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Octapharma 
Produktionsgesellschaft 
Deutschland 
mbH
Bewertung

Viele Aufgaben, wenig Personal. Überforderte Führungskräfte. Kein mobiles Arbeiten / Homeoffice offiziell erlaubt.

3,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

-Kostenloses Obst, kostenloses Wasser. Absolutes Highlight in vielen Firmen.
-Die Kollegen, die man in den Jahren kennengelernt hat, sind super gut.
90% oder mehr der Menschen sind nett, intelligent und Profis in ihrem Job. Leider brennen diese guten Kollegen gefühlt nach und nach aus, kündigen frustriert nach der tausendsten gescheiterten Verbesserungsidee oder beides hintereinander.
Die Gleichstellung im Gehalt ist wie gesagt auch selbstverständlich und sowohl kulturell als auch geschlechtlich herrscht eine gute Vielfalt über alle Abteilungen hinweg.
-Kantine mit online Speiseplan und guter Auswahl.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

-Gefühlt ewig gestriges Denken der höheren Führungsebene bis auf wenige Ausnahmen.
-Vermeintliche Anti-Homeoffice Einstellung des Inhabers.
-Die "Das lösen wir mit Consultants, die sind besser zu bekommen, als Mitarbeiter und auch effizienter" Einstellung einiger Bereiche.
-Die scheinbar ewigen Vorlaufzeiten und Recruitingprozesse für neues Personal, wenn man überhaupt zusätzliche Stellen bekommt.
-Meiner Meinung nach ist die Firma zu schnell gewachsen und hat zu wenig Parkplätze realisiert, auch die Kantine platzt mittags aus allen Nähten.
-Kein wirkliches Konzept für Azubis, viele sind unzufrieden und gehen von alleine.
-Steife, unflexible, versteinerte, eingestaubte und lahmende Prozessketten
-Zeitfenster für Essen der Kantine bestellen: Donnerstag vormittags bis Freitag morgens muss die Bestellung für die gesamte Folgewoche aufgegeben werden. Wer weiß am Donnerstag, ob er nächste Woche Freitag lieber Gericht A oder B essen will und will sich endgültig festlegen?!

Verbesserungsvorschläge

Achtung, eigene Meinung!
Ersetzt die Blockaden in den Führungsebenen durch junge, moderne Menschen, wenn die Performance des Bereichs nicht stimmig ist. Der Fisch stinkt vom Kopf her und wenn über Jahre hinweg kaum ein Mitarbeiter länger als ein Jahr bleibt, ist etwas im Grundsatz falsch, was vielleicht niemand sagen möchte, weil es sehr schnell unprofessionell wirkt.

Der Inhaber der Octapharma sollte mit seinen über 80 Jahren und 40 Jahren Octapharma (Glückwunsch) meiner Meinung nach vielleicht noch einmal überdenken, ob er seinen Mitarbeitern auch in 2024 noch immer scheinbar so wenig vertraut, dass Homeoffice oder auch "mobiles Arbeiten" genannt nach wie vor ein komplettes Tabu und Werk des Teufels ist.
Wie war das letzte Argument noch gleich?
Homeoffice für Büroangestellte ist ja unfair, da die Kollegen der Produktion und im Warenlager oder der Kantine da z.B. nicht dran teilnehmen könnten? Das finde ich zum lachen.
Mir wurde klar, dass man entweder keine schriftlichen Zusagen zu dem Thema bekommt, oder aber die eine Ausnahme der Abteilung ist und somit den Neid / Hass der Kollegen auf sich zieht. Und gerade die Kollegen in der Firma haben es absolut nicht verdient, gegenüber anderen benachteiligt zu werden.

Der Businessgedanke der 90er Jahre funktioniert nicht mehr. Innovation ist heute! Festhalten an alten Strategien und Konzepten wird auf Dauer keine Arbeit fördern, wo Angestellte mit Stolz von sprechen wollen.
Die jungen Generationen denken nicht "business first" sondern "ich first" und werden sicherlich Unternehmen meiden, in denen der Mensch meiner Meinung nach wie ein notwendiges Übel zum Profit behandelt wird.

Arbeitsatmosphäre

Die allgemeine Grundstimmung in der gesamten Firma lautet meiner Meinung nach bis auf wenige Ausnahmen: Überfordert und unterbesetzt. Trotz gepredigter Fehlerkultur sind die Abteilungen stets gut dabei, Probleme primär bei anderen Abteilungen zu suchen. Falsches Personal an Schlüsselstellen erschwert Veränderungen. Höhere Führungskräfte sind teilweise schon so lange im Geschäft, dass scheinbar im Blindflug ohne offene Ohren die ewig gestrigen Konzepte weiter verfolgt werden, statt eine Neuausrichtung ins moderne Leben voranzutreiben.

Kommunikation

Intranet, Aushänge, Info Monitore, Rundmails, Hauspost, Flugblätter in der Kantine.
Gibt es alles, wird aber weder zeitnah, noch in richtigem Umfang genutzt.
Ein neuer Mitarbeitender kommt in die eigene Abteilung? Weiß man wohl seit 3 Monaten, in 3 Tagen fängt er an, organisier mal schnell Telefon, Handy, Headset und einen PC.
Organisatorische Änderungen werden oft nicht zeitnah oder in einer Form veröffentlicht, die jeden erreicht. Hier wird scheinbar aktuell aktiv dran gearbeitet.

Kollegenzusammenhalt

Die Belegschaft ist top, die Kollegen halten zusammen, wo es nur geht. Ohne das teilweise viele politische hin und her der Führungskräfte wäre die Firma effizienter und ruhiger.
In vielen Fällen kann man Probleme und Aufgaben sachlich lösen, kommt aber eine Führungskraft hinzu, wird direkt eskaliert und gedroht und künstlicher Druck aufgebaut.
Zumindest fühlt es sich aus Sicht eines Angestellten oftmals so an, als ob man sich eine Abteilung "zum Feind macht", sobald man die eigene Führungskraft bei einer Problemstellung mit einbezieht.

Work-Life-Balance

Viele Stunden, wenig Personal. Ich hatte schon fast Angst vor dem Urlaub, da der große Stapel Aufgaben weder kleiner wird, noch so bleibt, wie er war.
Die gesamte Erholung aus dem Urlaub ist gleich wieder weg, wenn man das eigene Email Postfach sieht und noch vor dem Frühstück 5 Brände gelöscht hat.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt gute Führungskräfte, durchschnittliche Führungskräfte und meiner Meinung nach auch überforderte Führungskräfte.
Teilweise merkt man, wenn Abteilungen bereits seit einem Jahrzehnt unter der gleichen führenden Person arbeiten mussten. Überflüssige Prozesse, unklare Regelungen, augenscheinlich kompletter Realitätsverlust im Vergleich zum restlichen Arbeitsmarkt. In vielen Fällen herrscht zudem nach Infos einiger Kollegen zu schließen wohl eine "Gehalt ist genug Lob" Einstellung, wohingegen aber einzelne schlechte Tage ein Jahr lang im Gedächtnis bleiben und im Jahresgespräch erneut aufgezeigt werden.
Auch eine Ebene höher bei den Bereichsleitungen ist es nicht besser.
Die eine Unit wechselt ihre Führung so oft wie Profifußballer ihren Verein (ich habe 5 oder 6 Wechsel in ein paar Jahren gezählt) die andere Unit hat seit vielen Jahren die gleiche Leitung und dennoch intern viele Probleme, die mir teils hausgemacht erscheinen.
Es wirkte für mich persönlich jedenfalls oft so, dass nicht objektiv entschieden wird, sondern auch mal so, dass die Bereiche, mit denen man scheinbar nicht gut steht, extra Steine in den Weg gelegt bekommen.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben der Octapharma sind klasse, das Thema total interessant und die Wichtigkeit gegeben! Leider lässt sich zumindest für den IT Bereich sagen, dass hier nicht nach "normalen" Regeln der Branche gearbeitet wird.
Ein 1st Level Supporter in anderen Firmen geht ans Telefon und bearbeitet Ticketss. Bei Octapharma Springe kommt dazu: Drucktertoner in allen Gebäuden für die Leute tauschen gehen (kein Scherz), Netzwerkdosen im Serverraum stecken, Hardware für Benutzer schrauben, aufbauen und verkabeln, Umzüge von PCs inkl. Transport durchführen, Reinraumcomputer in der Produktion betreuen, Telefone konfigurieren, tägliche Serverraumprüfungen durchführen, teilweise auch Hardware in Racks einbauen.
Das ist zwar vielfältig, das Gehalt hinter den Aufgaben blieb jedoch zu meiner Zeit dem Marktniveau eines "niederen" 1st Levels in anderen Firmen zurück.
2nd Level Eskalationen gab es so kaum, der erste Ansprechpartner aus dem 1st Level löst das Problem in 90% der Fälle komplett allein.
Die existierenden 2nd Level Supporter sollten eigentlich Spezialist heißen, denn die Kollegen betreuen in Verantwortung Netzwerk, Server inkl. Backups.
ALLE IT Themen fallen auf diese ~6-7 Personen.

Gleichberechtigung

Mir ist nichts negatives aufgefallen, es gibt eine ausgewogene Verteilung der Geschlechter und Kulturen und auch ältere KollegInnen sind gerne gesehene Menschen.
Durch transparente Gehaltstabellen verdienen Angestellte mit gleichem Titel genau so wenig Geld wie andere, unabhängig vom Geschlecht.

Umgang mit älteren Kollegen

Siehe im Kommentar davor. Es ist nichts negatives aufgefallen.

Arbeitsbedingungen

Computerausstattung ist okay. Nervig ist das oft gewünschte Großraumkonzept. Vieltelefonierer mit Freisprechanlage sitzen im Raum, Teeküchen sind teils auch im Büro.
Streit um die richtige Temperatur mit über 10 Leuten... alles schon erlebt. Im neuen Gebäude funktionerte für gefühlte Ewigkeiten nach dem Einzug die Belüftung nicht richtig, die Rollos fuhren nach einer Stunde immer von alleine wieder hoch und man musste schnell zum Schalter sprinten. Im alten Büro war über Jahre hinweg die Klimaanlage defekt und das Büro heizte sich sogar im Winter durch die Sonneneinstrahlung enorm auf und im Sommer war schon Vormittags eine Temperatur über 27°C normal.
Das kurze Hosen Verbot in der IT (keine Ahnung, ob das heute auch noch jemand erzwingt) hat da auch nicht geholfen. Unter Tischen herum kriechen und Kabel ziehen muss sein, aber eine kurze Jeans dabei tragen passt nicht in das professionelle Umfeld.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Durch eine engagierte Kollegin wird Mülltrennung am Arbeitsplatz vorangetrieben, man bemüht sich hier, andere Dinge sind mir aktuell nicht bekannt.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Sozialleistungen gehören mit zu den besten, die ich bislang gesehen habe.
Das meiner Meinung nach schwache Gehalt im Vergleich zu Privatwirtschaft und direkter Konkurrenz ist für mich eine Lachnummer. Man verdient schon okay, aber eben nicht das, was andere Unternehmen teils bezahlen und dafür bieten.
Der hauseigene Tarif hängt gerade in den unteren Gehaltsklassen scheinbar mehrere Jahre hinter den Anpassungen der IGBCE Standardtabelle zurück.
Jedes Jahr investiert die Firma viel Geld in bunte Bücher zum Jahresbericht, um über die vielen Milliarden Umsatz und Gewinn zu berichten.
Gut ist, dass es zu Inflation und Corona mal Bonus oben drauf gab.
Wenn man sich entwickelt, wird man teilweise nur geringfügig besser bezahlt, wenn man nicht aufpasst und gut verhandelt!
Beispiel: Man ist in der 5. Stufe von Klasse 1 und verdient fiktiv 1000 Euro brutto.
In Stufe 3 wo der neue Job mit mehr Aufgaben liegt, hat man fiktiv 1200 Euro brutto in Stufe 2.
Man wird dann oft in die erste Stufe gesteckt, die mehr Geld zahlt, als die aktuelle.
Im Beispiel Klasse 3 Stufe 2, man hat mehr Aufgaben und fiktiv nur 200 Euro mehr. Man steigt über die Jahre wieder langsam in den Stufen auf...

Image

Neutral, für eine so große Firma hat gefühlt kaum ein Mensch vorher was von Octapharma gehört, außer man kennt Benutzer der wichtigen Produkte oder kennt dort jemanden.

Karriere/Weiterbildung

Es wird sich nach und nach bemüht, Karrierepläne zu erstellen, um überhaupt mal eine berufliche Perspektive zu schaffen. Die Umsetzungsgeschwindigkeit hängt enorm von der eigenen Führungskraft, bzw. der Bereichsleitung ab. Hat man an einer dieser Stellen jemanden sitzen, der Personalthemen vllt. bis kurz vor ultimo verdrängt, wartet man schon einmal 1-2 Jahre auf zugesagte Änderungen. Hier muss man am Ball bleiben.
Weiterbildungen und Schulungen werden gerne gesehen und auch fast immer genehmigt, allerdings muss man seitens der Arbeitslage und der eigenen Motivation auch die Zeit haben, das Team mal 1-2 Tage hängen zu lassen, um an den Maßnahmen teilnehmen zu können.
Azubis sollte man meiner Meinung nach lieber nicht einstellen, es wird nicht wirklich zentral betreut und in vielen Abteilungen besteht die Ausbildung scheinbar nur aus den Arbeitstätigkeiten des Alltags.

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