Hoher Druck und permanente Überforderung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Salatbar in der Kantine ist abwechslungsreich und die Sanitäranlagen sauber.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Druck und sehr unangenehme Arbeitsatmosphäre.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Menschlichkeit
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist furchtbar bis grade mal so erträglich.
Den ganzen Tag zwischen Fließband, Produktregal und gestressten Mitarbeitern eingepfercht zu sein kann auf längere Sicht nicht gesund sein.
Die psychische Belastung ist diesbezüglich enorm.
Ist dem Management von Lyreco dies eigentlich bewusst?
Btw... Zwischen Kantine und Produktlager hängen Fotos von fröhlichen Mitarbeiter-Gruppen auf "Betriebsausflügen" kreuz und quer durch die Welt. Dies ist ein wenig niederträchtig, wenn man bedenkt, dass niemand, der ganz unten in der Nahrungskette steht (Stichwort: Komissionierer, Lagerarbeiter und Zeitarbeiter) und dessen Lohn sehr knapp über dem Mindestlohn steht, sich je auch nur vergleichbaren Luxus leisten können wird.
Ich würde so eine Galerie mal überdenken und unter Umständen ein wenig ändern - denn sie säumt den Weg zu dem Ort, der den Laden so gesehen am Laufen hält.
Daher wäre es angebracht etwas weniger sein eigenes Ego zu polieren.
Kommunikation
Kommunikation?
Druck? Ja.
Manipulation? Ja.
Alles in Allem fühlt sich die Kommunikation sehr negativ an. Es fallen Wörter, Phrasen, Anweisungen... all das hat mit Kommunikation auf Augenhöhe wenig zu tun.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt sie - einige wenige sympathische Kollegen, deren Horizont etwas weiter reicht als bis zum Fließband.
Der große Teil der Belegschaft ist völlig übermüdet und ab Mitte der Woche nicht mehr vernünftig ansprechbar.
Es wird viel gepöbelt, geschimpft und kritisiert. Der Umgangston ist öfters sehr harsch.
In den Pausen ist die Stimmung etwas entspannter und es zeigt sich eine ganz normale Gruppendynamik, die jedoch während der Arbeitszeit fast völlig abhanden kommt, weil die enorme Arbeitsbelastung keine Handlungsräume für soziales Miteinander und Kommunikation zulässt.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist in der Schichtarbeit absolut nicht gegeben und vermutlich ein Fremdwort.
Man wird täglich gefragt, ob man bereit wäre Überstunden zu leisten. Dies bedeutet hohen Druck, weil die Reaktion auf ein "Nein"nicht adäquat ist und ein Widerspruch nicht einfach hingenommen wird.
Ich empfehle diesen Job (Kommissionierer in Vollzeit) niemanden, der Wert auf Freizeit, Familie und Hobbies legt.
Es kommt in den ungünstigen Schichtzeiten völlig abhanden. Nach 8-9 Stunden monotoner Arbeit im Stehen kommt man völlig erschlagen und mit schmerzenden Gliedmaßen nach Hause und ist am Wochenende damit beschäftigt die Wunden zu lecken - im wahrsten Sinne des Wortes.
Gibt es Programme zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter? Dies wäre sehr angebracht.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten:
Die Teamleiter/direkten Vorgesetzten bei Lyreco erwecken den Eindruck permanent überfordert zu sein und unter einem sehr hohen Druck zu stehen.
Die Teamleiter in der Logistik/Kommission befinden sich recht weit unten in der "Nahrungskette" der Firma und üben großen Druck auf die ohnehin übermüdeten und von der Monotonie der Arbeitsabläufe gestressten Arbeiter aus.
Mir persönlich sind die Inhalte der Teamleiter-Schulung nicht bekannt, aber ich vermute sehr stark, dass ihnen gezielte Manipulationen der Arbeiter vermittelt werden, um diese zu noch mehr Leistung und noch mehr Überstunden zu "überreden".
Ich wage zu bezweifeln, dass menschliche und charakterliche Züge diese in diese Position gebracht haben.
Interessante Aufgaben
Einer der größten Probleme ist die enorme Monotonie der Arbeit.
Es gibt keinerlei Freiräume und Abwechslung. Der Mensch agiert hier quasi als Maschine.
In der Kommission bedeutet dies: Mindestens acht Stunden am Stück die selben Bewegungs- und Arbeitsabläufe.
Keinerlei bzw. kaum Einfluss auf Gestaltung.
Zum Ende des Tages und insbesondere der Woche hin schleichen sich immer mehr Fehler ein, die möglicherweise vermeidbar wären, wenn die Mitarbeiter am Fließband nicht völlig abstumpfen würden.
Wurde je eine Mitarbeiterbefragung zur Zufriedenheit durchgeführt? Ich bin mir relativ sicher, dass einige Veränderungen und weniger Monotonie zur mehr Zufriedenheit und enspannteren Umfeld führen würden.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen im Lager sind unzureichend.
Die Hardware ist überaltet und langsam.
Die Belüftung ist ganz schrecklich: Entweder steht die Luft, oder wird von dreistufigen Ventilatoren aufgewirbelt, was an heißen Tagen jedoch ein wenig Linderung bringt.
Allerdings beklagen zahlreiche Kollegen aufgrund der Ventilatoren Migräne und Ohrenschmerzen, so dass man hin und wieder aus Rücksicht auf deren Beschwerden ohne Luftaustausch schuften muss. Dies ist Tag ein, Tag aus kein Vergnügen - insbesondere bei 30 Grad Außentemperatur.
Beleuchtung: Eine Mischung aus Kunst- und Tageslicht.
Lärm: SchschschuuuuPsssss... SchschschuuuuPsssss... Eine intensive Geräuschkulisse ist vorhanden. Musik auf den Ohren (was der Psyche enorm gut täte) ist bedauerlicherweise nicht gestattet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Umwelbewußtsein kann ich bis dato nicht viel sagen.
Soziales...bisher ebenfalls schwer zu sagen.