Die schönsten Jahre meines Lebens! Ach nein, kam mir nur so lange vor. So lang war's gar nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen, aber die kommen und gehen ja auch. Der Großteil der Besetzung spricht fließend Sarkasmus, unanständige Witze waren immer gern gesehen. An dieser Stelle grüße ich den Betriebsrat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben. Ach und die Fenster gingen ganz auf und keiner ist rausgesprungen, das ist doch was Gutes? Gratis Parkplätze reißen da aber auch nicht mehr viel.
Verbesserungsvorschläge
Da gibt es glaube ich nicht mehr viel zu retten.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre wurde gefühlt von Tag zu Tag schlechter. Viele Kollegen waren sich einig, dass sie nicht mehr gerne zur Arbeit gehen. Eigenkündigungen waren die Folge - meine inklusive.
Kommunikation
Kommu.. was? Gab es quasi nicht. Es musste außerhalb des Raumes oder der Abteilung kommuniziert werden? Dagegen war "Stille Post" Kinderkram. Dabei wird wenigstens irgendwas weitergesagt.
Kollegenzusammenhalt
Diese ganzen Verrückten waren der eigentlich das Beste an dem Job. Leider hat sich auch das Kollegium in den letzten Monaten sehr gespalten und man wusste zuletzt nicht mehr ganz, wer auf welcher Seite steht. Ich vermute, ein paar Leute haben auf der dunklen Seite Kekse erwartet.
Work-Life-Balance
Ein Großteil der Kollegen wurde immer mehr ausgenommen, bei manchen ging der Tag nicht selten von 7 bis 21 Uhr. Die Belastbarkeit wurde besonders bei den Älteren maßlos überschätzt bzw es war dem Vorgesetzten schlichtweg egal.
Vorgesetztenverhalten
Ja was soll ich dazu sagen. Der Ton macht die Musik. Wenn ich als GF in ein Unternehmen eintrete und dieses zu meiner eigenen Firma nach genau meinen Vorstellungen ummodele, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn die Angestellten mich nicht mit Sekt und rotem Teppich begrüßen. Unbequeme Abteilungsleiter werden nach Belieben vor die Tür gesetzt. Das "Du" wurde nicht angeboten, sondern vorausgesetzt.
Interessante Aufgaben
In meinem Fall mehr als eintönig, war vielleicht bei Anderen nicht so. Habe mich sehr unterfordert und überflüssig gefühlt.
Gleichberechtigung
Bau halt. In der Verwaltung mehr Frauen, draußen ausschließlich Männer.
Umgang mit älteren Kollegen
Miserabel, wie oben schon beschrieben. Hier wird nach dem Motto gelebt "Erst einmal die alten Knochen aufbrauchen."
Arbeitsbedingungen
Das neue Büro in Ratingen war scheiße teuer und nett gemeint, in Wuppertal haben wir uns trotzdem wohler gefühlt. IT so lala, ständig Serverausfälle, Abstürze und kein ITler vor Ort, vom Werkstudenten abgesehen. Ein moderneres Arbeitszeitmodell mit Gleitzeit und ggf Homeoffice wäre im Rahmen des Umzugs und des gewünschten Image-Umschwungs passend gewesen. Klimaanlagen sind übrigend auch so eine geniale Erfindung, die noch nicht bei jedem angekommen ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich für meinen Teil konnte mich nicht beschweren, es gab aber durchaus Kollegen, die das anders gesehen haben. Vor allem nach dem Umzug sind für Viele die Fahrtkosten und der Zeitaufwand immens gestiegen, hier gab es kaum ein Entgegenkommen. Wurde vielleicht auf Kündigungen spekuliert? Man munkelt.
Image
Wird Gott sei Dank immer schlechter, da in der Branche langsam bekannt wird, was dort abgeht. Die vielen Kündigungen machen sich natürlich auch nur bedingt gut in der Vita eines solchen Unternehmens.
Karriere/Weiterbildung
Sehe ich da jetzt nicht wirklich. Vielleicht kann der/die Werkstudent/in mal Bauleiter/in werden oder der/die Junior-Einkäufer/in Einkäufer/in. Oh, aber Arschkriecherei wird gefördert!