Einiges klingt hier gut, wird aber leider nicht umgesetzt und gelebt
Gut am Arbeitgeber finde ich
38h/Woche, nette interne Kollegen, HVV Proficard, Altersvorsorge, Corporate Benefits, toller Kaffee beim Barista (kostet was)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlendes Vertrauen, Missbrauch der Macht in Führungspositionen, zu starke Hierarchien, kein Fokus auf Business Value und Mehrwert für die Firma, zu viele politische oder Budgetgetriebene Entscheidungen (meist auch weil gerade zu viel Budget da ist), keine Karriereoptionen, je nach Abteilung keine guten Fortbildungsoptionen, schlechter kostenloser Kaffee in den Kaffeeküchen, keine Milch von der Firma, kein Obst, zu wenig Mikrowellen, zu kleine Kantine
Verbesserungsvorschläge
Flachere Hierarchien, eine echte Feedbackkultur, wo auch mal gahndelt wird, Empowerment der Entwicklerteams, weniger externe Entwickler und wenn doch welche die mehr Erfahrung und Teamfähigkeit haben, Softwareentwicklung nicht nur als Kostenfaktor sondern auch als Gewinnfaktor betrachten, echte Produktentwicklung machen, keine jährlichen Projektbudgets mehr für Langzeitlösungen mehr aushandeln
Arbeitsatmosphäre
Alles sehr politisch motiviert hier. Nach echtem Mehrwert für die Firma wird kaum gefragt. Selbst kleinste Verbesserungen müssen hier hart erkämpft werden. Der Wasserfall wird hier nur agil angestrichen, professionelles agiles Arbeiten ist hier kaum zu finden.
Kommunikation
Der Flurfunk ist gut, aber das Führungspersonal ist miserabel im Kommunizieren von Entscheidungen. Einbezogen in Entscheidungen wird man sowieso quasi gar nicht. Man ist hier reine Arbeits-Resource und wird von Vorgesetzten nicht wie eine Person behandelt. Die Mitarbeiter wurden auch für die Gestaltung der neuen Büroräume gar nicht befragt. Nun sitzt fast jeder im Großraum Büro. Die Entscheidungsträger haben seltsamerweise aber alle Einzelbüros. Wie kommt das nur?
Kollegenzusammenhalt
Die internen Kollegen (die keine Führungsposition inne haben) sind fast alle wirklich super. Diese Kollegen sind auch der einzige Grund weshalb ich so lange bei KN bin. Hinzu kommen einige extern angestellte Kollegen, die leider gerne besonders billig und daher unerfahren eingekauft werden oder nur auf Grund ihrer technologischen Erfahrungen eingestellt werden. Teamfähigkeit und Arbeitstechniken scheinen hier bei der Auswahl keine Rolle zu spielen.
Work-Life-Balance
Im Moment keine gute, da die Verhältnisse auf der Arbeit leider dazu führen, dass auch ein großer Teil meines Privatlebens daraus besteht über die Verhältnisse auf der Arbeit nachzudenken. In Theorie wäre eine 38/h Woche und ein Gleitzeitkonto aber eine tolle Sache.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte oder andere Personen mit Verantwortung neigen dazu ihre Position zu verwenden um alles zu managen und zu kontrollieren. Vertrauen und Feedback sind hier nicht erwünscht. Deshalb werden Entscheidungen grundsätzlich über die Köpfe von Experten und Betroffenen hinweg getroffen. Manchmal wird zwar so getan als ob man mitentscheiden dürfte, aber im Grunde stehen die Entscheidungen auf Grund von „Budget-Situationen“ oder anderen Gründen schon fest. Leider sehe ich selten, dass Entscheidungen zu Gunsten der Firma oder des Softwareproduktes als ganzes getroffen werden, meist spielen interne politische Gründe eine deutlich größere Rolle. Skalierbarkeit und Austauschbarkeit der Entwickler-Ressourcen ist hier weit wichtiger als das entwickelte Produkt selbst.
Interessante Aufgaben
Kommt auf die Abteilung an. Von Technologien und Arbeitsweisen aus den 90ern oder früher bis moderne Ansätze kann hier alles dabei sein. Die veralteten Technologien scheinen mir aber deutlich zu überwiegen. Wirklich aktiv mitgestalten kann man hier auch wenig, da die meisten Entscheidungen von weiter oben gefällt werden.
Gleichberechtigung
Wenig Frauen in Führungspositionen, wenig Förderung.
Arbeitsbedingungen
Man ist hier halt eine Resource. Vertrauen wird einem hier keins entgegen gebracht. Gute Arbeit wird hier nicht honoriert, während kontinuierlich Druck aufgebaut wird von der BU, während das Ergebnis paradoxer Weise egal zu sein scheint. Die Großraumbüros sind viel zu laut und Meetingräume Mangelware. Und so Tipps wie „Dann macht halt weniger Meetings!“, von unserem CIO sind wirklich keine Lösung. Viele für die Arbeit essenzielle Bereiche wie der IT-Support sind stark unterbesetzt. Da kann der Rechner für alle Mac-Nutzer auch mal für 2-3 Monate durch den Virenscanner unbenutzbar gemacht werden ohne, dass die verantwortliche Person informiert wird. Und das ist leider nur ein Beispiel von vielen wie man in der täglichen Arbeit behindert wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Nach Einstieg in die Firma ist es schwer bis unmöglich am Gehalt noch mal viel zu drehen. SelbstVorgesetzte geben zu, dass es meist besser ist die Firma zu verlassen und zurückzukommen um eine wirkliche Gehaltssteigerung zu bekommen. In manchen Jahren hat die Steigerung nicht mal die Inflation aufgefangen. Gibt ein paar gute Benefits von der Firma, aber der Versuch etwas Obst für die Mitarbeiter bereitzustellen wurde komplett zerschlagen.
Image
Leider hatte ich wenig Kundenkontakt, aber von dem was ich mitbekommen habe liegt KN technologisch weit zurück, kann aber die versprochenen Lieferzeiten gut einhalten.
Karriere/Weiterbildung
Als Entwickler hat man keine wirklichen Karrierechancen hier wenn man nicht ins Management möchte. Fortbildungen und Konferenzen werden nur in manchen Abteilungen finanziert. Scheint mir auch als Ungleichbehandlung. Manche Abteilungen zahlen auch Bücher für eine eigene Bibliothek, andere Abteilungen investieren hier gar nicht.