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New 
Work 
SE
Bewertung

Old Work SE wäre leider der deutlich passendere Firmenname

3,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Marketing / Produktmanagement bei New Work SE in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Tolle Kolleg*innen, super Büro, gute Ausstattung, wahnsinnig viel Flexibilität.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Fehlende Wertschätzung, katastrophale Kommunikation des Managements. Der Name New Work ist reine Schminke, dahinter verbergen sich absolut klassische Konzernstrukturen mit allem dazugehörigen Revier- und Hierarchiegehabe. Wer das im Vorfeld weiß und gerne mag, wird hier absolut glücklich werden. Wer wirklich New Work erwartet, wird leider bitter enttäuscht.

Verbesserungsvorschläge

Dafür, dass der aktuelle Zustand der Marke XING schwierige Entscheidungen fordert, haben wahrscheinlich alle Mitarbeitenden absolutes Verständnis. Die Frage ist aber das WIE. "Restrukturierungen" werden "nicht ausgeschlossen", was das bedeutet – weiß niemand. Mitarbeitende werden im Unklaren gelassen, die Kommunikation ist super shady. Ehrlichkeit und Wertschätzung würde hier gut tun.

Ein Leben des Themas "New Work" sollte bei dem Firmennamen eigentlich Pflicht sein. Modernere Strukturen, mutigere Lösungen, das alles findet nicht statt. Hier wäre nicht einfach nur ein Umdenken, sondern ein 180°-Kurswechsel nötig. Schade, denn New Work ist mehr als nur ein Kickertisch. Und damit meine ich nicht die Playstation 5 im 6. Stock...

Arbeitsatmosphäre

In meinem Team perfekt, im gesamten Unternehmen sehr unterschiedlich. In einer Marke herrscht eine Klischee-Sales-Ellbogen-Atmosphäre extremen Ausmaßes, in der nächsten Marke eine tolle Atmosphäre, in der größten Marke XING eine Atmosphäre, die sich am besten mit den tanzenden Gästen auf der bereits untergehenden Titanic visualisieren lässt – "wenn wir nur genug feiern, können wir einfach vergessen, dass das Schiff sinkt". Auch, wenn eigentlich alle wissen, dass Fehler gemacht wurden und jetzt eigentlich etwas anderes nötig wäre.

Dankenswerterweise (aber mit allen damit einhergehenden Nachteilen) findet hier gerade ein Umdenken zumindest im Management statt. In der Belegschaft ist das noch nicht komplett angekommen, hier wird sich noch oft mit den tollen Benefits und einem ach so schicken Büro in der Hafen-City "betäubt".

Kommunikation

Bekommt man alle Informationen, die man zur Erledigung seiner Arbeit benötigt? Meiner Erfahrung nach definitiv. Strategische Updates bleiben aber oft recht inhaltsarmes "Motivationsgeblubber".

Es gibt ein Tool, bei dem alle Mitarbeitenden anonym Fragen an den Vorstand stellen können. Schade nur, dass diese entweder ausschließlich mit nichtssagenden Phrasen beantwortet oder schlichtweg öffentlich verlacht werden. So geht wertschätzende Kommunikation – nicht!

Kollegenzusammenhalt

Extrem gut, und zwar meiner Erfahrung nach quer über alle Abteilungen. Mal von einer der Marken mit ihrer Klischee-Sales-Ellbogen-Kultur abgesehen, aber das ist ja nur Teil des Unternehmens...

Work-Life-Balance

Perfekt. Fordernde, aber dennoch realistische Workloads (zumindest in meinem Team), dadurch kaum anfallende Mehrarbeit. Genauso weit weg vom Burn-out wie vom Bore-out, top!

Mobiles (nicht nur Home!) Arbeiten, Vertrauensarbeitszeit, Möglichkeit zu Workation und Sabbaticals – hier macht die Firma ihrem Namen 'New Work' tatsächlich mal alle Ehre! Als letztes Sahnehäubchen würde nur noch die Vier-Tage-Woche fehlen (die gibt es nur mit entsprechender Gehaltsreduktion), aber wir wollen ja nicht übermütig werden.

Vorgesetztenverhalten

Ich hatte bereits diverse Team-Leads, alle absolut perfekt. Vielen Dank!
Das große Aber ist das Management und die Organisation. Bitte hört auf, in Stellenanzeigen mit "flache Hierarchien" zu werben, genau das Gegenteil ist der Fall. Hierarchiegehabe und Positionsgeklüngel wie im ganz großen Konzern ist an der Tagesordnung.

Außerdem und noch wichtiger: Zum Thema New Work würden meines Erachtens als allererstes mal Wertschätzung und ein Kümmern um die Mitarbeitenden gehören. Das ist ab der Hierarchie-Ebene über Team-Lead einfach nicht mehr der Fall. Hier werden Mitarbeitende wie in fast jedem Konzern nur noch als austauschbare Assets gesehen und entsprechend behandelt, kommunikativ und vom Verhalten her.

Auch HR ist hier nur wenig hilfreich, außer einem mitleidigen Blick und einem "please talk to your people manager" ist hier leider nicht viel Hilfe zu erwarten.

Interessante Aufgaben

Absolut, und dazu noch viel eigener Gestaltungsspielraum. Top.

Gleichberechtigung

Der Schüler bemühte sich redlich im Rahmen seiner Möglichkeiten... Ja, es gibt Programme zur Förderung von Frauen und auch einige engagierte Mitarbeitende zum Thema Diversity. Bis zum Team-Lead sieht es da auch ganz gut aus.

Ab einer gewissen Ebene Management allerdings ist davon fast nichts mehr zu sehen. Das sieht – von ein, zwei Ausnahmen abgesehen – genauso aus, wie man es eher bei einem stockkonservativen deutschen Mittelständler erwarten würde: eine großer Haufen weißer Männer mittleren Alters. Aber hey, bei uns tragen sie zumindest Hoodies statt Anzügen, yay!

Umgang mit älteren Kollegen

Super, allerdings gibt es abgesehen vom Management (siehe der Punkt Gleichberechtigung) auch so gut wie keine älteren Kolleg*innen.

Arbeitsbedingungen

Top. Modernes Equipment, gut ausgestattete Räumlichkeiten, mega schickes und repräsentatives Büro direkt an der Elbe. Ein wahr gewordener Traum, wenn man darauf steht, damit so richtig bei all seinen Bekannten anzugeben. Ok, auch sonst ein richtig toller Platz zum Arbeiten, selbst wenn man auf die hippe Schminke nicht so viel Wert legt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gut, von im Hochsommer auf Einstellung "Eisbär" gedrehten Klimaanlagen mal abgesehen. Letzten Hochsommer kamen bei 30° draußen alle in's Büro und haben erst einmal den dicken Hoodie aus der Tasche geholt.

Gefühlt kommen die meisten sozialen Initiativen initial öfter eher von Mitarbeitenden als vom Unternehmen selbst, allerdings gibt die Firma da wirklich jeden möglichen Raum und unterstützt die Ideen nach Kräften.
Auch auf Eltern wird gut geachtet (sichtbar z.B. bei fehlenden Betreuungsmöglichkeiten während der Corona-Lockdowns).

Gehalt/Sozialleistungen

Die Benefits sind super, die Bezahlung ist eher ok-ish, auch wenn immer "wir orientieren uns am Markt" gesagt wird. Nicht schlecht, aber es geht einfach deutlich besser am Markt.

Das System für jährliche Gehaltserhöhungen ist einerseits gut – wo bekommt man schon (entsprechende Leistung vorausgesetzt) jedes Jahr mehr Geld, ohne danach fragen zu müssen. Allerdings schränkt es einen darauf ein, wie man eingestiegen ist. Wer initial gut verhandelt hat, wird im Vergleich zu den Kolleg*innen immer besser dastehen. Und ein wirklicher Sprung ist dadurch selbst bei Beförderungen kaum drin. Wer größere Sprünge will, kommt nicht drumrum, die Firma zu verlassen.

Durch diese Faktoren ist gerade in Stellen mit entsprechendem Potenzial beim Gehalt die Fluktuation entsprechend hoch.

Image

Je nachdem, mit wem man redet. Gerade die in der öffentlichen Wahrnehmung stark angeschlagene Marke XING ist da schwierig. Spricht man z.B. mit ITlern oder generell Menschen unter 40, bekommt man eher ein "was du arbeitest für DIE, die Bude ist doch sowas von tot!" – wenn sie die Marke überhaupt noch kennen.
Für ein "wow, du arbeitest bei XING, wie cool!" muss man sich eher Gesprächspartner*innen in konservativem Mittelstand, Industrie oder 50+ suchen...

Mal sehen, ob die Marke den Sprung noch schafft und wieder zu alter Größe aufsteigen kann (war immerhin mal die deutsche Web 2.0-Vorzeigemarke!), oder ob sich das dann in ein paar Jahren endgültig hat.

Aktuell: Noch nicht die allerschlechteste Station im Lebenslauf, allzu lange würde ich aber nicht mehr warten mit dem Absprung.

Karriere/Weiterbildung

Auch hier viel mehr absolut klassische Konzernstruktur als "New Work". Beförderungen gehen fast ausschließlich klassisch "fachlich → Team-Lead", wer aber lieber fachlich Karriere machen will, hat kaum eine Chance und muss das Unternehmen verlassen.

Es gibt ein anständiges, aber nicht allzu üppiges Fortbildungsbudget und interne Fortbildungen. Hat man die paar für einen relevanten davon aber nach ein paar Jahren (ca. 3-4) durch, sieht es düster aus, denn das Budget reicht nicht, um wirklich gute externe Fortbildungen zu finanzieren.

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