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JTL-Software 
GmbH
Bewertung

Schatten oder Licht?

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2021 bei JTL Software GmbH in Hückelhoven gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Halbwegs flexible Arbeitszeiten (Kernarbeitszeit darf ich - aus welchen Gründen auch immer - nicht nennen), HomeOffice, Laptops

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Leere Versprechungen schon bei der Bewerbung.

Teils zu viele Projekte/Baustellen parallel bei chronisch zu wenigen Mitarbeitern, daher dementprechend fast permanent zu hohe Auslastungen und schlechte Ergebnisse, z.B. Tretminen-Updates, die bei Kunden den Betrieb blockieren können. Die Arbeitsatmosphäre ist stressbedingt zwischen nicht gut bis toxisch - sowohl auf Vorgesetzte und teils auch auf Kollegen bezogen.

Teams mitunter grenzwertig knapp besetzt. Fällt dann nur mal einer aus oder ist in Urlaub, steigt die ohnehin hohe Belastung für die übrigen Kollegen - auch schonmal über viele Wochen oder Monate am Stück hinweg.

"Goodies" sind manchmal nicht gerade so strukturiert, dass diese auch alle Mitarbeiter jenseits von Städten nutzen können. Hier sollte man die entsprechenden Anbieter auch unter diesem Gesichtspunkt besser evaluieren.

Nach schlechten Bewertungen wird von einem JTL-Mitarbeiter aus dem "Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung" eine alte 5 Sterne-Bewertung aktualisiert. Mehr muss man nicht wissen...

Verbesserungsvorschläge

Bei Supportpaketen eine Limitierung einführen. Manche Kunden machen ein Ticket auf und eröffnen danach beinahe täglich Folgetickets, um auf das ursprüngliche Ticket hinzuweisen, weil sie "24 Stunden Reaktionszeit" als 24 Zeitstunden statt 3 x 8 Arbeitsstunden = 3 Werktage interpretieren. Andere lassen sich offenbar über ein Supportpaket regelmäßig die Funktionen von Wawi & Co. erklären. Solche Kunden sollten z.B. auf Seminar- oder Webinarangebote verwiesen werden.

Die Teams UNBEDINGT mit der benötigten Mannstärke ausstatten und/oder die nervtötende Telefon-Hotline endlich abschalten anstatt sich darauf zu verlassen, dass die vorhandenen Mitarbeiter in Kombination mit Druck von untauglichen Vorgesetzen, die nur stupide Zahlen (Tickets, Anrufe etc. ) auswerten, das schon schaffen werden.

Bei Führungskräften auch auf Führungskompetenzen achten, daran mangelt es häufiger. Zumal manche Führungskraft offenbar nur eine ist, weil der Posten irgendwann mal vakant war und man wohl gerade keinen anderen Kandidaten hatte. Zuletzt wurde beispielsweise aus einem HR-Manager ein Event-Manager. Wie geht das?

Sich mal an manchen Service-Partnern oder Mitbewerbern orientieren, die besser mit dem Personal umgehen. Aber in Sachen Stress ist es da häufig auch nicht viel besser. Wirklich skurril, denn üblicherweise sind in der Software-Branche die Software-Hersteller positiv führend. In diesem Fall ist es nicht so. Kann ich beurteilen, da ich wenige Jahre zuvor auch mal für einen Service Partner tätig war.

Einmal die Werte (oder sind es doch nur Buzzwords?) wirklich durch alle Abteilungen hindurch leben, die man sich aufs Revers schreibt. Sofern man noch welche hat.

Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit - nach innen wie nach aussen.
Noch so viel mehr, aber das hier ist hier nur eine Bewertung und keine Unternehmensberatung.

Arbeitsatmosphäre

In vielen Fällen sehr gestresst, da es chronisch an Kollegen mangelt, was mich angesichts der Arbeitsbedingungen aber nicht wundert. Spaßeshalber werden auch Kollegen mal eben in der Urlaubszeit auf andere Teams verteilt, so dass man schonmal die gleiche Arbeit über viele Wochen und Monate mit 50% des Personals macht.

In meinem Fall sah es gen Ende so aus, dass ich als chronisch kranker Schwerbehinderter gar notwendige Arztbesuche unterließ, da man ja wußte, dass aus den Tagen mit Abwesenheit die Tickets zusätzlich warten werden.

Nach dem Ausscheiden bei JTL im März 2022 bin ich - nach über 12 Monaten - noch immer damit beschäftigt, mich gesundheitlich irgendwie zu erholen. Das ist der JTL-Effekt. Nun weiß ich, warum ich manche Kollegen nie kennengelernt habe, da diese schon zu Beginn seit Monaten erkrankt waren.

Come in and burn out!

Kommunikation

Es gibt das eine oder andere Meeting, wovon man aber manche auch sicher streichen oder verkürzen könnte. Und man muss sicher auch nicht in MS Teams in unzähligen Teams drin sein, nur damit man nichts aus anderen Abteilungen verpasst. Relevante Informationen / Neuigkeiten sollten den Mitarbeitern gebündelt mitgeteilt werden.

Die Bewertung mit dem Titel "Hier flieht aktuell jeder der kann. Und das zu Recht!" dürfte nach meinen Erfahrungen die aktuellen Zustände jedenfalls auch zutreffend beschreiben. Dass sich angeblich plötzlich "viel" geändert haben soll, halte ich für ein Märchen.

Kritische Bewertungen auf Kununu läßt man schonmal gerne unter fadenscheinigen Begründungen deaktivieren. Ich bin im Frühjahr 2022 raus, hatte aber bereits zuvor in 2021 bewertet und mich daneben noch intern um Alternativen bemüht, aber das war alles nichts Halbes und nichts Ganzes.

Und wie man z.B. an dem Thema Weiterbildung sieht, das bereits seit Jahren von (Ex-)Mitarbeitern kritisiert wird, dauern selbst solche eher kleinen Veränderungen in dieser Firma nicht nur Jahre, sondern wohl mindestens Schaltjahre. Ich halte es auch für unwahrschenlich, dass sich daran in absehbarer Zeit irgendwas ändert.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der eigenen Teams mehr oder weniger gegeben. Außerhalb davon auch schonmal nicht bis hin zu einer Ellbogenmentalität zwischen verschiedenen Teams / Abteilungen. Vor allem manche Leute aus Teams rund um das Hauptprodukt Wawi wirken schonmal abgehoben.

Gegenüber Geschäftsführung und Vorgesetzten fehlen auf jeden Fall ein BETRIEBSRAT und eine SCHWERBEHINDERTENVERTRETUNG als Regulativ, um ein dringend benötigtes Gleichgewicht gegenüber den "Führungskräften" im Sinne der Arbeitnehmer herzustellen. Gerade auch jetzt nach dem Einstieg sog. Investoren.

Work-Life-Balance

In meinem Fall wurden weniger als 40 h vereinbart. Im Sommer 2021 habe ich durch Urlaube und sonstige Ausfälle von Kollegen aber immer 40h und mehr gemacht. Somit habe ich 16-20 Tage extra für nichts geleistet. Das wurde später im Mitarbeitergespräch natürlich sehr begrüßt. Denn Überstunden wurden weder erfasst noch ausgeglichen. Also am besten zur passenden Zeit mit der Arbeit anfangen und immer PÜNKTLICH aufhören, auch wenn das Ticketsystem aus allen Nähten platzt oder die Kunden - wie so oft - beklagen, dass sie an der Hotline niemanden erreichen oder ein Rückruf nicht stattgefunden hätte.

Man sollte den Support und da vor allem den Connector-Support meiden, wenn man von seinem Leben neben der Arbeit noch etwas haben will. Mancher Anruf kurz vor Feierabend kann sonst schonmal alleine zu z.B. 1-2 Überstunden am jeweiligen Tag führen. Deshalb am besten rechtzeitig gegen Arbeitsende selbst den Hotline-Unfug deaktivieren und den Feierabend einläuten.

Kurzum, man muss für die Balance selbst sorgen, damit man noch ein Life und nicht nur Work hat.

Vorgesetztenverhalten

Leider eher schlecht. Man wird schon bei der Bewerbung mit leeren Versprechungen in die Falle gelockt und später, wenn man bereits kündigen will, mit ebensolchen auch an Bord gehalten.

Versprechen aus z.B. dem Vorstellungsgespräch werden leider allzu häufig nicht eingehalten. Daher am besten jede mündliche Absprache schriftlich festhalten und abzeichnen lassen. Das stärkt natürlich nicht gerade das Vertrauen zu solchen Vorgesetzten.

Ansonsten ein verknapptes Onboarding, primär lernte man die Kollegen und paar Systeme kennen, mit denen gearbeitet wird, danach eher Funkstille. Man ist man primär damit beschäftigt, personell Nachschub zu organisieren anstatt das vorhandene Personal zu halten. Innerhalb eines Jahres betrug die Erfolgsquote für unser Team dabei aber sage und schreibe 0,0. Inzwischen ahne ich warum...

Interessante Aufgaben

Die gäbe es schon, allerdings frisst das Tagesgeschäft ide verfügbare Arbeitszeit- und -kraft auf. Außerdem ist es auch manchmal langweilig oder nervig, den Leuten häufig die gleichen Textbausteine schicken zu müssen, da Dokumentationen unvollständig, schlecht zu finden oder schlecht strukturiert sind. "Super" ist auch jedes Mal, wenn alte Bugs in neuen Versionen wieder auftauchen. Stimmt es da beim Deployment nicht oder schon in der Entwicklung?

Bei mir lief es am Ende auf einen übermäßig stressigen Support-Job mit u.a. Telefon-Hotline (wie im Callcenter, komplett irre!), Tickets und Fernwartung hinaus. So muss sich eine Zitrone beim Auspressen fühlen.

Zahlende Support-Kunden maulen auch schonmal rum, wenn man ihnen binnen weniger Minuten die Lösung per Mail schickt anstatt sie wie ein persönlicher "Betreuer" anzurufen und per Teamviewer für sie ein paar Klicks zu machen.

Mittlerweile weiß ich von einem meiner Ärzte, dass die Arbeitsorganisation im Support bei JTL offenbar dermaßen übel ist, dass fast alle äußern Faktoren für Burnout erfüllt sind. Kommen dann noch innere Faktoren dazu, ist der Burnout eigentlich vorprogrammiert.

Gleichberechtigung

Es werden keine Unterschiede wegen irgendwelcher Merkmale gemacht. Das merkte man leider auch bei manchem Kollegen bzw. mancher Kollegin mit grenzwertiger Qualifikation für den Job aus anderen Teams, die dann u.a. mir auf die Nerven gingen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt einige ältere Kollegen, ergo offenbar kein Problem. Zumindest, solange diese funktionieren. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass jemand diesen stressigen Job länger als wenige Jahre durchhält.

Natürlich gibt es Positionen, die auf "-Leiter" oder "-Manager" enden und in Sachen Stress und Auslastung eher im unteren Drittel der Skala liegen dürften.

Arbeitsbedingungen

Hardware usw. alles gut, aber man muss diese auf eigene Kosten und Zeit im Büro abholen und später nach seiner Kündigung auch selbst zurückbringen.

Software eingeschränkt durch Domäne. Auf Anfrage kann man aber vom Admin zusätzliche benötigte Programme installieren lassen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Derzeit werden durch HomeOffice viele Fahrten und viel Energie in Gebäuden eingespart.

Ob man z.B. einen GdB hat, ist irrelevant - man bekommt die gleiche Arbeitslast wie alle anderen aufgedrückt - friss oder stirb...

Siehe ansonsten unter Arbeitsatmosphäre den Punkt mit Arztbesuchen.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt geht immer besser, aber durchaus in Ordnung für den Aufgabenbereich.

Die zusätzlichen Sozialleistungen sind leider mitunter bürokratisch überladen (Kassenbons sammeln etc.) und das Jobrad ist dort lediglich eine Gehaltsumwandlung. Wirkte auf mich alles in allem eher nach Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung als nach Bonus / Sozialleistung.

Der beste Bonus wären aber ausreichend Mitarbeiter in den Teams, damit neue nicht vor allem ausgepresst werden, bis sie gesundheitlich auf der Strecke bleiben, wenn sie zu spät kündigen.

Image

Bei Neukunden meistens generell positiv, was wohl vor allem am Attribut "kostenlos" liegt, auch wenn es eher dem Freebie-Modell entsprechen dürfte. Altkunden, die schon "Abenteuer" erlebt haben, sind etwas vorsichtiger, z.B. bei Updates der Software, die auch schonmal den Betrieb vorübergehend mehr oder weniger stark beeinträchtigen oder lahmlegen können.

In sozialen Medien, Forum usw. kocht es auch schonmal hoch. Dem begegnet man aber nicht durch Verbesserung von Software und Abläufen, sondern durch "Kommunikation". Man läßt also z.B. eine eigens dafür eingestellte Mitarbeitern die Wogen in sozialen Medien glätten anstatt die eigentlichen Probleme zu lösen.

Für mich persönlich ist JTL die mit Abstand übelste Firma, in der ich je gearbeitet habe und ich werde penibelst darauf achten, NIE WIEDER bei einer Firma zu landen, die in irgendeiner Form irgendwas mit dem JTL-Kram zu tun hat.

Karriere/Weiterbildung

Nichts, auch wenn anfangs anderes besprochen und vereinbart worden war. Irgendwann kam eine Kollegin mit dem Thema Englischkurs um die Ecke, was in heutiger Zeit eher lächerlich ist. Man erhielt zwei Links zu irgendwelchen Tests, den Kurs habe ich aber nicht mehr mitbekommen. Zumal mein Englisch für diesen Job eh mehr als ausreichte.

Daher vor allem monotones und zugleich massiv stressiges Tagesgeschäft, da grundlegende Veränderungen mangels Zeit/Kollegen nicht möglich sind.

Weiterbildungen und Zertifizierungen gibt es nicht, höchstens auf Anfrage zum eigenen Produkt-Portfolio. Man sieht es lieber, wenn die Mitarbeiter primär schuften, schuften, schuften und ihre Weiterbildung nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub erledigen - wenn sie dann noch Zeit und Kraft dafür übrig haben. Insofern ist diese Firma beruflich eher eine Sackgasse als eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Der ideale Ort also, um seine berufliche Laufbahn zu beenden und stressbedingt seine Gesundheit zu ruinieren.

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