren Mitarbeitern andere Teammitglieder. Für schlechte Stimmung im Team werden Sündenböcke kreiert. Eine kritische Selbstreflexion ist nicht vorhanden, wird aber von Mitarbeitern in jeder kritischen Situation erwartet bzw. diesen in Abrede gestellt. Es gibt mit Sicherheit Ausnahmen hierzu, aber wenn man sich so umhört, zeichnet sich ein eindeutiges Bild.
Teilweise sprechen FK vereinzelt über Kollegen oder Untergeordnete aus anderen Teams dispektierlich
Interessante Aufgaben
Der Arbeitsalltag ist immer gleich.
Akquise (für die Mitarbeiter, die weniger mit Leads oder Premiumkunden verwöhnt werden), Briefings mit Kandidaten und Prozesse steuern, die sich nur marginal unterscheiden. Zusätzliche Reize gibt es nicht. Mit einer Fach- oder Führungslaufbahn kommen kaum bis keine neuen Aufgaben hinzu.
Gleichberechtigung
Das Positive: Männer und Frauen werden gleich behandelt.
Das Negative: Man ist dem willkürlichen Urteil seiner Führungskraft absolut ausgeliefert. Wenn man Glück hat, bekommt man von Anfang an einen warmen Premium Kunden und performt dementsprechend sehr gut, kann flexible Arbeitszeiten nutzen, verdient mehr etc. (natürlich ist auch hier eine eigene Leistung unabdingbar, jedoch ist diese niemals alleine ein sicheres Siegel für Erfolg). Je nach Standort wird auch der Support durch die Managers of Candidate Relations anders gehandhabt. In manchen Bereichen wird das ganze Team supportet, in anderen einzelne Personen (und der Erfolg einzelner Teammitglieder so noch weiter forciert und skaliert).
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es schon aufgrund der sehr hohen Fluktuation nur vereinzelt. Diese werden aber genau so behandelt wie alle anderen Mitarbeiter auch.
Arbeitsbedingungen
Sterile Großraumbüros, laute Callcenter Atmospähre, am Kölner Standort nach wie vor keine Klimaanlage.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen sind unterdurchschnittlich bzw. kaum vorhanden.
Das Grundgehalt ist lachhaft. Je nach Performance kann man sich einen guten variablen Anteil verdienen. Gehaltssteigerungen gibt es nur bei entsprechender Erreichung eines Gradings. Andere Leistungen, die man in den Teamerfolg mit einfließen lässt (viele und gute Briefings, verhandelte Konditionen, akquirierte Kunden etc.) werden in der Bewertung nicht berücksichtigt. Die Gehaltserhöhungen sind lächerlich ( von Account Manager zu Key Account Manager ein Sprung von 40k fix auf ca. 42k fix ) und werden angepriesen wie Gold. Unternehmenszugehörigkeit wird nicht berücksichtigt.
Image
Bei Kunden genießt Hays nach wie vor eine gute Reputation und viele Kollegen erwirken eine sehr gute Dienstleistung für Kunden und Kandidaten. Die Dienstleistung generiert definitiv einen Mehrwert für die Gesellschaft. Intern ist das Image schlecht. Viele Kollegen sind sich über die Zustände bewusst und man merkt am Flurfunk und der Fluktuation, dass die Kultur im Großen und Ganzen mehr als zu wünschen übrig lässt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung gibt es nicht und ist auch nicht notwendig.Die Vertriebstätigkeit bei Hays ist ein Handwerk, das einen auf kognitiver Ebene nicht fordert. Karriere bedeutet Gradings erhalten, geht aber nicht mit erfüllenden neuen Tätigkeiten einher.