OBI 2023: Vom renommierten Baumarkt zum armseligen Berater-Schuppen
Verbesserungsvorschläge
Der Vorstand hat nicht verstanden, dass OBI als Baumarkt nicht das neue Apple sein kann. Statt sich darauf zu fokussieren das DYI-Kerngeschäft weiter zu stärken, wurde dieses durch abwegige Projekte von OBI next torpediert. Viele KollegInnen in den ehemaligen Kernbereichen wurden und werden noch entlassen. Seltsame Berater ohne Baumarkt-Fachkenntnisse nehmen die meisten Schlüsselpositionen ein. Die versuchen der Belegschaft einzuprägen was sie bei EY, PWC & Co. gelernt haben (Folien mit ganz vielen Pseudo-Indikatoren zu basteln).
Es wird in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine teure Kampagne in Auftrag gegeben, um im gesamten Unternehmen OBI-Grundwerte bis zum Umfallen zu propagieren - Schaffensfreude, Gemeinschaft, Entwicklung und Eigenverantwortung - im Kontext der Entlassungswellen und des Umgangs mit Mitarbeitern völlig zynisch und daneben. Im Gegensatz zu dem einem oder anderem Vorstands-Mitglied wusste ich und meine Kollegen schon vor dieser 'erhellenden' Kampagne was die richtige Werteskala ist. Gleichzeitig werden zum Teil lächerliche und absurde Sparmaßnahmen ausgerollt, wie Reduzierung der Abfalleimer etc.
Weiteres 'Highlight' ist, dass durchgehend Umfragen und Workshops unter Beteiligung aller Team Leiter zur MA-Zufriedenheit stattfinden, parallel werden Listen vorbereitet, wer als nächster rausgeschmissen wird. Die Aufgaben werden dafür nicht weniger - im Gegenteil, viele Kollegen sind vor allem psychisch absolut am Limit.
Die Führungsriege lebt in dem Irrglauben, dass man von heute auf morgen die altbackenen IT-Systeme ablösen kann und daher der normale arbeitende Kollege überflüssig wird. Hier wurde auch eine falsche Priorisierung angegangen: Statt erstmal die Systeme im Hintergrund wirklich stabil zu machen, hat man sich nur auf Außendarstellung fokussiert (mit mäßigem Erfolg) – man hat aber vergessen, dass ein Jumbo-Jet auch nicht mit einem Trabi-Getriebe fliegen kann.
Sehr traurig, was in den letzten 2 Jahren aus OBI geworden ist, einem Unternehmen für das ich früher sehr gerne gearbeitet habe.