Chaotische Einarbeitung - Einsatz wird nicht belohnt
Verbesserungsvorschläge
Die Führung in den BUs und Geschäftsfelder muss besser werden. Ein monatliches Treffen der Executives in einem schönen Strandhotel reicht da nicht aus. Menschlichkeit sollte zählen - Einsatz muss belohnt werden. Perspektiven aufgezeigt und Versprechen eingehalten werden.
Arbeitsatmosphäre
DIe Atmosphäre ist recht seltsam in den Gängen. Manchmal mit Open Door Policy - manchmal nicht. Manchmal wird geduzt - manchmal nicht. Ist man auf der Suche nach Unterstützung in einzelnen SUs oder in anderen BUs wird meist im ersten Schritt die eigene Zuständikeit von sich geschoben und auf andere Kolleg/innen verwiesen die dann wiederum auch wieder nicht zuständig sein wollen.
Man hört definitiv öfter "nein" als "ja". Oft wird die Sache auch einfach ausgesessen bis der Kelch an einem vorüber gegangen ist.
Eine Einarbeitung gab es schlichtweg nicht. Auch die Kolleg/innen im Team fühlten sich nicht zuständig. Es war ein sehr harter Aufschlag nach großer Vorfreude. Man kämpft sich also nach und nach selbst in die Aufgaben, steckt seinen Radius ab - und kann dann nach einiger Zeit alleine klarkommen.
Die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der einzelnen Menschen auf privater Ebeme steht aber auf einem anderen Blatt - das ist wirklich angenehm.
Kommunikation
Vieles wird unter vorgehaltener Hand über den Flurfunk weitergetragen. Wie schon gesagt, kann es sein dass man im Haus von Büro zu Büro geschickt wird und sich niemand zuständig fühlt. Das kann eine etablierte Kultur sein - kann aber auch an mangelnder Kommunikation liegen. Insgesamt bleibt es freundlich, wenn auch selten verbindlich.
Kollegenzusammenhalt
Würde ich als neutral bewerten. In meinem Team setzt sich kaum jemand für den anderen ein. In anderen Teams ist das aber meines Wissens deutlich besser.
Work-Life-Balance
Viele viele Überstunden auf der eine Seite (>200 im ersten halben Jahr) aber dafür auch flexible Arbeitszeite und HO auf der anderen Seite.
Interessant ist die Firmenstruktur die aus vier unterschiedlichen GmbHs besteht und das wohl nicht ohne Grund. In machen Bereichen wäre ein Betriebsrat fatal für die laufenden Prozesse und Einsätze/Arbeitspensen der Kolleg/innen. Andere Kolleg/innen haben dagegen einen Betriebsrat weil sie zur "richtigen" GmbH gehören - seltsam ist das. Vor allem weil über dieses Thema nie offen gesprochen wird.
Vorgesetztenverhalten
In meinem konkreten Fall werden Versprechungen und Zusagen nicht eingehalten und daraufhin auch nicht mal erklärt warum sie nicht eingehalten wurden. Kolleg/innen die weniger motiviert sind werden einfach geduldet ohne dass es Konsequenzen für sie gibt. Dadurch leidet die Leistung eines ganzen Teams weil keiner sich eingeladen fühlt mehr zu investieren als andere. Hoher Einsatz wird nicht gesehen oder gar belohnt. Warum also mehr power geben? Hier müsste gute Führung spätestens eingreifen.
Interessante Aufgaben
Je nach BU oder Kunde können tolle Aufgaben warten. Wenn man pech hat leider auch nicht.
Gleichberechtigung
Patriachalische Strukturen basieren auf der Geschäftsführung. Viele langjährige männliche Wegbegleiter der GF in zentralen Führungspositionen. Daher leider kaum weiblicher Anteil. Insgesamt für ein IT Unternehmen aber durchaus wettbewerbsfähig.
Umgang mit älteren Kollegen
Durchschnitt liegt gefühlt bei ca. 45 Jahren.
Arbeitsbedingungen
Alles in allem okay. Kommt auf das Gebäude und den Gebäudeteil an. Die Administration wirkt stark unterbesetzt. Hier ist jeder seines Glückes Schmied was die IT-Ausstattung angeht und wie die Arbeitsmittel in Schuss sind. Eine neue Bestellung von Arbeitsmitteln kann schon mal mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt einige kleine Projekte wenn sie von der Geschäftführung genehmigt werden. Vor allem wenn Kolleg/innen privat involviert sind hat man wohl gute Chancen auf Unterstützung.
Gehalt/Sozialleistungen
Recht wenig Gehalt und kaum Flexibilität.
Wenn man im Januar/Februar eine Gehaltserhöhung in Aussicht gestellt bekommt gilt sie erst ab Januar des Folgejahres. Klingt komisch - ist aber so. Den Sinn dieser Regelung kann man hinterfragen - die einzige Antwort ist: Man spart sich 10 Monate Gehalt auf höherem Niveau.
Sonstige Benefits des LH Konzerns sind natürlich top. Diese fußen aber nicht auf dem guten Willen der Führung sondern helfen natürlich in Verhandlungssituationen als Argument.
Image
Danke an den Konzern! Das Image ist gut.
Karriere/Weiterbildung
Karriere = Fehlanzeige. Junge motivierte Kollegen mit viel Know-How und Elan haben kaum Chancen in eine Führungsposition zu kommen. Die patriarchalischen Strukturen sehen lieben eine Rotation der alten Riege vor, als den Weg frei zumachen.