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imc 
Test 
& 
Measurement 
GmbH
Bewertung

Abwicklung oder Weiterverkauf? Das scheint hier die (Zukunfts-)Frage...

2,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei imc Test & Measurement GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Die letzten verbliebenen Kollegen abseits des Managements.
- Jobticket
- JobRad
- MobileOffice-Regelung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Hier gibt es mittlerweile leider zu viel berichten!

Am Wichtigsten sind hier die dauernden "Umstrukturierungen"
(=planlose Entlassungen) und ein ausgetauschtes Management zu nennen, welches vom Business der imc-spezifischen Messtechnik überhaupt keine Ahnung hat. Wenn überhaupt, herrscht dort Kompetenz in Selbstdarstellung und Zahlenjonglieren.

Es gibt weder Gewerkschaft noch einen Betriebsrat. Eigentlich ein Unding bei mehr als 200 Mitarbeitern. Aber wahrscheinlich auch gleichzeitig ein Hauptgrund für die Investoren bei imc einzusteigen und nicht bei einem der vielen anderen Messtechnikunternehmen.

Verbesserungsvorschläge

Ich habe leider sämtliche Hoffnung auf eine positive Zukunft der Firma imc verloren.
Mit dem vorhandenen Management ist eine Verbesserung für mich ausgeschlossen. Ernst genommen werden die ganzen Versprechungen ohnehin von kaum noch jemanden.
Die Stimmung ist komplett am Boden, und zwar quer durch alle Abteilungen.

Arbeitsatmosphäre

Nach unendlichen "Umstrukturierungen" und "Neuausrichtungen" herrscht leider nur noch eine Atmosphäre der Angst, geprägt von Ungläubigkeit und Resignation. Nicht nur in der Entwicklung, sondern quer durch die Abteilungen.
Unter den genannten Floskeln sind massenhafte Entlassungen und Managementaustausch durch dem neuen Investor "BatteryVentures" hörige Personen gemeint. Vertriebler, Ingenieure, Werker und Manager, die zumindest noch etwas Ahnung von den imc-Produkten hatten, wurden entlassen. Teilweise mit weit über 30Jahren Betriebszugehörigkeit. Dieses Wissen ist weg und nun wundert man sich, dass völlig unrealistische Investoren-Ziele nicht erreicht werden. Das Ganze dient dann sehr gut, um diese "Umstrukturierungen", "Neuausrichtung" und Co. ohne Ende immer wieder neu zu rechtfertigen, da die Ziele ja nie erreicht werden (können). Woher genau die Hunderttausenden von Euro kommen, die für Abfindungen, Anwalts- und Gerichtskosten fällig sind, wird nicht kommuniziert!
Bezeichnend ist außerdem, dass nach Verkündung der Entlassung dutzender Mitarbeiter aus dem Nichts, man nun wieder einmal "zuversichtlich in die Zukunft blickt". Blanker Hohn!

Kommunikation

Seit der Übernahme durch den US-Investor wird nach vorn hin so getan, als hätte man ein Interesse an Transparenz und würde versuchen, die Mitarbeiter mitzunehmen. Es gibt seit dem beispielsweise regelmäßig Mitarbeiterversammlungen via Teams und monatliche Abteilungs-Townhalls. Das ist eigentlich als Plus-Punkt zu werten.
In trauriger Regelmäßigkeit werden hier jedoch neue Organigramme veröffentlicht. Es werden einige Umsatzzahlen genannt. Nachvollziehbar sind die häufig nicht. Infos zu Gewinn gab es noch nie.
Interessant wäre für viele, wie das neue Konstrukt mit Gewinnabführungsverträgen zu der T&M Holding und der "Muttergesellschaft" AxiometrixSolutions wirklich funktioniert. Das Thema wurde in einer solchen Veranstaltung hemdsärmlich mit der Ansage abgebügelt, dass man sich um Verkaufspreise keine Gedanken machen bräuchte.
Allgemein hat man das Gefühl, dass es dort nicht mehr um Produkte, tolle Projekte, Würdigung von Leistungen einzelner Mitarbeitern geht. Vielmehr ist nur noch die Redevon "Lean", "Opportunities", "5S", "Growing is fun", und anderen Abartigkeiten, mit denen sich (wenn überhaupt) nur die oberste Elite dank deren Boni identifizieren kann.

Kollegenzusammenhalt

Unter den Kollegen "ganz unten" bis hin zu den Teamleitern und einzelnen wenigen Abteilungsleitern sehr gut. Es ist eigentlich das Einzige, was die eingefleischten Kollegen überhaupt noch in der Firma hält! Natürlich bröckelt inzwischen auch das, da irgendwann am Ende doch jeder an sich selbst denken MUSS. Insbesondere wenn die Teams durch die nächste "Umstrukturierung" zerstört werden. Denn sie kommt gewiss!

Work-Life-Balance

Noch gibt es Gleitzeit für die Allermeisten in allen Abteilungen.
Im Zuge der Einführung von "LeanProduction", "5S" und anderen tollen modernen Arbeitsweisen besteht jedoch zumindest in der Produktion die Angst, dass diese Freiheiten bald aufgeben werden müssen und früher oder später womöglich Schichtbetrieb eingeführt wird.

Tatsächlich erfolgt seit 2019 eigentlich ununterbrochen ein endloser Umzug im Haus. Die Planung hier für ist unterirdisch bzw. nicht existent und wird auch nicht wirklich kommuniziert. Aktuell wissen viele nicht, wo, mit wem und in welchem Ambiente, sie in wenigen Wochen arbeiten dürfen. Auch nicht, wie lange man dann an Ort und Stelle verweilen darf. Für viele scheint das Ganze mehr, wie ein "Hübschmachen" für den Weiterverkauf von imc oder des ganzen Konstrukts AxiometrixSolutions zu sein.

Ansonsten gibt es (noch) sehr freizügige MobileOffice-Regelungen von 2-3 Tagen Anwesenheit pro Woche. Ernsthaft kontrolliert wird das nicht. Die meisten sind in dieser Hinsicht vogelfrei.

Kaffee, Mineralwasser und Apfelschorle gibt es gratis.

Vorgesetztenverhalten

Allgemein eher distanziert. Auch früher schon.

Informationen werden mitgeteilt und durch gesetzt. Etwaige sachlich vorgetragene Kritik oder Befürchtungen werden zwar angehört, aber auch direkt abgebügelt, ignoriert oder die Schuld auf andere Vorgesetzte oder Abteilungsleiter geschoben. Unbequeme Wahrheiten sind generell ungern gehört und sorgen zeit nah für persönliche Nachteile der sich äußernden Personen.

Nach all den Entlassungen der letzten Monate kann oder möchte man vielen Vorgesetzten nicht mehr ins Gesicht schauen. Mit jeder Etage höher geht außerdem ein großes Stück an Empathie verloren. Das ist vermutlich normal in größeren Konzernen, aber für ein ehemaliges Familienunternehmen, wie imc mehr als ungewohnt und leider immer noch sehr erschreckend.
Es gibt praktisch keine nennenswerte Wertschätzung für gute Leistungen. Wurde etwas erreicht, wird es vom Management förmlich aus den Händen gerissen und damit vor diversen Gremien "geglänzt".

Interessante Aufgaben

Die gab es definitiv und gibt es vereinzelt noch. Das Einsatzgebiet der imc Produkte ist (oder war) sehr sehr groß und vielseitig.
Da das ausgetauschte und verbliebene Management jedoch nicht gerade durch technische Kompetenz glänzt, gibt es nun weder echte Führung noch Fortschritt. Es gibt auch keine echte Vision. Roadmaps werden alle paar Monate den letzten "Umstrukturierungen" und "Neuausrichtungen" angepasst. So kann man weder entwickeln, noch lang- oder mittelfristig wachsen. Die Frage ist, ob es für das Überleben reicht...
Ob es mit der verbliebenen halben Entwicklungsmannschaft und deren entsprechender Motivation noch interessante Aufgaben geben kann, die tatsächlich auch realisierbar sind, steht in den Sternen. Aufgrund all des verlorengegangenen Know-Hows, ist Skepsis hier mehr als angebracht.

In neu eingeführten Boards werden tagtäglich die gleichen Probleme doppelt und dreifach reported und an die Wand geheftet. Immer wieder. Es gibt keine echten Lösungen seitens des Managements. Entlastungen kommen in der Regel durch die Produktionsmitarbeiter.

Gleichberechtigung

Hier gibt es weniger zu meckern. Nach dem Outing eines Mitarbeiters, wurde beispielsweise eine m/w/d-Toilette eingerichtet.

Ernsthafte Aufstiegschancen sehe ich weder bei Frauen noch bei Männern als gegeben. Alle höheren Positionen wurden zuletzt von Externen besetzt, ohne jeden Bezug zur Messtechnik-Branche oder zu den imc-Produkten. Nach kurzer öffentlicher Recherche scheint es, als könnte ein Netzwerk hinter all diesen Neueinstellungen stehen. Es wäre nicht verwunderlich, würden Viele nach absolvierter "Mission" weiterziehen.

Umgang mit älteren Kollegen

Im Zuge der "Umstrukturierungen" wurden teilweiße Kollegen mit weit über 30Jahren Betriebszugehörigkeit entlassen. Ohne Vorwarnung!

Es gab mehrfach Neueinstellungen von "älteren" Leuten (geschätzt 50+).
Diese wurden aber häufig mit Ende der Probezeit auch wieder entlassen.

Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen...

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind gut. Die Büros sind modern. Ausstattung der Rechner aktuell. Wenn man etwas neues braucht, muss man sich selbst melden, sonst passiert nichts. In der Regel bekommt man das dann aber auch.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Praktisch nicht vorhanden. Bei der Produktentwicklung spielten Umweltanforderungen nie eine Rolle. Es wird weiterhin fleißig geklebt und Elektronik vergossen. Wirtschaftliches oder zumindest kostengünstiges Recycling sind somit praktisch ausgeschlossen.
Einen zweiten Stern gibt es für gute Servicetätigkeiten, da dort zumindest für eine sehr lange Lebensdauer der Geräte gesorgt wird.

Nicht mal während der explodierenden Energiepreise (2022) wurde darum gebeten, die Heizung (über Nacht) oder Klimaanlagen zu reduzieren, die Rechner täglich runter zu fahren oder Licht auszuschalten. Die Türen stehen Tag und Nacht offen. Allein aus der Sicht des Brandschutzes müssen in anderen Firmen sämtliche Bürotüren nachts geschlossen sein.
Bei imc: egal.
Mülltrennung existiert nur in der Produktion/Wareneingang, für Elektro-und Metallschrott sowie für Gefahrstoffe. In den Büros (und Kaffeeküche) landet alles in einem Mülleimer.
Ununterbrochene Umzüge der Abteilungen von A nach B und zurück zu A über C zeugen ebenfalls nicht gerade von einem Nachhaltigkeitsgedanken.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist in Ordnung. Schätzungsweise mittlerer bis unterer Durchschnitt,
je nach Erfahrung und Verhandlungsgeschick. Gehaltstransparenz ist in keiner Weise vorhanden. Gehaltserhöhungen sind willkürlich und individuell und werden in der Regel nicht begründet.
Einzelne Mitarbeiter haben Zielvereinbarungen. Auch diese Ziele sind in der Regel undefiniert oder zumindest schwammig definiert. Es ist außerdem unklar wer und warum jemand eine Zielvereinbarung erhält und warum der Kollege nebenan mit der gleichen Tätigkeit keine bekommt.

Es gibt Fahrradleasing und das BVG-Job Ticket mit Zuzahlung.
Einzelne ausgewählte Mitarbeiter erhalten sogar Firmenwagen, auch ganz ohne Außendiensttätigkeit. Scheinbar auch Verhandlungssache.

Es gibt eine betriebliche Altersvorsorge mit der gesetzlichen Mindestzuzahlung. Intern beworben wird diese jedoch nicht.

Es werden regelmäßige Sehtests und regelmäßige Sprechstunden mit einem Betriebsarzt angeboten.

Es gibt keine Kantine und auch keine Zuzahlungen für (Betriebs-)Restaurants in der Umgebung.

In der Produktion gab es eine Inflationsausgleichsprämie. In anderen Abteilungen nicht. Ob das rechtens ist, wird von vielen bezweifelt...

Image

imc hatte mal einen sehr guten Ruf, bei nationalen und internationalen Kunden ebenso wie bei Lieferanten. Früher hätte man hier mindestens 4 Sternevergeben.

Seit dem neuen Investor und diverser "Umstrukturierungen" auch im Bereich von Einkauf, Produktion und Finance leidet jedoch häufig die Liefertreue. Solche hausgemachten Probleme konnten während Corona noch gut mit gestörten Lieferketten begründet werden. Heute(02/2024) reichen solche Floskeln aber nicht mehr, um das Missmanagement und Fehlplanungen zu rechtfertigen. Somit sind Kunden natürlich zunehmend unzufriedener...

Die Produktqualität ist dank der guten Arbeit und hohen Qualifikation der Produktionsmitarbeiter bisher auf einem sehr hohen Level geblieben.

Karriere/Weiterbildung

Um Weiterbildung muss sich selbst gekümmert werden. Die Chancen stehen dann auch nicht schlecht, diese zu erhalten. Echte Vorgaben oder
Wünsche, wohin sich Mitarbeiter entwickeln sollen, gibt es jedoch nicht, da es ja auch keine echte Vision mehr gibt, wo man als Firma eigentlich hin möchte oder dank Investor hin muss.

Es gab monatelanges (Eigen-)Loblied über die Einführung der Udemy Lernplattform, da es sonst lange Zeit keine News aus der Entwicklung gab. Als echte Weiterbildung würde ich das jedoch nicht bezeichnen...

Seit Investoren-Übernahme werden in unregelmäßigen Abständen mittelmäßige Englischkurse angeboten. Diese finden online und in Gruppen statt. Dass der Lernerfolg dabei höchstens mäßig ist, kann sich jeder selbst denken. Auf höherer Ebene oder mit sehr guten Beziehungen gibt es auch Einzelkurse.

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