Starker Ergebnisdruck und… Chaos.
Arbeitsatmosphäre
Viele Top Down Entscheidungen, reine Fokussierung auf Umsatz- & Vertriebsziele (und dort in allen Value Streams sehr viel Druck wie ich so mitbekomme…), statt Fokus auf Kundenbedürfnisse und kundenzentrierte Produktentwicklung und (fast) jede Woche neue Prios / neue Projekte, die verfolgt werden sollen, lassen viele Kollegen in verschiedenen Bereichen gerade frustriert zurück. Hinzu kommt die neuste Umstrukturierung, die gerade recht chaotisch verläuft, da links nicht weiß was rechts macht oder wer rechts ist und sich das auch ständig ändert. Zudem baut sich gerade jeder Bereich seine eigene, unterschiedliche Welt zurecht (mal zu langsam, mal im Zick-zack-Kurs…), sodass strukturierte, effiziente Zusammenarbeit gerade nicht möglich ist.
Ach ja, Wertschätzung… Erfolgt durch kurze, digitale Dankeschöns, irgendwelche Celebration Walls & regelmäßige Get2Gethers bzw. After Work Veranstaltungen. Hält dann aber auch nur ganz kurz, da dann sich dann ganz schnell wieder auf alles fokussiert, geblamed und reingepresst wird, was nicht gut läuft.
Kommunikation
In der aktuellen Lage schwierig, da u.a. aufgrund mangelnder Prozesse, 1:1 (Top-Down-)Entscheidungen durch das obere Management, unklarer Verantwortlichkeiten und der unterschiedlichen eigenen Rennen häufig nicht die relevanten Informationen die richtigen Personen rechtzeitig erreichen bzw. man vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
Ansonsten viele standardisierte Kommunikationsangebote aus verschiedenen Richtungen, wie OKR, HR, D&I, monatliche Value Stream Termine, Management Updates, +1 Formate, OE Deep Dives, Communities of Practice… und und und. Man sieht: der Kalender ist schon allein mit den Formaten prall gefüllt und das Konsumieren der ganzen Informationen sehr zeitintensiv.
Kollegenzusammenhalt
Erlebe ich sehr unterschiedlich. Gibt Teams, wo das gut bis sehr gut funktioniert. Gibt aber auch Teams oder Kollegenkreise wo mehr übereinander, als miteinander gesprochen wird.
Work-Life-Balance
In der Theorie vorhanden mit vielen flexiblen Möglichkeiten. Wenn man diese in Anspruch nimmt, gerät man aber recht schnell unter Druck, weil man mit den viel zu vielen Projekten, die alle in kürzester Zeit umgesetzt werden sollen nicht hinterher kommt und muss sich zu Projektfortschritten rechtfertigen, die angeblich nicht oder nur zu langsam vorangehen. Hinzu kommen die vielen Richtungswechsel in Prioritäten und Projekten, die den Zeitdruck noch mehr verschärfen, sodass man sich häufig zumindest mit gutem Gewissen nicht mehr traut die Angebote in Anspruch zu nehmen und viel zu häufig erklären muss, warum der Termin für das Projektende in einer modernen Arbeitswelt nicht vor dem Projektziel definiert werden darf.
Flexibilität oder eine frei bestimmbare Tagesgestaltung ist aufgrund der vielen Meetings fast nicht möglich.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich. Ich erlebe engagierte (insbesondere weibliche) Führungskräfte, die sehr bemüht sind eine positive Arbeitskultur und new Ways of Working aufrecht zu erhalten bzw. zu etablieren, die aufgrund des Drucks von außen aber nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten damit haben. Bei mir im Bereich wird Führung eher mit Management statt mit Leadership übersetzt und ich erlebe an verschiedenen Stellen, vor allem in den New Business Value Streams Ähnliches: Vorhandener Druck wird von Führungskräften häufig einfach nur an Mitarbeitende nach unten weitergereicht. Das wird dann Führung genannt.
Interessante Aufgaben
Eigentlich schon, aber der eigene Gestaltungsspielraum wird durch Mikromanagement Entscheidungen häufig stark eingeschränkt. Es entsteht dann das Gefühl für jemand anderen etwas abzuarbeiten, statt sich selbst frei einbringen zu können.
Gleichberechtigung
Soweit ich es beurteilen kann gleiche Chancen für männliche und weibliche Kollegen. Meiner Meinung nach gibt es noch Luft nach oben für Entwicklungs- & Karrierechancen von älteren Kollegen (man trifft hier kaum Personen ü50) und mit diversen kulturellen Backgrounds.
Umgang mit älteren Kollegen
Siehe oben
Arbeitsbedingungen
Neue Ausstattung, auch fürs Home Office.
Modernes, großzügiges Büro.
Hier gibt es wirklich nichts zu meckern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vorhanden. Häufig aber gepaart mit dem Eindruck, dass dies abgeleitet aus der Business-Strategie, Regulatorik oder Kostenaspekten erfolgt. Eine authentische und mitreißende ökologische bzw. soziale Haltung vermittelt zumindest mir der Strategic Circle nicht, bis auf einzelne Ausnahmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Entspricht insgesamt dem Marktstandard, geht aber auch nicht deutlich drüber. Zudem geht immer wieder das Narrativ über die Flure, die Personalkosten seien zu hoch. Das gibt kein gutes, sicheres und wertschätzendes Gefühl.
Image
In der eigenen Bubble noch ganz gut. In der Gesamtheit ziemlich mies. Man merkt es an den ganzen Klagen und Verfahren und den massiv schlechten Bewertungen unserer Kunden.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsbudget ist ein fest definierter Betrag, der recht klein ausfällt. Aufstiegsmöglichkeiten sind vorhanden.