Toller Arbeitgeber - nicht so tolle Erfahrung mit den Führungskräften
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kritik lässt sich manchmal leichter schreiben als Lob, aber auch hier möchte ich mich äußern. Ich finde idealo ist von seinem Engagement, seinem Spirit, den die MA leben und weitertragen, durch seine Unterstützung und den Benefits einer der besten Arbeitgeber, bei dem ich jemals gearbeitet habe. Die Events, die immer wieder Möglichkeiten bieten sich mit anderen idealo auszutauschen suchen ihres Gleichen. Und ja, auch wenn es schwarze Schafe in einem 1.000 MA Unternehmen gibt, so hat idealo viele ungeschliffene Diamanten. MA, die sich engagieren, out-of-the-box denken und sich bemühen idealo jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Zu guter Letzt ist idealo ein ausnahmsloser Vorreiter in der Bekämpfung des Klimawandels: MA werden freigestellt, damit sie fürs Klima streiken dürfen, es werden nur lokale Lebensmittel, wie Milch, Müsli oder Kaffee bezogen und selbst mit dem Kaffeesatz wird der idealo-eigene Garten gedüngt. Weiter so, hier gibt es kaum bessere Unternehmen in Berlin.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich sehe die Kununu Bewertungen und ich sehe wie es Personen im Unternehmen gibt, die sich trauen auch mal kritisch Feedback nach oben zu geben. Ich sehe auch, dass die das HR Branding mit seinen Antworten um Schadensbegrenzung bemüht. Das ist ok und keiner will idealo angreifen oder schlecht machen aber was ich wirklich SCHLECHT an idealo finde ist, dass sich zu wenig, viel zu wenig mit Kritik auseinandergesetzt wird. Wenn ich höre, dass Führungskräfte Kritik "machmal auch mal aussetzen" müssen, dann läuft etwas falsch. Jeder wünscht sich eine FK, zu der man aufschauen kann, von der man lernen kann und die einem mit dem nötigen Respekt begegnet. Hört auf eure Leute!
Verbesserungsvorschläge
Es kann doch nicht sein, dass Personen im C-Level konstruktiv kritisiert werden, nicht einmal, nicht zweimal, sondern immer und immer wieder. Das gute Leute von idealo weggehen und am Ende des Tages keinerlei Konsequenz daraus gezogen wird. Es gibt Führungskräfte im C-Level, die ihre Führungserfahrung daraus ziehen, in dem sie einem MA auf dem Flur "Hallo" sagen und sich dann als sozialkompetente FK hinstellen. Es kann doch nicht sein, dass man einer Person, die eine ganze Abteilung mit krassem Kundenfokus führen sol, immer wieder erklären muss was diese Abteilung macht, wie Berechnungen zu verstehen sind, was Kundenfokus bedeutet oder an welchen Themen man gerade arbeitet? Was ist in dieser Abteilung in den letzten Jahren passiert? Es wurde ein Wasserkopf aufgebaut und (fast) keine wirklichen Verbesserungen wurden geschaffen. Visionen und Ideen werden im Monatsrythmus geändert und es gibt keine Konstanz, keine klare Linie. Das ist wirklich einfach nur traurig und ich hoffe wirklich sehr, dass diese Auffälligkeiten endlich mal bemerkt werden, denn sonst geht die Abwanderung und die qualitativ rückläufige Entwicklung immer weiter.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre bei idealo ist wirklich gut. Leider habe ich allerdings das Gefühl, dass die "idealo" Atmosphäre seit Corona und dem krassen Wachstum der letzten Jahre komplett verloren gegangen ist. idealo wird immer mehr zu einem Konzern mit entsprechenden Strukturen, langen Entscheidungswegen und bei einem Headcount von >1.000 Mitarbeitern fragt man sich nicht selten, was diese Leute überhaupt machen. "Skiving at work" beschreibt perfekt was sich jeden Tag bei idealo abspielt.
Kollegenzusammenhalt
Von Tag 1 bekommt man das Gefühl vermittelt Teil der "idealo-Welt" zu sein und nicht selten wir von dem starken und besonderen Zusammenhalt der "idealos" gesprochen. Durch Teamevents, ein paar Biere zum Feierabend oder andere Zusammenkünfte kann man bei idealo wirklich Kollegen zu Freunden machen. Beruflich können allerdings auch mal die Fäuste fliegen.
Work-Life-Balance
Bei idealo darf eigentlich jeder sein eigener Chef sein. Durch die Vertrauensarbeitszeit bei einer 40-Stunden Woche bestimmt man selbst wann man beginnt und wann man Schluss macht. Das ist toll und auch die Möglichkeit Remote zu arbeiten wird unterstützt. Leider wird diese Großzügigkeit des Arbeitgebers gerne und oft ausgenutzt und so habe ich nicht wenige MA kennengelernt, die sich vermutlich eher an einer 30-Stunden Woche orientiert haben.
Vorgesetztenverhalten
Ich war sehr glücklich bei idealo und bin nur sehr ungerne gegangen aber wenn man mit Führungskräften zusammen arbeitet, die eindeutig fehlenden Respekt an den Tag legen, sich an eigene Aufgaben nicht erinnern können und wirklich ausnahmslos immer zu spät in die Meetings kommen, dann kann man am Ende nur noch die Reißleine ziehen. Ich spreche hier nicht nur von alltäglichen Auseinandersetzungen, andere Meinungen oder fehlende Unterstützung. Ich spreche hier auch von verbalen Aussetzern und davon das vertrauliche Gespräche weitergeleitet werden. Es ist schon auffällig, wie viele gute Leute das Unternehmen verlassen und ich finde es sehr traurig, dass die Geschäftsführung bei idealo die Zeichen der Zeit nicht erkennt oder erkennen will. Es muss doch auffallen, dass viele Leute unzufrieden sind, sich beschweren und alles was man von der FK zurückbekommt ist "das man das auch mal aussitzen muss". Kritikfähigkeit gleich Null.
Ich kann nur jedem raten der sich bei idealo bewerben will: Die Wahl des Vorgesetzten ist wichtiger als die Wahl des Arbeitgebers! Und leider wisst ihr nach einem Gespräch nicht aus welchem Holz euer zukünftiger Chef/In geschnitzt ist.
Interessante Aufgaben
"Es gibt immer was zu tun" aber wenn die Aufgaben es nicht in den nächsten Sprint schaffen oder andere Abteilungen "voll" sind, dann gibt es auch mal nichts zu tun. Bei idealo kann man an vielen spannenden Aufgaben arbeiten und es dem MA interessant machen, leider werden die Aufgaben aus meiner Sicht oftmals zu stark von oben vorgegeben bzw. werden neue Ideen zu wenig unterstützt. Besorgniserregend finde ich manchmal, wie wenig Erfahrung aus dem E-Commerce bei idealo vorhanden ist.
Gleichberechtigung
Mal mehr, mal weniger. Aber es wird sich gekümmert. Stichworte: Inklusive Sprache, QUEER support etc.
Umgang mit älteren Kollegen
idealo ist ein sehr junger Haufen und viele "ältere" Kollegen gibt es nicht. Auch im Hiring spüre ich definitiv eine Konzentration auf die neue Generation.
Arbeitsbedingungen
Man hat alles, was man braucht. Ein State-of-the-art Office, die neuste Hardware wie MacBook, Lenovo, Bose Noise-Cancelling headphones und hochmoderne Bildschirme). Darüber hinaus bietet idealo Massagen, frisches Obst, guten Kaffee und vieles mehr an, damit es dem MA an nichts fehlt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr gut. idealo tut was und nimmt den Klimawandel ernst. Streikfreie Arbeitstage zur Klima-Demo gehören hier genauso selbstverständlich dazu, wie der alljährliche Kiez-Tag, an dem man sich um den eigenen Kiez (oder ganz Berlin) kümmert.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich war mit meinem Gehalt generell zufrieden. Natürlich: Mehr geht immer aber hier kann ich persönlich nicht viel meckern. Ich habe aber auch viele andere Geschichten gehört und persönlich miterlebt, dass Gehaltsverhandlungen einem Gang vors Tribunal gleichen. Anpassungen des Gehaltes an die Realwirtschaft versteht nicht jeder und auch hier muss um jeden Euro gekämpft werden.
idealo zahlt kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Es gibt allerdings einen kleinen Jahresbonus.
Image
idealo hat(te) ein gutes Image. Der Umzug und die Nähe zu Axel Springer ziehen idealo aber immer mehr in die AS Konzernlandschaft hinein. Kann Vor- und Nachteile bringen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt jedes Jahr kostenfreie Weiterbildungsangebote, die sich leider kaum erneuern. Weiterbildungen muss man selbst ansprechen und selbst wenn es der Führungskraft ein Müdes lächeln kostet, so hat man doch das Gefühl darum "kämpfen" zu müssen.