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Bewertung

Spannender Job, aber keine Arbeitsumgebung für Menschen mit langfristigen Karriereambitionen oder einem agilen Mindest

3,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei HIS-Hochschul-Informations-System eG in Hannover gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Arbeitszeitflexibilität, Standort, nette Kolleg:innen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Bürogebäude (!), verstaubte Strukturen, wenige Veränderungsbereitschaft und fehlendes Führungsvermögen.

Verbesserungsvorschläge

HIS muss stark daran arbeiten, bestehende Muster aufzubrechen, bei denen intern schon lange bekannt ist, dass man hier tätig werden müsste. Es gibt in jedem Team offene Geheimnisse und Baustellen, die jahrelang vor sich hergeschoben werden. Das mag kein Alleinstellungsmerkmal von HIS als Arbeitgeber sein, rechtfertigt aber auch nicht, nichts zu tun.

Arbeitsatmosphäre

Als IT-Consultant / Business Analyst (intern "Fachberater") arbeitet man komplett eigenständig in seinen Hochschul-Projekten. Positiv ist, dass man komplett freie Hand in der Betreuung seiner Kunden und der Projektarbeit hat und somit eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Kunden ermöglicht wird.

Die Zusammenarbeit innerhalb der Abteilung ist jedoch leider das genaue Gegenteil. Alle Fachberater:innen sind in ihren eigenen Projekten verhaftet und es findet nahezu kein Austausch statt. Schwierig ist dabei, dass man bei komplexeren Problemstellungen dann ebenfalls komplett auf sich allein gestellt ist. Die direkte Führungskraft wirkt nicht an individuellen Problemen in Projekten interessiert. Man ist also darauf angewiesen im Team bei einzelnen Personen "Klinken zu putzen", um an die benötigte Hilfe zu gelangen. Leider wurden und werden alle zu Einzelkämpfern erzogen, es findet kaum Wissenstransfer und Wissensmanagement statt.

Einzige Initiatoren für diese Prozesse sind die neuen Kolleg:innen und 1 - 2 Kolleg:innen, die schon mehrere Jahre da sind. Auch hier fehlt es am Commitment im Team, etwas zu verändern oder anzugehen, weshalb die Arbeitsatmosphäre frustrierend sein kann.

Kommunikation

Die Kommunikation bei HIS beschränkt sich global im Unternehmen auf eine wöchentliche Stand Up Mail der obersten Führungsebene. Innerhalb der Abteilung findet einmal wöchentlich eine Art Stand Up in virtueller Form statt.

Hierbei hatte ich nie das Gefühl, dass es ein echtes Austauschformat ist, sondern vielmehr erwartet wird, dass alle Kolleg:innen einfach einen schnellen Überblick zum aktuellen Stand der eigenen Projekte geben.

Berichtet man tatsächlich von offenen Baustellen oder Problemen, wird nicht weiter darauf eingegangen und von der Führungskraft wird auch kein ernstes Interessiere vermittelt, Unterstützung bereit zu stellen. Unterm Strich ist man also angehalten im Nachgang jemanden zu finden, der einem dann wirklich helfen kann. Diese Treffen hatten für leider mich nie einen Mehrwert.

Innerhalb des Teams erfolgt die Kommunikation ansonsten überwiegend die Chat, das der Großteil des Teams im Home Office arbeitet.

Kollegenzusammenhalt

Das Team ist mit circa 25 Personen relativ groß. Folglich gibt es eher ein paar kleine Grüppchen, in denen sich die Personen sehr gut miteinander verstehen, als ein großes Team. Meiner Erfahrung nach ist das bei der Teamgröße allerdings vollkommen normal.

Auffällig ist, dass die Kolleg:innen, die in den letzten 5 Jahren gestartet sind, irgendwie nirgends so richtig dazu gehören und quasi eine eigene Gruppe bilden, um sich auszutauschen. Auffällig ist auch, dass in den letzten Jahren auch ausschließlich Personen gekündigt haben und gegangen sind, die in diese Gruppe fallen (ca. 1 - 3 Jahre Zugehörigkeit).

Grundsätzlich sind aber alle Kolleg:innen, mit einer einzigen Ausnahme (von der jeder im Team weiß) nett und hilfsbereit, sofern man sie aktiv um Hilfe bittet.

Work-Life-Balance

HIS punktet auf ganzer Linie im Thema Arbeitszeit-Flexibilität. Das liegt vor allem daran, dass man (mittlerweile) komplett freie Hand hat, ob man Zuhause oder vor Ort in Hannover arbeitet, da es keine Mindestangabe mehr zu Präsenzzeiten im Büro gibt. Es hat allerdings extrem lange gedauert, bis HIS sich auf ein breitflächiges Home Office Angebot für alle Mitarbeitenden eingelassen hat. Corona hat hier natürlich "geholfen".

Auch der zentrale Standort am Steintor in Hannover ermöglicht für Pendler:innen, dass man flexibel zwischen Home Office und Arbeit vor Ort switchen kann, weshalb auch eine spontane Flexibilität gegeben ist.

Darüber hinaus kann man mit Gleittagen angesammelte Gleitzeit-Stunden jederzeit problemlos abbummeln; es gibt nie Probleme mit der Urlaubsplanung und es gibt auch keinen Druck, dass man trotz Home Office Möglichkeiten unbedingt ins Büro kommen soll.

Vorgesetztenverhalten

HIS hat in diversen Teams ein Problem damit, dass die Führungskräfte auftretende Probleme entweder an ihre stellvertretenden Arbeitsbereichsleiter:innen delegieren oder komplett aussitzen.

Es ist mir unbegreiflich, wie man Baustellen, die für die eigene Abteilung offene Geheimnisse sind, derart unbeachtet lassen kann. Konkrete Beispiele wären der fehlende Wissenstransfer zwischen alten und neuen Kolleg:innen (insb. in der Einarbeitung) oder das generelle Wissensmanagement in der Abteilung. Aber auch andere Themengebiete, die die direkte Zusammenarbeit mit den Kunden betreffen, wie die Verbesserung von Migrations-Prozessen in der Software-Umstellung in den Projekten, werden komplett liegen gelassen. Hier sind wir als Mitarbeitenden in der Verantwortung etwas zu bewegen (und haben das auch angestoßen), jedoch fehlt es komplett an Moderation durch die Vorgesetzten, diese Prozesse verbindlich ins Team zu tragen oder mitzugehen. Das ist schade und maximal frustrierend.

Wenn die Vorgesetzten an dieser Stelle nicht mitziehen, haben die Mitarbeitenden absolut nichts in der Hand, um etwas zu verändern. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Interessante Aufgaben

Die Tätigkeit als IT-Consultant / Business Analyst (intern "Fachberater") punktet vor allem durch Vielfältigkeit.

Man betreut mehrere Hochschulen in der Einführung eines Teilbereiches der Campus Management Software von HIS und beschäftigt sich daher sowohl mit technisch anspruchsvollen Aufgaben in der Datenanalyse und Datenmigration, als auch mit einer fachlich-inhaltlichen Beratung zum eigenen Teilbereich der Software.

Zusätzliche Tätigkeitsfelder sind der Schulungsbereich oder die Produktweiterentwicklung (Anforderungsmanagement, Fachdesigns, etc.).

Ich konnte mich jederzeit mit den Aufgaben identifizieren und die Zusammenarbeit mit (fast) allen Kunden hat jederzeit sehr viel Spaß gemacht! Man arbeitet mit den Kunden i.d.R. fast schon enger zusammen, als mit den eigenen Kolleg:innen.

Die Tätigkeit an sich ist klasse. Daher ist auch das Paket drum herum alleinig der Grund für meinen Job-Wechsel.

Arbeitsbedingungen

HIS arbeitet in einem uralten Gebäude, in dem man nur Mieter ist.

Es fehlt komplett an Sozialräumen, in denen man Pause machen kann. Es gibt lediglich veraltete Teeküchen-Zeilen. Pause macht man also am Platz oder außerhalb in der Stadt.

Es gibt regelmäßig Probleme mit Wasserschäden, defekten Wasserspendern, defekten Toiletten oder Abflüssen und der generellen Geruchsentwicklung im Zuge dessen. Es gibt nahezu wöchentlich eine Mail vom Team der Hausmeister zu Dingen, die nicht funktionieren. Das Gebäude ist eine einzige lebende Baustelle.

Im Sommer ist die Arbeit im Gebäude zwecks fehlender Klimaanlage unerträglich. Es gibt leider auch nur innenliegende billige Plissees oder Jalousien, keine außenliegenden Rollos (zwecks Denkmalschutz).

HIS unternimmt auf allen genannten Gebieten tatsächlich NICHTS. Immer mit der Argumentation, dass das Gebäude unter Denkmalschutz stehe und man nur Mieter sei. Wenn man Dinge, wie die Temperatur- oder Geruchsbelastung anspricht, wird man angehalten ein Hitze- oder Geruchsprotokoll anzulegen. Auch mit Denkmalschutz gibt es aber einige Dinge, bei denen man es selbst in der Hand hätte, etwas zu verändern...

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Im Jahr 2023 wurden erstmals mehrere Mülleimer zur Mülltrennung angeboten. Vorher konnte man eigenständig nur Papier von sonstigem Müll trennen, mehr jedoch nicht.

Ansonsten bemüht sich die HIS auf alle Fälle umweltfreundlich zu agieren (Dienstreise ausschließlich per Bahn/ÖPNV usw.).

Gehalt/Sozialleistungen

Es wird nach TV-L bezahlt. Das kann (je nach Eingruppierung bzw. Stufe) interessant sein, meist jedoch nur für die ersten Jahre, in denen man schneller in den Stufen aufsteigt.

Auf lange Sicht ist der TV-L für die Tätigkeitsbereiche in der IT (insb. in der IT-Beratung) nicht marktfähig. Höhergruppierungen sind selten möglich und die Stufenlaufzeiten im späteren Verlauf einfach zu lang, bis mal etwas spürbares passiert. Die stattfindenden Tarifverhandlungen bringen natürlich auch eine kleinere Anpassung nach oben, allerdings nur marginal.

Schwierig ist außerdem, dass man auch innerhalb eines Job-Gebietes bei HIS zwischen unterschiedlichen Entgeltgruppen differenziert, die Abgrenzungen dazwischen jedoch super intransparent für die Beschäftigten sind. Auch in direkten Einzelgesprächen mit der zuständigen Führungskraft kann einem nicht erklärt werden, warum andere Personen für denselben Job im Endeffekt zwei Entgeltgruppen mehr erhalten.

Image

Mein Eindruck ist, dass HIS im Vergleich zur Konkurrenz (im Bereich der Anbieter von Campus Management Software) gut wahrgenommen wird durch den Großteil der Hochschulen.

Ansonsten ist HIS eher unbekannt aus meiner Sicht (was nicht schlecht sein muss).

Karriere/Weiterbildung

Fachlich kann man sich zwar in unterschiedlichen Gebieten einbringen (Fachberatung, Schulung, Fachdesigns), jedoch ist die Abwechslung insgesamt auf das gesamte Unternehmen betrachtet dann doch eher gering.

Weiterbildungen sind eher standardisiert: Fachberater:innen werden früher oder später nach IREB Standard im Requirements Engineering zertifiziert (finde ich gut). Projektleiter:innen werden nach PRINCE2 zertifiziert. Zwischendurch gab es Standard-Schulungen zur Supportqualität o.ä.

Man kann HIS definitiv nicht vorwerfen, dass kein Geld in Weiterbildungen gesteckt wird. Es gibt jährlich definierte Budgets für diese Zwecke. Individuelle Schulungen sind aber leider eher die Ausnahme, aber auch nicht ausgeschlossen.

Karrieremöglichkeiten bestehen bei HIS ansonsten keine. Wer im Support ist, kann in die Fachberatung wechseln. Wer in der Fachberatung ist, für den ist Schluss. Es gibt nur wenige Führungspositionen, die fest verteilt sind.


Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

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