Am Ende bin ich nur noch mit Bauchschmerzen hin
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die höhenverstellbaren Schreibtische und die Laptops, ebenso wie der Personalrabatt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider sehr vieles, wie man nachfolgend lesen kann.
Am Anfang war alles gut, jedoch änderte sich das vergleichsweise schnell. Ein Kollege sagte einst zu mir, dass man bei Junge erst so richtig angekommen sei, wenn man 3 Jahre überstanden hat. Tatsächlich ist innerhalb der Zeit die Fluktuation sehr hoch.
Verbesserungsvorschläge
Das interne Motto "Wir wollen, dass es dir gut geht" ist für mich ein schlechter Witz. Hinweise darauf, dass es einem NICHT gut geht, werden nicht ernst genommen, bis man zusammenbricht.
Trotz etlichen Gesprächen dazu, dass die Arbeitslast zu viel ist, wurde noch mehr drauf gelegt und behauptet, dass da noch freie Kapazitäten wären. Oh Wunder, nach dem ich weg bin, wurden für meine Stelle zwei ausgeschrieben.
Wie heißt es so schön? Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken. Vorgesetzte müssen anständig geschult werden, auch für schwierige Situationen. Zudem kann es nicht sein, dass es bei Problemen heißt, dass man sich irgendwann mal darum kümmert oder einen Termin einberuft, der mehrere Monate in der Zukunft liegt. Bis dahin wird es idR. nur schlimmer, nicht besser.
Arbeitsatmosphäre
Vorn herum sind alle nett und freundlich - vor allem natürlich am Anfang, hinten rum sieht das ganze aber sehr anders aus. Die Verwaltung in Lübeck hat ein schönes Gebäude, in dem man sich wohlfühlen kann. Einige Kollegen sorgen jedoch für Bauchschmerzen.
Kommunikation
Es kommt immer drauf an, wen man fragt und mit wem man wie steht. Unterschiedliche Abteilungen erhalten unterschiedliche Informationen zum gleichen Thema, zudem läuft die Kommunikation meistens an die Vorgesetzten und da bleibt einiges auf der Strecke, wird in den Mails übersehen etc. . Wenn man gut vernetzt ist, erfährt man natürlich mehr. Transparente Kommunikation sieht anders aus.
Kollegenzusammenhalt
Es wird immer gesagt, dass man nur Bescheid sagen solle, wenn man Unterstützung braucht. Macht man das, passiert jedoch recht wenig.
Work-Life-Balance
Überstunden waren in meinem Bereich normal. Ein Abbau jedoch quasi nicht möglich, da die Arbeitslast insgesamt zu hoch war.
Meine Vorgesetzten haben auch Abends, an ihren freien Tagen und am Wochenende gearbeitet. Wenn andere Kollegen das ebenfalls gemacht haben, wurde das wohlwollend hingenommen. Auch krank zur Arbeit zu kommen oder im Homeoffice zu arbeiten war quasi gern gesehen, da so nichts liegen bleib. Nach Urlauben oder Ausfällen wurde oftmals betont, wie viel doch liegen geblieben sei und wie schrecklich es war, das alles auffangen zu müssen. Erholt kommt man so nicht zurück.
Vorgesetztenverhalten
Abteilungsleitung und Teamleitung waren nicht einer Meinung und die Reiberein zwischen den beiden wurden an anderer Stelle ausgelassen.
Auch nach mehrmaliger Mitteilung, dass die Arbeitslast zu viel ist an der Stelle hieß es nur, dass ich mich wohl besser strukturieren müsse und ansonsten halt was liegen bleibt (wofür man aber von anderen Stellen wieder auf den Deckel bekommt). Es gibt zwar regelmäßige Feedbackgespräche, aber diese werden nur halbherzig wahrgenommen seitens der Vorgesetzten und ob man die hat oder nicht macht auch nicht wirklich einen Unterschied.
Interessante Aufgaben
Ich hatte immer wieder neue Aufgaben und kein Tag glich dem anderen. Das immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen hat mir Spaß gemacht.
Gleichberechtigung
Die meisten Führungskräfte sind Frauen, der Wiedereinstieg nach Elternzeit ist auch möglich.
Arbeitsbedingungen
Ich habe im Großraumbüro gearbeitet. Es gibt höhenverstellbare Schreibtische. Viele Mitarbeiter haben Laptops und sofern notwendig auch Handys. Nicht alle Bereiche sind klimatisiert, in den nicht klimatisierten Bereichen muss man um Ventilatoren quasi kämpfen.
Parkplätze gibt es, aber nicht in ausreichender Zahl. Im Winter werden diese auch nicht geräumt. Es kommt also vor, dass man dort über eine einzige Eisbahn schlittert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Während der Wegfall von Müllbeuteln in der Verwaltung gefeiert wurde, weil man damit so viel für den Umweltschutz tue, werden im Geschäft massig Lebensmittel entsorgt. Allgemein wird lieber weggeworfen statt aufzuarbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter der Kollegen, auch bei ähnlichen Positionen, unterscheiden sich extrem. Ab dem zweiten Jahr Betriebszugehörigkeit erhält man eine Jahressonderzuwendung à la Weihnachtsgeld, welche aber auch dann noch einmal nach Betriebszugehörigkeit gestaffelt wird.
Wenn man nicht krank ist, erhält man nach einem Jahr einen Schlüsselanhänger, bis man irgendwann einen Urlaubstag erhält. Das setzt Anreize an der falschen Stelle, so dass Kollegen auch krank zur Arbeit kommen oder Dinge verschleppen.
Befördert werden aus meiner Sicht die Personen, die schon länger da sind. Kollegen, die noch nicht so lange im Unternehmen sind, sollen erst einmal ankommen und andere hätten erstmal Vorrang.
Karriere/Weiterbildung
Junge hat einige Duale Studenten. Zudem gibt es die Junge Academy, hier findet man einiges an Schulungen. Verständnis für die Teilnahme war in meiner Abteilung aber nur semi vorhanden (immerhin kann man in der Zeit ja nicht arbeiten), obwohl diese zuvor sogar in den Jahreszielen definiert wurden.